1. Handball-Bundesliga
Gummersbach verliert äußerst knapp

- Foto: VfL Gummersbach
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Gummersbach. Am Donnerstagabend hat der VfL Gummersbach seine erste Partie in der 1. Handball-Bundesliga nach der Länderspielpause verloren. In der mit 4.132 Zuschauern ausverkauften SCHWALBE arena unterlag die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson dem amtierenden Deutschen Meister SC Magdeburg mit 31:32 (15:15).
Die gesamte Partie über boten die Blau-Weißen dem großen Favoriten die Stirn und kämpften sich auch nach
diversen Rückständen immer wieder ins Spiel zurück. Mit großem Kampfgeist und einer geschlossenen Mannschaftsleistung brachten sie den SCM an den Rand des Punktverlusts, mussten sich schlussendlich jedoch der nervenstärkeren Mannschaft hauchdünn geschlagen geben. Die Blau-Weißen weisen nunmehr 30:26 Punkte im Klassement der DAIKIN HBL auf und stehen damit auf dem neunten Platz.
In einer engagierten Anfangsphase der Gummersbacher blieben die Hausherren nach den ersten beiden Gegentoren (0:2, 4. Minute) den Magdeburgern stets auf den Fersen. So wechselten sich fortan Torerfolge auf beiden Seiten ab und die Oberbergischen fanden über eine kompakte Abwehr immer besser in die Begegnung. In der fünften Minute verkürzte Teitur Einarsson beispielsweise zum 2:3 und in der zwölften Minute Julian Köster zum 5:6. Auf den erneuten Treffer der Gäste zum 5:7-Zwischenstand antwortete der VfL mit einem Doppelpack durch Kristjan Horžen und Köster zum 7:7-Ausgleich (14. Minute). Eine fünfminütige Torflaute beider Mannschaften beendeten zunächst die Magdeburger (7:8, 19. Minute), doch erneut zogen die Gummersbacher gleich (8:8, 20. Minute).
Aus einer aggressiven Deckung heraus erkämpften sich die Oberbergischen immer wieder Bälle und wurden vom Publikum auf den Rängen angepeitscht. Über das 10:10 durch Horžen (23. Minute) und das 12:12 durch Einarsson (25. Minute) hielten die Blau-Weißen den Spielstand weiterhin offen. Die Gastgeber strotzten nun vor Selbstbewusstsein und gingen durch einen weiteren Treffer von Köster nach Ballgewinn in der 26. Minute sogar einmalig im ersten Durchgang in Führung (13:12). Bis zum Halbzeitpfiff blieb es ein harter Kampf um jeden Treffer. In den Schlusssekunden parierte zunächst Bertram Obling einen Tempogegenstoß des SCM, ehe er den schnellen Konter einleitete, den Miro Schluroff, dessen Vertragsverlängerung bis 2029 kurz vor dem Anpfiff der Partie in der SCHWALBE arena verkündet wurde, zum 15:15-Halbzeitstand einnetzte.
Im zweiten Durchgang ging es mit der gleichen Emotionalität und Leidenschaft auf dem Parkett weiter. Analog zum Spielbeginn legten die Magdeburger vor, während die Gummersbacher bis zum 18:18 durch Horžen in Minute 34 nachzogen. Nach der darauffolgenden Parade von Obling verpasste der VfL die Chance im eigenen Angriff wieder in Führung zu gehen. Stattdessen gelang es dem SCM in der 41. Minute zum ersten Mal die Gastgeber mit drei Toren (19:22) und eine Minute später gar mit vier Toren in Rückstand zu bringen (19:23).
Die Oberbergischen ließen sich jedoch nicht verunsichern und kämpften sich bis zur 44. Minute schnell wieder auf zwei Tore heran (21:23). Durch drei Tore hintereinander durch Giorgi Tskhovrebadze, Lukas Blohme und Ellidi Vidarsson, der sein Comeback nach überstandenem Innenbandriss feierte, zogen die Gummersbacher wieder gleich (24:24, 48. Minute). Bis zum 27:27 durch Tskhovrebadze blieben beide Teams pari (52. Minute), bevor die Gäste doppelt trafen und die Hausherren zum wiederholten Mal dem Rückstand
hinterherliefen (27:29, 54. Minute). In der 55. Minute gelang dem VfL durch Tilen Kodrin zwar noch einmal der Anschlusstreffer zum 28:29, jedoch erwiesen sich die Gäste nun als abgezockteres Team auf der Platte. Ein 0:3-Lauf bis zur 58. Minute sorgte für die Vorentscheidung (28:32). Doch auch dieses Mal machten es die Blau-Weißen noch einmal spannend. Drei Tore in Folge verkürzten den Abstand noch einmal auf ein einziges Tor (31:32, 60. Minute), ehe die Zeit nicht mehr ausreichte, um noch einen Punkt in der SCHWALBE arena zu halten.
Bereits am kommenden Sonntag, den 18. Mai, steht die nächste Partie in der DAIKIN HBL
auf dem Plan des VfL Gummersbach. Ab 16:30 Uhr treffen die Oberbergischen dann
auswärts auf den ThSV Eisenach.
Trainerstimmen:
Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Glückwunsch zum Sieg an Magdeburg, der
ehrlicherweise auch verdient war. In der ersten Halbzeit haben wir es nach der Umstellung
mit Edi und Kristjan im Innenblock gut gemacht. Da bin ich stolz, wie die Jungs das gemacht
hat. Wir wussten, dass Magdeburg gegen uns Sechs-gegen-sechs spielen wollte, denn da
haben wir uns über viele Strecken der Saison schwergetan. Magdeburg ist mit eine der drei
besten Mannschaften der Welt. Sie spielen einen unfassbar guten Handball und machen in
entscheidenden Situationen keine Fehler. Das müssen wir verbessern, wenn wir uns mit
solchen Mannschaften messen wollen. Ich bin stolz auf die Leidenschaft und den Kampf
meiner Mannschaft. Wir machen zwei, drei ungezwungene Fehler, aber wir haben
gekämpft. So gegen Magdeburg zu spielen hat mir nach dem Auftritt in Lemgo wieder
Hoffnung gemacht. Heute haben wir die nötige Leistung auf die Platte gebracht.
Bennet Wiegert (SC Magdeburg): Ich möchte dem VfL zu einem guten Spiel gratulieren,
auch wenn das nach einer Niederlage keiner hören will. Der VfL hat es uns heute maximal
schwer gemacht. Ich habe aber persönlich genau damit gerechnet und wusste, was man
sich hier in Gummersbach vorgenommen hat. Der VfL hat eine sehr gute erste Halbzeit
gespielt und nur einen technischen Fehler gemacht. Während wir nicht in unser Tempospiel
hereingekommen sind, ist das dem VfL fantastisch gelungen. Wir hatten insgesamt zwei
Tore aus dem Tempospiel heraus, beim VfL waren es 14. In der zweiten Halbzeit war es
bei uns etwas besser. Wir sind dann in die Sechs-gegen-sechs-Verteidigung gekommen,
haben immer mehr Zugriff bekommen und Blocks kreiert. Wir konnten beim VfL technische
Fehler provozieren und entscheidende Bälle gewinnen, wodurch wir entsprechende
Nadelstiche gesetzt haben. Was mich allerdings ärgert, ist, dass wir es nicht geschafft
haben, bei einer Vier-Tore-Führung das Spiel zu schließen. Kompliment an Gummersbach,
dass sie da weiter fighten. Ich bin erleichtert die zwei Punkte mitgenommen zu haben. Wie
diese zustande gekommen sind, müssen wir allerdings noch einmal analysieren. Es hat
Spaß gemacht hier gewesen zu sein.
Redakteur/in:Beate Pack aus Oberberg |
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