Politiker wololen Drogenkonsumraum
Umsetzung ist weit entfernt

Politiker fordern für Kalk ein Drogenkonsumraum. Gesundheitlich liege einiges im Argen, heißt es. | Foto: König
  • Politiker fordern für Kalk ein Drogenkonsumraum. Gesundheitlich liege einiges im Argen, heißt es.
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KALK - (kg). In Kalk soll ein Drogenkonsumraum eingerichtet werden. Darin
waren sich die Fraktionen von SPD und Linke sowie die FDP in einem
gemeinsamen Antrag von Juni vergangenen Jahres einig. Ein solcher Raum
solle zusätzlich zum bestehenden linksrheinischen Angebot
eingerichtet werden, befanden die Stadtbezirkspolitiker.

Nun erklärte Dr. Tanja Groß in der Bezirksvertretung, dass die
Drogenszenen am Neumarkt und in Kalk unterschiedlich seien. Die
Abgeordnete der Linken plädierte dafür, einen Drogenkonsumraum
zeitlich früher als am Neumarkt zu eröffnen: „Die Situation in
Kalk wird immer schwieriger. Gesundheitlich liegt einiges im Argen.“
Groß fungiert als Projektleiterin beim Vision e.V, einem Verein der
Drogenselbsthilfe. Die Diplom-Sozialpädagogin leitet dort das
ambulante betreute Wohnen. Die Einrichtung befindet sich an der
Neuerburgstraße, wo sich laut Groß die Kalker Drogenszene inzwischen
aufhält. Zwar sei die Anzahl der Konsumenten schwer festzulegen, doch
Groß schätzt sie auf einen Kreis von 30 bis 40 Personen. Städte wie
Bonn, Münster und Frankfurt hätten geeignete Drogenkonsumräume,
berichtete die Linken-Abgeordnete. SPD-Bezirksvertreter Christian
Robyns befand, dass „wir in Kalk unbedingt einen Drogenkonsumraum
brauchen“. Sobald es ihn gebe, könne man am Neumarkt von den
Erfahrungen aus Kalk profitieren. Bezirksbürgermeister Marco Pagano
hatte in jüngster Zeit erklärt, dass er sich dabei den Vision e.V.
als „sehr guten Partner“ vorstellen könne.
Für vergangenen November hatten die Politiker einen Bericht über die
Umsetzung des Drogenkonsumraumes erwartet. Da dieser ausblieb, fragten
sie in der ersten Sitzung dieses Jahres nach. Die Antwort der
Verwaltung folgte in der März-Sitzung und hinkt dem Beschluss von
Juni 2016 deutlich hinterher. Das Gesundheitsamt bezieht sich auf
einen Ratsbeschluss von Ende Juni 2016, in dem ein Drogenhilfeangebot
im Umfeld des Neumarkts eingerichtet und parallel ein Konzept zur
Weiterentwicklung des Angebots für die Stadtbezirke Kalk und Mülheim
entwickelt werden soll. Kalk wird als Standort erwähnt, ist aber dem
Papier zufolge von einer Umsetzung derzeit weit entfernt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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