Erfolgreiches 13. World Music Festival Innsbruck des Deutschen Harmonika-Verbandes
Großartige Leistungen und tolles Rahmenprogramm

Das große Europa-Orchester - im Kern das Ochester Hohnerklang aus Trossingen - begeisterte beim Finale in der Olympiaworld Innsbruck unter anderem mit der Uraufführung "Pegasus", eigens für diesen Event vom musikalischen Leiter Hans-Günther Kölz komponiert.   | Foto: Anita Brandtstäter
  • Das große Europa-Orchester - im Kern das Ochester Hohnerklang aus Trossingen - begeisterte beim Finale in der Olympiaworld Innsbruck unter anderem mit der Uraufführung "Pegasus", eigens für diesen Event vom musikalischen Leiter Hans-Günther Kölz komponiert.
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Innsbruck/Wesseling. Das 13. World Music Festival in Innsbruck, veranstaltet vom Deutschen Harmonika-Verband, ist nun schon Geschichte. Es waren wieder tolle Wettbewerbe! Über 180 Orchester und Spielgruppen konkurrierten freundschaftlich miteinander mit dem Akkordeon, der Steirischen Harmonika und der Mundharmonika. Neben Deutschland kamen die rund 3.000 Teilnehmer aus Dänemark, Irland, Kroatien, Moldawien, Niederlande, Polen, Schweiz, Spanien, Österreich, Australien, Neuseeland, Litauen und Großbritannien.

Alle Orchester und Ensembles hatten sich bestens vorbereitet, die musikalischen Leiter und alle Spieler. Und so wurden großartige Leistungen erbracht – sowohl von den Erwachsenen als auch von den Jugendlichen und Schülern. In den Sälen im Congress Innsbruck und in der Messe Innsbruck erklang am Freitag und Samstag ganz verschiedenartige Musik in den Kategorien von Professionals über Höchststufe, Oberstufe, Mittelstufe bis zur Elementarstufe: ob Originalkompositionen oder Arrangements klassischer oder unterhaltender Werke. Eine schwierige Leistung für die Jurys, Punkte zu vergeben und alle Teilnehmer in eine Reihenfolge zu bringen. Da entschieden dann manchmal Zehntelpunkte über die Platzierung.

Innsbruck ist immer eine Reise wert – nicht nur die Ausflugsmöglichkeiten bei tollem Festivalwetter, sondern auch das abwechslungsreiche Rahmenprogramm: Es startete am Eröffnungsabend mit dem Konzert „Akkordeon Masters“, den Studenten des Hohner-Konservatoriums Trossingen mit Ensemble-, Kammermusik- und solistischen Beiträgen gestalteten. Das Gala-Konzert wird traditionell vom Sieger des letzten Festivals bestritten, das war 2016 das Akkordeonorchester Baltmannsweiler unter Leitung von Thomas Bauer: er hatte großartige Arrangements von unterhaltenden Werken von George Gershwin, Engelbert Humperdinck und John Williams vorbereitet. Nach einer Pause ging es dann mit „Zugaben“ weiter – das waren Highlights der Akkordeonorchester-Literatur - Klassik-Arrangements, virtuose Unterhaltungsmusik und beliebte Originalkompositionen -, dargeboten von einem Gemeinschaftsorchester des preisgekrönten Akkordeon-Landesjugendorchester Baden-Württemberg und des Seminarorchesters des Hohner Konservatoriums unter Stefan Hippe. Ein Leckerbissen für Akkordeon-Fans! Im Saal Dogana gastierte Guardia Nueva aus Finnland. Die Musiker mit Streichern und Akkordeons unter Leitung von Raimo Vertainen begeisterten mit Tango und Unterhaltungsmusik von Musicals bis Evergreens – alles mit Energie und Herzblut gespielt. Als Gesangssolistin dabei: Jennie Storbacka. Jazz vom Feinsten bot das junge Duo Felix Fritschi und Joe Kenney, Akkordeon – Vibraphon, eine eher ungewöhnliche, aber sehr reizvolle Kombination. Die beiden Musiker sind erst seit Ende 2017 zusammen, wurden aber schon 2018 Sieger beim International Open Accordion Contest in Trossingen.

Beim Abend der Nationen gab es wieder für jeden Geschmack etwas! Die Besucher konnten zwischen den einzelnen Konzertsälen wechseln. Als Gaststar hatte man den aus Litauen stammenden Akkordeonisten Martynas Levickis eingeladen: Sieger in einer Talent-Fernsehshow 2010, erfolgreiches Klassik-Debutalbum 2013, Auftritte mit David Garret in Deutschland… Mit dem von ihm gegründeten Streicher-Ensemble Mikroorkéstra bestritt er das Konzert im Saal Tirol: von Vivaldi über Paganini, Mozart, Bizet, Bach und Brahms bis zu Piazzolla, Gardel und Galliano. Im Saal Dogana gab es Party – dieses Mal mit dem Orchester Hohnerklang unter Hans-Günther Kölz und dem Ersten Kölner Akkordeon-Orchester unter Matthias Hennecke, die im Wechsel ein Feuerwerk von Hits präsentierten - zum Tanzen und Mitsingen, zur Polonaise durch den Saal… Auch im Saal Innsbruck kamen Akkordeon-Fans auf ihre Kosten: das Accordion Southern Cross Ensemble mit drei Solisten aus Australien und Neuseeland bot Welt-Musik dar, und die Accordion Band Concertino aus Moldawien spielte auswendig Musik verschiedener Couleur – immer energiegeladen und virtuos, aber auch hochmusikalisch. Und in der Orangerie begeisterten Zoran Zorko mit dem diatonischen Akkordeon sowie die Meister auf der Steirischen Harmonika Mattia Demetz, Alexander Pamer und Stefan Sirtl.

Nicht nur Wettbewerb und Konzerte, sondern auch Ausstellungen machten dieses Festival besonders: Präsentationen von Akkordeon-Firmen und Verlagen im Congress Innsbruck, darunter auch interessante Exponate des Deutschen Harmonikamuseums.

Krönender Abschluss war dann das Finale mit Preisverleihung in der Olympiaworld mit etwa 5.000 Teilnehmern einschließlich ihrem Fan-Anhang. Ausgelassene Stimmung mit La-Ola-Wellen, Spannung und dann Jubel bei den teilnehmenden Gruppen, wenn sie von DHV-Präsident Jochen Haußmann aufgerufen wurden, wenn die Dirigenten und Vertreter ihre Urkunden und Pokale abholten oder sogar einen Platz auf dem Siegertreppchen einnehmen durften. Große Emotionen mit Freudentränen, Überraschungsmomenten, aber auch Enttäuschung! Die Stadt Innsbruck, vertreten durch Bürgermeister Georg Willi, hatte einen Ehrenpreis für den Sieger in der Höchststufe Erwachsene gestiftet, die Firmen Hohner und Music Meyer Akkordeons, Melodicas und Workshops. Für den Träger des Friedrich-Lips-Pokals winkt ein Auftritt beim Festival 2020 in Tscheljabinsk, Russland. Die Veranstaltung wurde wieder vom Orchester Hohnerklang musikalisch umrahmt. Außerdem hatte das Europa-Orchester mit Festival-Teilnehmern unter der Leitung von Hans-Günther Kölz zwei Stücke einstudiert. Der Akkordeonist und Komponist hatte eigens zur Uraufführung bei diesem Event das Werk „Pegasus“ komponiert.

Last not least einige Ergebnisse der Wettbewerbe: Von 27 Orchestern Erwachsene Höchststufe gingen die ersten drei Plätze an Akkordeon im Quadrat Mannheim und Hohner-Akkordeon-Orchester Reilingen unter Johannes Grebencikov, an das Akkordeonorchester der Musikschule Elmshorn unter Susanne Drdack und an das Akkordeon-Orchester Grenzach unter Tanja Rauschenberger. Sieger der Oberstufe 1 (von 19) ist das Akkordeonorchester Blumberg unter Kai Armbruster, und Sieger der Oberstufe A (von 20) ist Accordeonova aus Dänemark unter Jorgen Franyó. Das beste Jugendorchester (von 11) ist das Jugendorchester der Akkordeon-Gruppe Münstertal unter Silke D’Inka (Oberstufe). Das beste Schülerorchester (von 7) ist das Akkordeon-Orchester Isny III unter Ulrike Gnacke (Mittelstufe). Accordion for World aus Polen gewann den Friedrich-Lips-Preis in der Kategorie Kammermusik Jugend Professionals. Alle Ergebnisse findet man auf der Website des Veranstalters: https://www.dhv-ev.de/wp-content/uploads/2019/06/Ergebnisliste_WMF_2019.pdf

LeserReporter/in:

Anita Brandtstäter aus Köln

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