Witziger Unterricht

FAS Porz und Guido Cantz unterrichteten in der GGS Hauptstraße

PORZ - (kg). Wenn Fritzchen den Schulranzen Zuhause gelassen hat, dann nur
deswegen, weil die Hausaufgaben zu schwer waren. Klar, wenn die
Hausaufgaben so viel wiegen, kann keiner den Ranzen tragen. Einfach zu
schwer.

Der Festausschuss (FAS) Porzer Karneval hatte mit Guido Cantz zu einer
außergewöhnlichen Schulstunde für 72 Viertklässler der GGS
Hauptstraße eingeladen. Der Moderator und Humorist war der
Witze-Lehrer, und die Kinder hatten gegoogelt, in der Familie und bei
Freunden nachgefragt, oder sich mit einem Witzebuch auf den Unterricht
vorbereitet. Dabei merkte man beim Vortragen schnell: So einfach ist
das gar nicht vor all den anderen Schülern. „Ein Aufruf zum
Lächeln auf einem T-Shirt hilft dabei“, lobte der 45-Jährige ein
Mädchen. Und warum Witze eigentlich witzig sind, wollte er wissen.
„Weil witzige Worte witzig sein können“, meinte ein Schüler.

Dazu zählte einen Witz, auswendig vorgetragen: „Herr Doktor, ich
kann nicht schlafen. Ja, warum denn nicht? Ich habe Nachtschicht“.
Bei Cantz‘ Zahnstocherwitz merkte man, dass er bei der 4a und 4c
(erste Witzestunde) sehr gut ankam, jedoch bei der 4b Nachhilfe
angesagt war. Dabei geht es darum, dass zwei  Zahnstocher auf den
Drachenfels gehen und auf Dreiviertel des Weges einen Igel sehen.
„Mensch“, sagt da der eine Zahnstocher zum anderen: „Hätte ich
das mal vorher gewusst, dass hier Busse hochfahren“.

Cantz erklärte den Schülern auch, dass es Witze gibt, bei denen er
denkt, dass sie toll sind, sie es dann aber doch nicht sind. Er muss
es wissen, immerhin verdiente er sich seine Sporen als Redner im
Kölner Karneval. „Im Karneval reiht man viel Witze aneinander und
vielleicht auch eine Geschichte“, gab er den Kindern weiter. Die 90
Minuten Rednerschule mit dem Moderator war durch den FAS
(Festausschuss Porzer Karneval) im Rahmen des Projekts „Karneval
macht Schule“ zusammen gekommen. Geschäftsführer Holger Harms
berichtete, dass man im Vorjahr mit etwa 40 Kinder der GGS Unter
Birken in Eil gestartet war und nun die GGS Hauptstraße in Porz-Mitte
auserkoren hatte. „Etwa zehn Mal waren wir bereits hier“, sagte
er. Die Kids hatten alles rund um den Karneval gelernt, zum Beispiel,
warum es ihn gibt, was man trägt, warum es eine Garde gibt und warum
der Prinz die Federn trägt. „Das große Porzer Dreigestirn wird die
Kinder auch besuchen“, kündigte Harms an. Das große Finale wird
die Teilnahme am Rosensonntagszug in Porz sein. Bis dahin basteln
Eltern und Viertklässler an eigenen Kostümen, die sich genauso wie
jenes von Schulleiter Uwe Eckey am Porzer Karnevalsmotto „En Schull
und Famillich et Brauchtum liere, zosamme Fastelovend fiere“,
anlehnen werden. Eckey sagt, dass das Projekt bei den Kindern gut
ankomme: „Das rückt den Karneval näher“. Auch die Karnevalsfeier
der Grundschule werde dadurch angefeuert. Sie findet an
Weiberfastnacht in der Turnhalle statt.

Das FAS-Projekt kommt auf 10.000 Euro und wird durch Spenden von
Privatleuten und Unternehmen gefördert. Zum Projekt gehören
Wurfmaterial (zum Beispiel 30.000 Waffeln),  Kostüme, Bagagewagen
und Lehrmittel. Ziel ist, Kindern den Zugang zum Karneval kostenlos zu
ermöglichen. Geplant ist auch ein Ausflug zur Wagenbauhalle.