21 Tage Rundreise durch ein ganz besonderes Land
Namibia - Magische Momente

Dikdik im  Etsoha NP | Foto: Martina Schäfer, Bad Honnef-Orscheid
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  • Dikdik im Etsoha NP
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Was bringen Sie mit Namibia in Verbindung? Die endlose Weite der Kalahari und der Namib-Wüste, unzählige Wildtiere wie Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, tiefe Canyons, hohe Dünen, fantastische Sonnenuntergänge, traditionelle Stammeskulturen und hier und da noch ein Überbleibsel aus der deutschen Kolonialzeit – all das ist richtig. Und all das habe auch ich immer mit Namibia verbunden. Wie gewaltig und atemberaubend die Natur des Landes ist, wurde mir erst auf einer 3-wöchigen Rundreise im April 2023 bewusst. Auch wenn 3 Wochen bei Weitem nicht ausreichen, das Land in seiner Gänze kennenzulernen, gewinnt man doch unvergessliche Eindrücke.

Bevor ich Sie jetzt auf einen Ausflug nach Namibia mitnehme und auch verspreche, Ihnen nur einige wenige meiner über 6.000 Fotos zu zeigen, das Wichtigste zu Namibia im Überblick:

  • Namibia ist eine Republik im südlichen Teil Afrikas, die im Westen an den Atlantik grenzt.
  • Die Einwohnerzahl lag 2022 bei geschätzt 2,6 Millionen, wovon ca. 400.000 Menschen in der Hauptstadt Windhoek, der größten Stadt Namibias leben.
  • Namibia gilt nach der Mongolei als der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Erde. Auf einem km² lebten in 2022 ca. 3,1 Menschen – in Deutschland sind es mit 233 Einwohnern pro km² fast 77 Mal so viele.
  • Besiedelte Orte und Hauptsehenswürdigkeiten liegen manchmal hunderte von Kilometern auseinander und sind nur durch Schotterpisten miteinander verbunden. Bei der geringen Bevölkerungsdichte und den langen Strecken durch Steppe und Wüste ist man froh um jede Antilope und jeden Straußvogel, der neben der Straße auftaucht und ein wenig Abwechslung bringt. Die Fahrten auf den Schotterpisten Namibias werden gerne als „African Massage“ bezeichnet. Aus eigener Erfahrung weiß ich jetzt, dass der Name für das steht, was er „verspricht“.

Meine 3-wöchige Rundreise – im Gepäck mein Mann, mein Onkel, meine Tante und weitere 8 Reiseteilnehmer plus Guide – startete am 02. April am Flughafen Frankfurt. Nach knapp 10 Stunden Flug hatten wir Windhoek erreicht. Und das Abenteuer Namibia konnte beginnen.

Die insgesamt 3.500 km lange Route führte uns von Windhoek nach Süden durch die Kalahari zum Fish-River-Canyon. Über die Siedlung Aus ging es weiter in nördlicher Richtung zum Namib-Naukluft-Nationalpark und von dort an die Atlantikküsten nach Swakopmund. Von Swakopmund fuhren wir weiter Richtung Norden in den Etosha Nationalpark und von dort über die Otavi-Berge zurück nach Windhoek.

Es würde den Rahmen meines Berichtes sprengen, wenn ich Ihnen von jedem Zwischenziel der Reise im Einzelnen erzähle. Deshalb habe ich meine persönlichen Highlights ausgewählt, zu denen ich Sie jetzt mitnehme.

Mein Spitzenreiter: Der Etosha National Park

Der Etosha National Park im Norden Namibias gilt als einzigartig innerhalb Afrikas. Etosha bedeutet so viel wie „Großer weißer Platz“ und groß ist der Park mit einer Fläche von 22.912 km² tatsächlich. Charakteristisch für den Park ist die Etoshapfanne. Es handelt sich dabei um einen See, der - außer nach schweren Regenfällen - zumeist trocken ist. Mit 4.731 km² Fläche, 110 km Länge und 60 km Breite ist die Etoshapfanne sogar aus dem Weltall sichtbar. Trotz der Trockenheit gibt es im Nationalpark eine üppige Population an Wildtieren, die sich gerne an den Wasserlöchern versammeln. Für mich als Hobbyfotografin geradezu ein Eldorado. Bei unseren Safaris im Park fehlte es an nichts – angefangen von einer Elefantenherde, die im Abstand von 5 Metern an unserem Jeep vorbeizog, über elegant durch die Steppe ziehende Giraffen, ein einsames Nashorn, galoppierende Zebraherden, große Familien von Gnus, Straußvögeln und Antilopen, einzelne Hyänen und Geparden, putzige Erdmännchen und bunte Vögel, bis hin zu einem Löwenpaar, das am Straßenrand mit der Produktion seines Nachwuchses beschäftigt war. Die Bilder können Ihnen nur einen kleinen Eindruck vermitteln. Einmal gesehen wird der Etosha Nationalpark für mich unvergesslich bleiben.

Meine unbestrittene Nummer 2: Namib-Naukluft Park

Der Namib-Naukluft Park im Westen des Landes ist mit knapp 50.000 km² Fläche nicht nur der größte Nationalpark Afrikas, sondern auch der größte Nationalpark weltweit. Zu den Hauptattraktionen des Parks gehören die Sanddünen rund um das Sossusvlei und das Dead Vlei.

Das Sossusvlei, eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne ist seit 21. Juni 2013 Teil des UNESCO-Welterbes des Namib-Sandmeeres. Die umgebenden orangenen Dünen zählen mit über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt und tragen Namen wie Big Daddy, Big Mama und Düne 45.

Unweit des Sossusvlei liegt das ebenso beeindruckende Dead Vlei. Berühmt ist das Dead Vlei für seine große Anzahl sehr alter, toter Kameldornbäume, die in der extremen Trockenheit der Wüste konserviert und vom Verwesungsprozess abgehalten werden.

Obwohl im Nationalpark gelegen, dürfen die Dünen bestiegen werden. Angesichts der hohen Temperaturen sollte man dies allerdings nur in den frühen Morgenstunden wagen. Wir selbst waren aufgrund einer Buspanne – der Klassiker bei einer Reise durch Afrika - leider zu spät im Park und mussten uns wegen der Hitze auf einen kurzen Spaziergang zum Dead Vlei beschränken. Der Blick auf diese surreale Landschaft hat jegliche Anstrengung vergessen lassen.

Alles in allem ist es nicht nur die Höhe der Dünen, die einen in Erstaunen versetzt. Es ist der scharfe Kontrast aus beigem Sand, orange leuchtenden Dünen und stahlblauem Himmel, der fast bizarr wirkt und einfach nur fasziniert.

Platz 3 meiner Highlights: Geisterstadt Kolmanskop

Nach längerer Fahrt durch die einsame Namibwüste steht man vor dem Eingangstor zur ehemaligen Diamantenstadt Kolmanskop, einem der bekanntesten Lost Places der Welt. Der Anblick der verlassenen, halb verfallenen Häuser, die teilweise halbhoch mit feinstem Wüstensand gefüllt sind, hat etwas Mysthisches. Kolmanskop geht auf den Diamantenboom Namibias Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Überbleibsel des geschäftigen Treibens der damaligen Zeit sind u.a. Werkstätten und Lagerhallen, villenähnliche Wohnhäuser für die damals höheren Angestellten, Metzgerei, Kolonialwarenhandel, Schule, Kegelbahn, Sporthalle, Kasino, Lazarett. 1956 endete die Zeit von Kolmanskop; die letzten Bewohner verließen die Stadt, die seither zerfällt.

Die Mystik des Ortes wurde am Tag unserer Besichtigung durch einen Sandsturm verstärkt, der sich gegen den strahlend blauen Himmel abhob - Geisterwind in der Geisterstadt. Spiegelreflexkameras lässt man besser im Auto zurück, da sich der feine Sand sofort in der Kamera absetzt.

Auf Platz 4 meiner persönlichen Highlights: Sonnenuntergänge mit Sundowner

Vor der Reise habe ich mich oftmals gefragt, ob die Sonnenuntergänge in Namibia tatsächlich so sind, wie man sich afrikanische Sonnenuntergänge eben so vorstellt: Die Sonne als großer Feuerball, der bei fantastischem Lichtspiel langsam hinter dem Horizont verschwindet. Und heute weiß ich – es ist tatsächlich so. Nahezu täglich konnten wir an diesem Naturschauspiel teilhaben, sei es bei einer Abendsafari oder einer Wanderung zum Sonnenuntergang. Nicht fehlen darf beim Sonnenuntergang ein Gin Tonic als Sundowner. Gerade dafür ist man in Namibia gut ausgerüstet. Egal, welche Abendsafari wir unternommen haben, der Sundowner wurde immer „professionell“ kredenzt. Mal wurde ein Campingtisch ausgepackt und – mitten in der Steppe - schön mit Tischdecke gedeckt, mal gab es einen ausklappbaren Tisch am Safarijeep. Und dann war da noch die stilechte Busch-Bar hoch oben auf einem Hügel im weitläufigen Gelände der Gelukspoort Game Farm. Ihren Sundowner lassen sich die Namibier nicht nehmen – und wir haben uns gerne angeschlossen!

Mit dem Sonnenuntergang endet mein Reisebericht. Natürlich könnte ich noch weitere Seiten mit meinen Eindrücken füllen. Jeder einzelne Tag der Reise war ein Erlebnis für sich.

Namibia - Ein traumhaftes Land mit ganz besonderen Menschen und vielen magischen Momenten!

LeserReporter/in:

Martina Schäfer aus Bad Honnef

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