Ohrpiercing - Arten, Ablauf und Nachsorge

Ein schlichter Ohrring wirkt edel und elegant - aber immer auch ein wenig langweilig. Dabei ist Ohrpiercing Schmuck viel zu kreativ und vielseitig, um sich lediglich auf einen einzelnen Ohrring zu beschränken. Immer mehr im Trend liegen daher "Curated Ears" - Piercings, bei denen mehrere Arten miteinander kombiniert werden, um Dein Ohr zu einem Gesamtkunstwerk zu gestalten.

Welche Arten von Piercings im Ohr gibt es?

Um Dein Ohr zu verschönern, hast Du gleich mehrere Arten zur Auswahl. Zu den wichtigsten zählen:
Helix: Es wird in die wulstige Umrandung der Ohrmuschel gestochen und zählt zu den beliebtesten Piercings in Deutschland.
Industrial: Das Industrial ist ein doppeltes Piercing, das möglichst gleichzeitig gestochen werden sollte. Die beiden Löcher werden mit einem Stab verbunden.
Lobes: Längst vorbei sind die Zeiten, als Frau oder Mann sich mit einem einzelnen schlichten Ohrring begnügten. Lobes lassen sich wunderbar mit Upper Lobes vervielfältigen.
High Lobes: werden etwas oberhalb des normalen Ohrloches gestochen. Als Schmuck wird hier meistens ein Stecker getragen. Oberhalb des normalen Ohrloches oder auch in den Zwischenräumen von Upper Lobes hast Du die Möglichkeit, hier schlicht und dennoch kreativ geschmückt zu sein.
Conch: Das Conch wird in der Ohrmuschel in der Mitte des Ohres gepierct. Dabei sind meistens mehrere Piercings möglich.
Flat: Flat Piercings werden nicht am Ohrrand, sondern in der flachen Region in der Mitte der oberen Ohrhälfte gestochen. Mehrere kleine Flats sehen sehr schön in Kombination zusammen aus.
Daith: Beim Daith Piercing wird der Knorpel durchstoßen, der in der Innenseite der Ohrmuschel liegt. Ein Daith ist ein beliebtes Accessoire bei Schauspielern und Influencern.
Rook: Ein Rook Piercing wird in der kleinen Falte oberhalb des Tragus gestochen. Diese ist jedoch nicht bei jedem Menschen stark genug ausgeprägt. Lasse Dich daher von einem erfahrenen Piercer beraten, ob der Schmuck bei Dir überhaupt möglich ist.
Tragus: Tragus bezeichnet den Knorpel, der vor dem Gehörgang liegt. Er wird beim Tragus-Piercing durchstochen.
Antitragus: Das Anti Tragus wird in den Knorpel, der gegenüber dem Tragus und oberhalb des Ohrläppchens liegt, gestochen. Es gehört zu den schmerzhaftesten Piercings im Ohr.

Wie wird ein Piercing gestochen?

Während ein normales Ohrloch oft beim Juwelier mittels einer Ohrlochpistole gestochen wird, ist für jedes andere Piercing die Erfahrung und Ausrüstung eines erfahrenen Piercers notwendig. Viele piercing ohr sind sogenannte Knorpelpiercings. Dabei wird nicht nur die Haut, sondern auch ein Stück Knochen mit durchstoßen. Sie bergen besondere Risiken und haben eine längere Heilungszeit.

Gerade Knorpelpiercings können nicht nur mit einer Kanüle gestochen, sondern auch gepuncht werden. Beim Dermal Punch wird das Gewebe nicht, wie beim Stechen, nur verdrängt, sondern förmlich herausgestanzt. Beim Punchen entstehen weniger Druckschmerzen und auch die Heilungszeit wird deutlich verkürzt. Allerdings kann Knorpelgewebe vom Körper nicht nachgebildet werden, was bedeutet, dass das Loch nicht mehr zuwachsen wird.

Die Nachsorge

Bereits vor dem Termin solltest Du Dich entsprechend auf das Stechen vorbereiten:

  • Vermeide Alkohol, Nikotin, Kaffee und Drogen.
  • Wasche vorher Deine Haare, damit Du es nicht mit einem frischen Piercing tun musst.

Bei einem Piercing handelt es sich zunächst einmal um eine Verletzung, die sorgfältig gepflegt werden muss, damit sie problemlos verheilt. Besonders Knorpelpiercings sind anfällig für Entzündungen. Daher solltest Du einige Dinge beachten:

  • Reinige und desinfiziere das Piercing zweimal täglich.
  • Verkrustungen kannst Du mit Octanisept, erkaltetem Kamillentee oder etwas Kochsalzlösung aus der Apotheke lösen.
  • Spiele nicht unnötig am Piercing herum und berühre es ausschließlich mit frisch gewaschenen Händen.
  • Vermeide in der ersten Zeit anstrengende körperliche Tätigkeiten wie Sport und Betätigungen, bei welchen Du ins Schwitzen gerätst.
  • Gönne Dir und Deinem Körper Ruhe, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Sauna, Solarium und Schwimmbäder solltest Du wegen der hohen Keimbelastung in den ersten Wochen vermeiden.
  • Schlafe nach Möglichkeit auf der ungepiercten Seite, um Dein Ohr nicht zu sehr zu belasten.
  • Halte Pflege- und Kosmetikprodukte wie Shampoo, Haarspray, Cremes oder Make up von Deinem frischen Piercing fern. Das Abkleben mit einem Pflaster kann Dir dabei helfen.
  • Verzichte für einige Zeit auf das Färben Deiner Haare.

Welcher Piercing Schmuck fürs Ohr?

Schmuck für Ohrpiercings gibt es in großer Auswahl. Von filigranen kleinen Steckern bis hin zu größeren Ornamenten für Knorpelpiercings findest Du besonders im Internet viele schöne Modelle. Ein besonderer Hingucker sind kleine Glitzersteinchen. Ebenfalls im Trend liegen auch grafische Formen und Sterne, Monde und andere astronomische Motive. Schön sieht es auch aus, wenn Du schlichte Stecker mit Kreolen kombinierst.

LeserReporter/in:

Heike Amsel aus Gummersbach

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