Bonner Promis unter Teilnehmern der Studie
Die Rheinland-Studie läuft

Die Rheinlandstudie, in Beuel und Duisdorf Zuhause. Hier das Beueler Gebäude, eine ehemalige Sparkasse am Landgrabenweg. | Foto: Harald Weller
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  • Die Rheinlandstudie, in Beuel und Duisdorf Zuhause. Hier das Beueler Gebäude, eine ehemalige Sparkasse am Landgrabenweg.
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Bonn - (we). Die Rheinland-Studie, eine auf 30 Jahre angelegte
Untersuchung zur Erforschung diverser Krankheitsbilder wie der Demenz,
hat Fahrt aufgenommen. Etwa 30.000 Teilnehmer, über 30 Jahre lang
jährlich 1.000, sollen sich an der Studie beteiligen. Mit dabei:
Bonner Promis.

„Ich hoffe, dass möglichst viele mitmachen", ist sich
Oberbürgermeister Ashok Sridharan sicher. „Demenz und Parkinson
werden immer häufiger, je älter wir werden. Schließlich bringt
beides viele Familien durcheinander. Und die Studie bietet mit ihrer
großen Stichprobe ein gute Möglichkeit, herauszufinden, was gegen
die Krankheiten hilft. Und ich finde es toll, dass das die Studie
durchführende DZNE in Bonn beheimatet ist."

„Ich will zum einen Vorbild sein", erklärt Guido Déus,
Bezirksbürgermeister von Beuel. „Zum anderen interessieren mich die
Ergebnisse, die einen Einblick in die Volksgesundheit bieten." An zwei
Standorten untersucht das DZNE (Deutsches Zentrum für
neuro-degenerative Erkrankungen) die Probanden. So auch unsere Promis.
Wie alle anderen durchlaufen sie verschiedene Stationen. Die
Nerventätigkeit wird genauso gemessen wie die Reflexe. Das
Orientierungsvermögen sowie potentielle innere Krankheiten. Seh- und
Hörvermögen gehören dazu. Und die beiden Standorte, eine in
Duisdorf, die andere in Beuel, verfügen jeweils über ein eigenes
MRT. Also kann man auch die Hirntätigkeit messen.

Insgesamt will man mit der langjährigen Untersuchung, bei der etliche
Probanden mehrfach untersucht werden, Entwicklungen auf die Spur
kommen. Demenz etwa geschieht nicht von heute auf morgen. Dabei
handelt es sich vielmehr um einen schleichenden Prozess, an dessen
Beginn Vergesslichkeit und an dessen Ende völlige
Orientierungslosigkeit stehen. Zum einen also die Frage nach dem
„Warum", die hier beantwortet werden soll. Zum zweiten ist die
Arbeit der Rheinland-Studie naturgemäß verwoben mit der
Forschungsarbeit anderer Disziplinen. Auch die Medizinwirtschaft
mischt mit. Man möchte erreichen, dass es irgendwann möglich ist,
Demenz mit Medikamenten zu heilen. Auch wenn die Leiterin der Studie,
Monique Breteler, es für ausgeschlossen hält, dass es „irgendwann
‚die‘ Pille gegen Demenz geben wird". Um das „Wie helfen"
zuverlässig beantworten zu können, muss man die Krankheit erst mal
verstehen und erforschen. Eben das macht die Rheinland-Studie.

Die Untersuchungsmethoden sind umfänglich, ähneln aber doch stark
dem, was jedermann vom Arzt gewohnt ist. Vom Nasenspitzentest bis zum
Umfalltest gibt es wenig, was ausgelassen wird. Vom Gate Rite bis zu
sniffin‘ sticks, Guido Déus und den anderen bleibt nichts erspart.
Feinmotorik ist ebenso gefragt wie grobes Orientierungsvermögen.
Sowie aktive und passive Beweglichkeit. Gate Rite ist übrigens der
Fachausdruck für eine Gangmatte, auf der viel gemessen werden kann.
Im Wesentlichen geht es dabei um das Orientierungsvermögen.
„Sniffin‘ sticks" sind Geruchsstäbchen. Hier soll getestet
werden, ob der Geruchssinn des Probanden einwandfrei funktioniert.
Denn, wer wollte das bezweifeln, Gerüche tragen sehr wohl zur
menschlichen Orientierung bei.

Ina Harder sagt: „Für Beueler ein Muss". Und unterzieht sich
klaglos den Untersuchungen. Die sind nicht besonders anstrengend.
Prinzipiell für den Laien vergleichbar mit denen, die ein Neurologe
bei seinen Patienten vornimmt. Über das Ergebnis freut sie sich:
„Ich bin noch ziemlich fit. Fit für den Karneval", freut sich die
amtierende Obermöhn auf die Session.

Vincenzo Lombardo, besser bekannt als Frontmann der Bonner Kultband
„Schäng", hatte schon so seine Bedenken: „Man weiß ja nicht, was
dabei rauskommt." Aber als er dann gemerkt hat, dass die
„herausfordernden Untersuchungen der Gehirntätigkeit" nicht nur
anspruchsvoll waren, sondern ihm auch noch darüber hinaus Spaß
machten, wurde er zum Fan der Rheinland-Studie. „Ich habe Kinder und
hoffe, dass die Ergebnisse denen mal in ihrem Leben helfen werden",
sagt er nachdenklich. Er sieht sich „gefordert, um andere zu
fördern". Und hat deshalb begeistert und motiviert mitgemacht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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