Musik in der Kapelle
Kantor Andrew Tessman gab Klavierkonzert

Erika Weidenbrück, Organisatorin der Kapellenkonzerte, dankte Kantor Andrew Tessmann für ein wunderschönes Kapellenkonzert.  | Foto: Anita Brandtstäter
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Wesseling. Wunderschöne Werke für Klavier hatte der neue Kantor von St. Germanus Andrew Tessman für sein Klavierkonzert "Von Bach bis Bortkiewicz" ausgesucht. Die Freunde und Förderer des Dreifaltigkeits-Krankenhauses Wesseling e.V. präsentierten den 1988 in Minneapolis, USA, geborenen Kirchenmusiker in der Konzertreihe "Musik in der Kapelle"; die Veranstaltungen werden aufgrund der Corona-Pandemie statt in der Krankenhaus-Kapelle in der Pfarrkirche St. Andreas veranstaltet. Und so konnten das durch den Kirchengemeindeverband Wesseling unterstützte Konzert etwa 60 Zuhörer nach 2G-Eingangskontrolle mit Masken in der großen Kirche live erleben. 

Mit dem erst 1952 gestorbenen russisch-ukrainischen Komponisten Sergei Bortkiewicz begann Tessman seine Zeitreise durch die Musikgeschichte vom Barock bis zur Gegenwart. Er war ein brillanter Pianist und Komponist, aber auch Flüchtling nach Berlin und Wien und Überlebender beider Weltkriege. Sein musikalischer Stil ist geprägt von der Tradition der großen romantischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Eingängige Melodien, aber mit Anspruch, kennzeichnen seine Werke. Tessman spielte aus seinen 6 Präludien, op 13, aus dem Jahre 1927 vier Sätze - zum Abschluss das wunderschöne Andantino placido.

Sein wesentlich bekannterer Zeitgenosse war der ungarische Komponist, Pianist und Musikethnologe Béla Bartók. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Moderne. Die Sonatina in drei Sätzen -  Dudelsackpfeifer - Bärentanz - Finale im Allegro vivace - hat er 1915 geschrieben, angelehnt an Volksmusik aus Rumänien.

Neben dem vorwiegend östlich geprägtem Repertoire standen auch zwei westliche Komponisten auf dem Programm, neben Präludium und Fuge E-Dur BWC 878 aus Bachs "Wohltemperiertem Klavier" aus der Barockzeit spielte Tessman zwei 1923 veröffentlichte Preludes RT IX/8 von Frederic Delius, auch ein weniger bekannter Komponist. Er war als Sohn deutscher Auswanderer in einer kinderreichen Kaufmannsfamilie in Yorkshire aufgewachsen, lernte früh Geige und Klavier, und studierte nach beruflichen Versuchen als Händler erst im Alter von 24 in Leipzig Musik.

Im Mittelteil und zum krönenden Abschluss des Konzertes erklangen Werke von zwei ganz berühmten Komponisten, von Antonin Dvorak und Modest Mussorgsky, die 1841 bzw. 1839 geboren wurden. Um 1880 entstanden die sechs Stücke op. 52 von Dvorak. Er schrieb kleinere Kompositionen für verschiedene Verleger. Die IV. Eclogue g-moll schildert ein kurzes Gedicht über ein ländliches Thema. Das letzte Stück war Modest Mussorgskys virtuoses Scherzo in cis-Moll - eine erste Version entstand 1858. Die spätere Fassung spielte Tessman weitgehend auswendig. Der Komponist wurde hauptsächlich durch seine Opern sowie den Klavierzyklus Bilder einer Ausstellung bekannt und gilt als einer der eigenständigsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts.

Insgesamt ein abwechslungsreiches Programm - mit interessanten Werken, perfekt dargeboten!
Das nächste Konzert "Musik in der Kapelle" ist in der Passionszeit geplant: der Brigidachor Berzdorf singt am 10. April 2022 unter Leitung von Jonas Dickopf in der Kirche St. Josef Chormusik zur heiligen Woche.

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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