"Nein" zur Bebauung
Felder sollen bleiben

: Susanne Paul, Peter Jüde, Holger Sticht und Birgit Bossbach (v.l.) haben das Bündnis für die Felder“ ins Leben gerufen.  | Foto: Flick
  • : Susanne Paul, Peter Jüde, Holger Sticht und Birgit Bossbach (v.l.) haben das Bündnis für die Felder“ ins Leben gerufen.
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v von Sebastian Flick

Rath-Heumar. Die neu gegründete Bürgerinitiative „Bündnis für die Felder“ kritisiert die Pläne zur Bebauung am Brück-Rather-Kirchweg scharf. Auf einem knapp 24 Hektar großen Feldstück, eingegrenzt vom Brück-Rather-Steinweg, dem Rather Kirchweg sowie dem westlichen Ortsrand von Rath und der Stadtbahntrasse der KVB-Linie 9, sollen neue Wohnhäuser, Sportplätze, Sporthallen sowie eine Schule entstehen.

Die Fläche ist mit knapp 24 Hektar etwa so groß wie 34 Fußballfelder. Für eine Baugenehmigung muss allerdings noch der Flächennutzungsplan geändert werden: Das Areal ist zum größten Teil als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Nachdem die Baupläne Ende vergangenen Jahres konkreter wurden und jetzt bereits auch schon erste Entwürfe für die Bebauung vorliegen, haben sich einige Brücker und Rather Bürger zu der Initiative „Bündnis für die Felder“ zusammengeschlossen, mit dem Ziel, die Umwidmung der Feldfläche in Bauland zu verhindern und die hier verlaufende Kaltluftschneise zu sichern.

Unmittelbar nach Bildung des Bündnisses haben die Initiatoren Peter Jüde, Holger Sticht, Birgit Bossbach und Susanne Paul eine Online-Petition gegen die Bebauung der Felder gestartet, die auf große Resonanz seitens der Bürger gestoßen ist: Bereits in den ersten drei Tagen konnten mehr als 300 Unterschriften gesammelt werden. Das Bündnis möchte sich dafür einsetzen, dass die betroffene Fläche nicht bebaut wird, sondern weiterhin ausschließlich der Landwirtschaft und der Naherholung der Bürger dient.

Eine Bebauung der Felder sei rechtlich gar nicht möglich, da die Felder in einer Kaltluftschneise liegen, betont das Bündnis. Mit Umsetzung der Baupläne würde die Kaltluftschneise, die für die Lebensqualität in Köln von elementarer Bedeutung ist, zerstört.

Kräftige Kaltluft-Ströme tragen zu einem besseren Stadtklima bei und verhindern noch höhere Temperaturen im Hochsommer. Seit jeher wird das zwischen Brück, Neubrück und Rath-Heumar gelegene Landschaftsschutzgebiet von Anwohnern aus allen drei Stadtteilen für Spaziergänge und als Joggingstrecke genutzt.

„Dieses Areal ist für viele im Veedel ein Naherholungsgebiet“, betont Susanne Paul. Zudem würde mit der Bebauung der Lebensraum für unzählige Tiere von Feldlerchen bis zum Feldhasen zerstört. „Das ist nicht kompensierbar“, sagt Holger Sticht.

Auf dem Baugelände sollen der RSV Rath/ Heumar, der TC Königsforst und der TC Rath neue Vereinsgelände erhalten, doch diese Entwicklung sieht das Bündnis kritisch: „Wir brauchen die Vereine dort, wo sie jetzt sind. Sie müssen in der Ortsmitte bleiben, da sie hier für alle optimal erreichbar sind“, sagt Sticht.

Statt einer Verlagerung der Vereine fordert das Bündnis den Verpächter auf, die in naher Zukunft auslaufenden Pachtverträge der Sportvereine zu verlängern, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, an ihrem bisherigen Standort zu bleiben. Mehr Infos unter: buendnis-fuer-die-felder.koeln

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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