Die Bonner City als Konzertsaal
Akkordeonmusik beim Beethovenfest

Auf der Bühne auf dem Opernrasen bei "Bühne frei für Beethoven" zur Eröffnung des Beethovenfests Bonn: das Workshop-Orchester "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" des Akkordeon-Orchesters Wesseling.  | Foto: Aigul Lennartz
  • Auf der Bühne auf dem Opernrasen bei "Bühne frei für Beethoven" zur Eröffnung des Beethovenfests Bonn: das Workshop-Orchester "Gemeinsam musizieren mit Quetsch" des Akkordeon-Orchesters Wesseling.
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Bonn: Seit nun 20 Jahren pulsiert die ganze Bonner Innenstadt am ersten Samstag des Beethovenfests Bonn. Im Rahmen des Eröffnungswochenendes musizieren traditionell Schülerinnen und Schüler von Schulen, Musikschulen und Vereinen aus Bonn und Umgebung in Orchestern, Ensembles, Big Bands, Kammermusikbesetzungen und solistisch auf sechs Bühnen. Unter dem Motto "Bühne frei für Beethoven" hatte Solveig Palm vom Netzwerk Ludwig van B. wieder ein vielfältiges Programm als Open Air Festival in der Bonner City organisiert: auf dem Marktplatz, Friedensplatz und Remigiusplatz, auf dem Opernrasen, vor dem Beethovenhaus sowie im Gangolf-Saal des Münster-Kreuzgangs. Etwa 1.100 Mitwirkende gestalteten 2023 dieses große Bonner Musikfestival. Es war ein Programm von knapp 40 Stunden mit Werken vom Frühbarock über die Klassik bis hin zum Jazz und Pop/Rock sowie Filmmusik. Und es erklang insgesamt dreimal Akkordeonmusik - von einem Flötenensemble mit Akkordeons, einem Akkordeon-Spielkreis und einem Akkordeon-Orchester.

Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner gemeinsam mit Steven Walter, Intendant des Beethovenfestes, und Thomas Ogilvie, Personalvorstand der Deutschen Post DHL Group, das Festival. Vorher gab es noch eine außergewöhnliche internationale Show: Sean Mambwere, Tichaona Chikara und Terrence Kapesa, die zu den besten Tänzern im südlichen Afrika gehören, präsentierten eine Choreographie zu Musik von Beethoven. Sie gaben auf Einladung von KuKuG Kunst und Kultur Bad Godesberg e.V. im August Workshops an Bonner Schulen, in denen sie aus ihrer Heimat Simbabwe erzählten und den Teilnehmern HipHop-Moves zeigten. Abends gab es diese Show auch im Rahmen der "Wesselinger Lichter" an der Rheintreppe von Wesseling, organisiert von RheinKlang 669.

Neben Journalistin und Moderatorin Maike Krüger von der Deutschen Welle moderierten auf den sechs Bühnen, Schülermoderatoren und -moderatorinnen, die durch einen Moderationskurs eigens darauf vorbereitet wurden. Ihr Debüt gab dieses Jahr ein ganz besonderes Kammerorchester mit diesjährigen Jugend-musiziert-Bundespreisträgern und den nationalen Preisträgern des chinesischen Partnerwettbewerbs „China Youth Music Competition“. Das Streichorchester beeindruckte mit den Barockwerken Violinkonzert a-Moll von Johann Sebastian Bach und der Suite in a-Moll für Flöte und Streicher von Georg Philipp Telemann, obwohl die Mitglieder nur einige Tage bei einem gemeinsamen Kammermusikkurs unter Leitung von Ulrich Rademacher in Brandenburg zusammen geprobt hatten.  Solistinnen waren Kathrin Fehre, Violine, und Sijun Wang, Flöte.

Wo am Vorabend noch Ministerpräsident Hendrik Wüst, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur zusammenkamen, um das Eröffnungskonzert des Tonhalle Orchester Zürich mit Cellistin Anastasia Kobenika unter der Leitung von Paavo Järi zu genießen, gab es auch im Rahmen von "Bühne frei für Beethoven" eine Open-Air-Bühne auf dem Opernrasen. Hier traten Ensembles und Orchester mit bis zu 23 Mitgliedern auf - mit Streichern, Gitarren, Flöten und Akkordeons. Solveig Palm konnte Elisa Wittbrodt von der Donatusschule ehren, die zum 20. Mal in ihrer Grundschule ein großes Kinder-Streichorchester für den Auftritt vorbereitet hatte. Große Anerkennung dafür auch von Intendant Steven Walter.

Das Akkordeon-Orchester Wesseling präsentierte hier zum zweiten Mal seinen Nachwuchs aus dem Workshop "Gemeinsam musizieren mit Quetsch". Dozentin und musikalische Leiterin Anita Brandtstäter hatte für das generationenübergreifende Orchester ein Programm im Wesentlichen mit Originalkompositionen für Akkordeonorchester zusammengestellt. Es waren zwei Suiten "Performance - On Stage" von Anita Brandtstäter und "PopLine" von Alexander Jekic mit insgesamt sechs Sätzen, die dem Pop, Blues, Swing, Fast/Slow Beat und Waltz zuzuordnen sind, außerdem eine Hymne "We Are Friends" von Sebastian Klein, eine Auftragskomposition des Deutschen Harmonika-Verbandes. Besonders gut kam Filmmusik aus dem Dschungelbuch von Terry Gilkyson an: "Probier's mal mit Gemütlichkeit", das Lied vom Bären Baloo hatte Anita Brandtstäter für die Besetzung des Workshops passend eingerichtet.

Den krönenden Abschluss im Jubiläumsjahr bildete abends der "Symphonic Mob" auf dem Marktplatz, den das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Cornelius Meister bestritt - ergänzt um gut 400 Laienmusikerinnen und Laienmusikern an den verschiedensten Instrumenten sowie dem Philharmonischen Chor Bonn. Es erklang unter anderem Beethovens „Ode an die Freude“ - die Noten konnten vorher im Web herunter geladen werden, auch in vereinfachter Form, um Kindern und Jugendliche die Teilnahme zu ermöglichen.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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