Erdgeschoss des MiQua
Letzte Raute erfolgreich montiert

Foto: Zoppelt/ ZAC Bauleitung GmbH

Das "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" (MiQua) wächst weiter. Am 13. Juni wurde die letzte Stahl-Raute für das Erdgeschoss mit Hilfe von zwei Kränen in Milimeter-Arbeit an seine endgültige Position gebracht. Die Raute war nicht nur das letzte, sondern auch das größte im Erdgeschoss des künftigen Museums verbaute Stahlelement: Es ist 15 Meter lang und wiegt rund 23.478,35 Kilogramm. Zwei weitere, etwas kleinere Rauten, waren in den Tagen zuvor angeliefert und montiert worden.

Köln. Beim Bau des "MiQua" werden insgesamt 21 Rauten-Elemente verbaut: Sieben im Gebäudeinneren und 14 außen. Jedes Element ist eine Spezialanfertigung und wird speziell beschichtet, um optimalen Brandschutz zu gewährleisten. Auf ihnen baut der Rest des Stahlbaus auf. Die Länge der einzelnen Rauten variiert zwischen fünf und 15 Metern, eine Raute wiegt zwischen rund neun und 23 Tonnen. Die Konstruktion des "MiQua" ist als Stahl-Stahlbeton-Verbund-Tragwerk geplant. Das spätere Gebäude wird aus vier Ebenen mit einer pyramidenförmigen Dachkonstruktion bestehen.

Die Montage der riesigen Rauten erfolgte nun durch das im November 2022 neu beauftragte Stahlbauunternehmen – einer Arbeitsgemeinschaft (Arge) bestehend aus drei Firmen. Der vorherigen Stahlbaufirma musste im Dezember 2021 gekündigt werden. Alle bis jetzt verbauten Rauten-Tragwerke wurden noch vom alten Stahlbauunternehmer produziert oder hergestellt. Die Arge "Stahlbau MiQua" überprüft jeweils die Qualität der einzelnen Bauteile und ob an ihnen Mängel beseitigt und behoben werden müssen. Parallel werden im Werk in Hannover die weiteren Stahlbauteile gefertigt, die bis Ende Dezember 2023 auf der Baustelle erwartet werden.

Danach können die Dach- und Fassadengewerke folgen. Die Ausschreibung der Ausbaugewerke erfolgt im Sommer 2023. Insgesamt folgen auf den Stahlbau bis zur Fertigstellung noch 13 Gewerke für Dach, Fassade, Technische Gebäudeausstattung, Ausbau und Außenanlagen.

Der Zeit- und Kostenplan für das MiQua werden derzeit noch überarbeitet. Er soll voraussichtlich im September 2023 in den Rat der Stadt Köln eingebracht werden.

Das MiQua-Projekt zählt zu den wegweisenden Vorhaben in der Kölner Innenstadt. Die Baustelle, die sich im Herzen der Stadt befindet, hat mit der Anlieferung und Montage der letzten Rauten für das Erdgeschoss einen weiteren bedeutenden Meilenstein erreicht.

Das "MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln" (MiQua)“ entsteht auf und unter dem Kölner Rathausplatz. Mit dem römischen Praetorium, dem mittelalterlichen jüdischen Viertel und dem Goldschmiedeviertel, wird es einige der bedeutendsten archäologischen Architekturfunde zur Geschichte der Stadt Köln und des Rheinlandes präsentieren.

Das Museum wird sich aus der unterirdischen archäologischen Fundebene und dem oberirdischen Neubau zusammensetzen. In der rund 6.000 Quadratmeter großen Ebene unter dem Niveau des Platzes wird ein archäologischer Rundgang als Dauerausstellung eingerichtet. Diese wird im ersten Obergeschoss mit der Ausstellung zur Jüdischen Geschichte und Kultur Kölns von 1424, dem Jahr der Vertreibung der Juden aus Köln, bis in die Moderne fortgeführt.

Mit der Übergabe übernimmt der LVR die Trägerschaft. Die Stadt Köln unterhält das Gebäude und das Bodendenkmal sowie die zugehörigen Fundobjekte.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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