Unser Dorf hat Zukunft
Drei Bornheimer Ortschaften nehmen Teil am Wettbewerb

„Jeder ist willkommen“ heißt es auf der neuen „Online-Bank“ in Rösbeg wo Bürgermeister Wolfgang Henseler und Ortsvorsteher Peter Tourné (li) die Kommission begrüßten. | Foto: Frank Engel-Strebel
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  • „Jeder ist willkommen“ heißt es auf der neuen „Online-Bank“ in Rösbeg wo Bürgermeister Wolfgang Henseler und Ortsvorsteher Peter Tourné (li) die Kommission begrüßten.
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Bornheim - Gleich drei Bornheimer Ortschaften hatten sich bei 22. Auflage des
alle drei Jahre durchgeführten Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat
Zukunft“ beworben. Vergangenen Freitag bereiste eine vierköpfige
Bewertungskommission um ihre Vorsitzende Renate Becker-Steinhauer den
Höhenort Rösberg sowie die beiden Rheinorte Widdig und Uedorf.
Während Uedorf bereits zum vierten Mal teilnahm und zuletzt die
Silbermedaille erhielt, war es für die anderen Dörfer eine
Premiere.

Jeweils anderthalb Stunden dauerten die Begehungen, Auftakt war in
Rösberg, wo die Delegation von Bürgermeister Wolfgang Henseler
begrüßt wurde, der sich stolz zeigte, dass sich gleich drei Orte aus
dem Stadtgebiet beteiligten: „Ich kann Ihnen alle drei Orte ans Herz
legen.“

In Rösberg versammelte man sich zunächst im „Haus Am Turm“, dem
erst kürzlich neu eröffneten Dorfgemeinschaftshaus, das wie
berichtet viele Ehrenamtliche vom ehemaligen Sportlerheim in einen
Treffpunkt für Feierlichkeiten oder Veranstaltungen umbauten.

Im Mittelpunkt der Begehungen stand die Frage, wie machen sich die
Ortschaften fit für die Zukunft. Rösberg gilt wegen seiner
Alltersstruktur als ältester Ort Bornheims, erläuterte Ortsvorsteher
Peter Tourné, hier gelte es die Gratwanderung zu schaffen und alle
Generationen mitzunehmen. Neue Ideen und Wege seien hierfür gefragt,
etwa der begehrte Garagentrödel, den es hier seit zwei Jahren gibt
oder ganz neu die knallrote große „Online-Bank“, eine Holzbank
unweit des historischen Wasserturms-.

„Da wir keine Kneipe, keinen Bäcker und keine Geschäfte am Ort
haben, haben wir diesen Treffpunkt eingerichtet“, erläuterte
Tourné. Weiter ging es mit einem Besuch der „Eulenklasse“, einer
vierten Klasse der Markus-Grundschule, wo die Mädchen und Jungen noch
einmal ihre kreativen Bastelideen zur 950-Jahr-Feier präsentierten,
Schlusspunkt war der Trimbornhof mit einem kleinen Hofkonzert.

In Widdig begrüßte die Dorfgemeinschaft um Werner Bamberg und
Ortsvorsteher Konrad Velten die Delegation mit einem original Widdiger
Kaffeebecher, einem druckfrisch erschienenen Bildband mit Widdiger
Sehenswürdigkeiten und einer ebenfalls ganz neu erhältlichen
Postkarte vom Rheinort. Um der Kommission möglichst viel von dem
langgezogenen Straßendorf am Rhein zu zeigen, ging es größtenteils
per Reisebus zu markanten Stellen, etwa dem neu gestalteten
Piraten-Spielplatz am Sportplatz, ans Rheinufer zur „Schweizer
Aussicht“ mit Blick auf das Siebengebirge, weitere Stationen waren
der Kirchplatz vor St. Georg oder „Bärbels Wiese“ an der
Römerstraße, wo Architekt Lutz Reichstein das Entwicklungspotential
des Ortes anhand möglicher Baugebiete präsentierte. Gegenüber der
Ortschaft entlang der Kölner Landstraße hat der Discounter Penny
signalisiert, hier eine Filiale errichten zu wollen.
Vize-Bürgermeisterin Petra Heller, die in Vertretung von
Bürgermeister Henseler, die Jury auf ihrer Reise durch die Rheinorte
begleitete würdigte Widdig als „Perle am Rhein“.

Der Biohof der Familie Palm in Uedorf war Ausgangspunkt der
Begehung von Bornheims kleinster Ortschaft, die rund 900 Einwohner
zählt. Ortsvorsteher Bernd Marx, zugleich Vorsitzender des
Ortsausschusses, hieß die Delegation hier willkommen unter dem Motto
„Unser (Ue)Dorf hat Zukunft!“. Petra Heller erinnerte daran, dass
Uedorf bei der letzten Teilnahme die Silbermedaille erhielt. Leonard
Palm und seine Tochter, Spargelkönigin Leonie, informierten über die
Einzigartigkeit des Bornheimer Spargels, der europäischen
Patentschutz genießt. Bernd Marx schilderte bei der Begehung und der
abschließenden Präsentation im Uedorfer Caféhäuschen am Rhein, was
sich in den vergangenen drei Jahren seit dem letzten Besuch der
Kommission alles getan hat. Vom öffentlichen Bücherschrank in der
Bäckerei Klein bis hin zur Webcam am Rhein, einer eigenen Uedorf-Uhr
mit dem Ortswappen, neue Ruhebänke oder Nistkästen für Vögel.
Schon jetzt gab Marx einen Ausblick auf 2018, wenn der Rheinort seine
urkundliche Ersterwähnung vor 875 Jahren feiert. Die Vorbereitungen
laufen bereits, die Festschrift ist schon fertig.

Die Sieger werden am Mittwoch, 11. Oktober, im Kreishaus in Siegburg
verkündet. Ihnen winken neben einer Medaille auch Preisgelder.
Insgesamt beteiligten sich 17 Ortschaften, aus dem Linksrheinischen
war noch Villiprott aus der Gemeinde Wachtberg dabei. Mitmachen
können Ortschaften unter 2.000 Einwohnern.

- Frank Engel-Strebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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