Komposttoilette
Topmodernes Öko-Klo

Für große und kleine Geschäfte: Ab sofort kann die neue öffentliche Komposttoilette am Beueler Rheinufer, die Ralf Birkner, Jens Kuklik, Elke Felt und Anna Schäfer (von links) vorstellten, kostenlos von den Bürgern genutzt werden.  | Foto: fes
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  • Für große und kleine Geschäfte: Ab sofort kann die neue öffentliche Komposttoilette am Beueler Rheinufer, die Ralf Birkner, Jens Kuklik, Elke Felt und Anna Schäfer (von links) vorstellten, kostenlos von den Bürgern genutzt werden.
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Beuel (fes). Beuels Rheinufer hat einen neuen Blickfang: Ein schickes, modernes holzverkleidetes Gebäude mit Sitzbänken und mit bunten Blumen bestückten Pflanzenkübeln. Worum es geht? Am Mirecourtplatz am Hans-Steger-Ufer ließ die Stadt Bonns erste von zwei öffentlichen Komposttoiletten aufstellen.

Anna Schäfer vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB) und Ralf Birkner, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel, stellten die Öko-WC-Anlage nun gemeinsam mit Elisabeth Felt und Jens Kuklik von der ausführenden Firma Nowato aus Frankfurt am Main vor.

Das Konzept: Die Anlage besteht aus drei Räumen, einem mit Urinalbecken, einem mit einer barrierefreien Unisex-Toilette und einem Betriebsraum, in dem sich ein Urinal- und ein Regenwassertank sowie eine Rollmülltonne zum Sammeln und Transport der „Feststoffe“ (sprich Kot oder Toilettenpapier) befinden. Es handele sich um eine Trockentoilette, erläuterte Elisabeth Velt, denn die Komposttoilette sei weder an das Abwasser- noch an das Trinkwassernetz angeschlossen. Der Urin wird in der Toilette direkt von den Feststoffen separiert und die getrennten Exkremente werden in jeweilige Sammelbehälter in dem Betriebsraum gefördert, wo sie geleert werden. „Es werden dafür weder Wasser, noch Einstreu noch Chemie verwendet, um die Toilette zu betreiben und da der Raum gut belüftet wird, entstehen auch keine Gerüchte“, so Velt.

Über eine auf dem Dach installierte Solaranlage erfolgt die Stromversorgung. Zudem ist das Dach begrünt, Regenwasser wird gesammelt, das wiederum zum Händewaschen genutzt wird. Nachdem die Nutzer ihre Hände gesäubert haben, fließt das Abwasser in ein Pflanzenbeet, das ebenfalls Teil der Anlage ist. Dieses Beet wiederum dient als „Pflanzenkläranlage“.

Bürger können das Ökoklo kostenlos benutzen. Mindestens einmal pro Woche wird die Anlage entleert, bei Bedarf auch mehrmals wöchentlich. Zudem gibt es einen QR-Code, der zu einem Online-Formular führt, über das Probleme, Verunreinigungen, Störungen oder Vandalismus gemeldet werden können.

Rund 50.000 Euro hat das SGB für die Öko-WC-Anlage investiert, schilderte Anna Schäfer. Die Anlage ist zudem portabel. Sie könnte beispielsweise bei einem drohenden Hochwasser auch versetzt werden.

„Für das Beueler Rheinufer sind öffentliche Toiletten immer ein großes Thema. Der Standort direkt neben dem Spielplatz und dem Mirecourtplatz auf dem viele Veranstaltungen stattfinden ist gut gewählt, dafür ein Dank an den SGB und die Firma Nowato“, sagte Ralf Birkner. Zudem sei dies eine klare Verbesserung zu den Dixi-Klos, die interimsweise etwa bei Veranstaltungen am Rheinufer aufgestellt werden. „Wir hoffen nun, dass diese Anlage auch von den Bürgern gewürdigt und nicht durch Vandalismus zerstört wird“, ergänzte Anna Schäfer.

Fehlende öffentliche Toiletten sorgen schon länger für Diskussionen im Stadtgebiet. Geplant ist laut Anna Schäfer, dass in allen vier Stadtbezirken künftig solche Anlagen stehen sollen. Eine zweite ebenfalls barrierefrete Komposttoilette wurde bereits aufgestellt: Am Stresemannufer/Ecke Charles-de-Gaulle-Straße in Bonn. Für den Stadtbezirk Hardtberg wurde nun eine Beschlussvorlage für die Bezirksvertrettung eingereicht. In Bad Godesberg sollte eine Anlage vor dem Bahnhof aufgestellt werden, der Vorschlag wurde jedoch von der Bezirksvertretung abgelehnt.

Infos kompakt

Öffentliche Toiletten im Stadtgebiet

Bisher unterhält die Stadt sieben öffentliche Toiletten (Skatepark in Beuel, an der Kirche und am Nahverkehrsbahnhof Duisdorf, am Kurpark und am Moltkeplatz in Bad Godesberg sowie am Bertha-von-Suttner-Platz und Remigiusplatz in Bonn). Weitere sechs Toiletten, die sich in städtischen Objekten (zum Beispiel in der Gastronomie) befinden, werden von den entsprechenden Pächtern betrieben (Kiosk am KD-Anleger, Bierpavillon am Blauen Affen, Postpavillon, Parkrestaurant Rheinaue, Midi am Münsterplatz, Bastei am von-Sandt-Ufer).

Darüber hinaus stehen auch die öffentlichen Toiletten in den städtischen Dienstgebäuden im Rahmen der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung zur Verfügung.

Für große und kleine Geschäfte: Ab sofort kann die neue öffentliche Komposttoilette am Beueler Rheinufer, die Ralf Birkner, Jens Kuklik, Elke Felt und Anna Schäfer (von links) vorstellten, kostenlos von den Bürgern genutzt werden.  | Foto: fes
Die WC-Anlage ist barrierefrei ausgestattet, es gibt auch einen Wickeltisch.  | Foto: fes
Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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