Trödelmarkt Kerpen
700 Aussteller zeigten Antiquitäten und Trödel

Zahlreiche Besucher schlenderten über den Kerpener Trödelmarkt mit seinen etwa 700 Ausstellern. an den Ständen gab es viel zu entdecken.
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Kerpen - In Kerpen lockte der Trödelmarkt tausende Besucher an. Von antiken
Möbeln, Büchern, Spielzeug und Bekleidung bis hin zu Uhren,
Schaufensterpuppen, Porzellan und Schreibmaschinen wurde an den 700
Ständen eine bunte Vielfalt an Trödel und Antiquitäten angeboten.
Die Stimmung bei den Kerpener Geschäftsleuten war wegen des Verbots
der Sonntagsöffnung getrübt.

Schon in den frühen Morgenstunden hatten viele der 700 Aussteller
ihre Stände für den 48. Trödelmarkt in der Kerpener Innenstadt
aufgebaut. Zu dieser Zeit waren auch schon die ersten
Schnäppchenjäger unterwegs, bevor die Besucher von nah und fern
scharenweise über den Markt schlenderten.
Die Aktionsgemeinschaft der Kolpingstadt Kerpen (AGK) veranstaltet den
Markt, der weit über die Grenzen der Kolpingstadt bekannt ist, schon
seit vielen Jahren und wird bei der Organisation von der Agentur
Cölln Konzept unterstützt. „Durch das gute Wetter sind die Leute
auch gut gelaunt“, so Bruno Deutzmann von Cölln Konzept. Die
Mischung aus Profis und Amateuren sorge für den besonderen Charme des
Marktes. Er rechne mit etwa 50.000 Besuchern, zeigte sich Deutzmann
zufrieden.
Auf insgesamt 4.500 Ausstellungsmetern gab es von Porzellan, Kleidung,
Comicheften, Spielzeug, Lampenschirmen und Ölgemälden bis hin zu
Zylindern, Reitstiefeln, Küchengeräten, Koffern und Büchern für
jeden Sammler etwas zu finden. Besonderer Anziehungspunkt war zudem
die Oldtimerausstellung auf der Hahnenstraße. Hochwertige
Antiquitäten waren rund um den Stiftsplatz zu finden und wie gewohnt
durften Kinder auf dem Schulhof der Adolph-Kolping Hauptschule ohne
Standgebühr trödeln. Am Stand von Antikhändler Jochen Röther aus
Köln konnten die Besucher die Köpfe alter Schaufensterpuppen aus den
1960-er Jahren erstehen. „Die Firma, die die Figuren hergestellt
hat, ging pleite. Daraufhin habe ich die Köpfe gekauft“, berichtete
Röther. Keines der Gesichter der Puppen würde sich gleichen, da jede
eine andere Augenfarbe und Mimik habe, sagte der Händler.
Traditionell öffneten in den vergangenen Jahren auch die
Einzelhändler zum Trödelmarkt ihre Geschäfte zum verkaufsoffenen
Sonntag. Nach der Klage der Gewerkschaft Verdi gegen die Kolpingstadt
wurde die Veranstaltung in letzter Instanz auch vom
Oberverwaltungsgericht Münster verboten. „Das ist ein Streit
zwischen Verdi und der Stadt Kerpen, der auf dem Rücken der
Geschäftsleute ausgetragen wird. Es ist jetzt wichtig, dass man sich
zeitnah einigt, damit die kommenden verkaufsoffenen Sonntage nicht
gefährdet werden“, resümierte AGK-Vorsitzender René Hövel.
Daniel Ravenstein war auch einer der betroffenen Einzelhändler, die
ihr Ladenlokal geschlossen halten mussten. Er präsentierte einen
kleinen Teil seiner Waren an einem Außenstand. „Wir sind sehr
frustriert. Wir haben im Vorfeld viel Werbung gemacht“, so
Ravenstein. Er betrachtete auch den sozialen Aspekt, nämlich die
Möglichkeit für Familien zusammen einkaufen zu können. Gastwirt
Volker Böttcher sah den Verlauf der Veranstaltung positiv. „Trotz
aller Hiobsbotschaften kam es mit dem Sonnenschein doch noch zu einem
versöhnlichen Ende“, sagte Böttcher. Die Mitglieder der AGK
machten deutlich, dass sie sich lediglich vier verkaufsoffene Sonntage
im Rahmen verschiedener Veranstaltungen wünschen.
„Ich freue mich, dass die Besucher, trotz aller Querelen, den Tag
genießen“, äußerte sich Bürgermeister Dieter Spürck bei seinem
Besuch auf dem Markt. Claudia Otten und Sibilla Zilleßen aus Bergheim
besuchten den Trödelmarkt und hätten gerne auch die Fachgeschäfte
besucht. „Das ist eine Gelegenheit, bei der man mal bummeln gehen
kann“, sagte Otten. Michaela und Frank Straßfeld aus Türnich
zeigten sich ebenfalls enttäuscht. „Das hätten die ruhig lassen
können. Wir wären gerne in die Geschäfte gegangen“, so die
Straßfelds, die aufgrund ihrer eigenen Arbeitszeiten gerne
verkaufsoffene Sonntage nutzen. Es gab jedoch auch andere Meinungen.
Eine Geschäftsinhaberin aus Düren war der Meinung, dass die
Entscheidung gut sei. So hätten auch die Angestellten einen freien
Tag.

- Petra Schweitzer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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