Formel 1: GP von Mexiko
Dünne Luft beim Titelkampf in Mexiko

So sehen Sieger aus: Das Mercedes-Team konnte in Suzuka bereits vier Rennen vor Saisonende zum sechsten Mal in Folge den Titel in der Formel-1-Konstrukteursweltmeisterschaft feiern. | Foto: Lukas Gorys
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  • So sehen Sieger aus: Das Mercedes-Team konnte in Suzuka bereits vier Rennen vor Saisonende zum sechsten Mal in Folge den Titel in der Formel-1-Konstrukteursweltmeisterschaft feiern.
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Mexiko-Stadt - Beim Japan-Grand-Prix in Suzuka vor zwei Wochen sicherte sich das
Mercedes-Team zum sechsten Mal in Folge vorzeitig den Titel in der
Formel 1-Konstrukteursweltmeisterschaft. An diesem Wochenende könnte
auch Lewis Hamilton beim Großen Preis von Mexiko erneut bereits vier
Rennen vor Saisonende zum sechsten Mal Weltmeister werden.

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Seinen sechsten Fahrertitel kann ihm rein rechnerisch ohnehin jetzt
nur noch sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas streitig machen,
denn alle anderen Konkurrenten sind bei der Titeljagd raus. Sollte
Lewis Hamilton am Sonntag das Rennen in Mexiko gewinnen und Valtteri
Bottas käme nur als Fünfter ins Ziel, wäre Hamilton "alter und
neuer" Formel-1-Weltmeister. Fährt der Brite dann auch noch die
schnellste Rennrunde und kassiert dafür zusätzlich einen wichtigen
Punkt, würde er auch Weltmeister, wenn Bottas in Mexiko als Vierter
über die Ziellinie fährt. 

Das sind natürlich reine Rechenspielchen und nach der guten
Vorstellung von Valtteri Bottas und seinem Sieg in Suzuka vor
Sebastian Vettel im Ferrari, wird der schnelle Finne sich jetzt so
leicht nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Hamilton betont denn
auch vor dem Rennen, dass er selbst nicht damit kalkuliert, jetzt
schon wie im Vorjahr, in Mexiko vorzeitig den Titel zu holen: "Unser
Zweikampf wird wohl noch ein paar Rennen dauern", so der Brite.

Auch Sebastian Vettel und sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc
könnten Hamilton zumindest eine vorzeitige Siegesfeier in Mexiko
verderben. Die Rennboliden aus Maranello haben in den letzten Rennen
"neue Stärke" gezeigt und waren zuletzt oft schneller als die
Silberpfeile . Für Ferrari geht es jetzt vor allem darum, mit
Podestplätzen und weiteren Siegen in den verbleibenden vier Rennen
die Jahresbilanz 2019 aufzubessern und so auch wichtige Erkenntnisse
in die nächste Saison 2020 mitzunehmen. Und dann wäre da noch Max
Verstappen der im Red Bull in den beiden letzten Jahren das Rennen in
Mexiko-Stadt gewinnen konnte und hier am Sonntag geradezu auf einen
"Hattrick" brennt!

 

Die Höhenlage des Rennkurses "Autódromo Hermanos Rodriguez" mit
2.285 Metern über dem Meeresspiegel und der damit verbundenen
äußerst dünnen Luft, hat insbesondere große Auswirkungen auf die
Motoren der Boliden, die dort rund 10 Prozent ihrer Leistung
verlieren. Die Aerodynamik verlangt durch die geringere Luftdichte
eine maximale Flügeleinstellung und besonders gefordert ist in Mexiko
auch die Kühlung der Motoren, und Bremsen.

Durch den geringeren Luftwiderstand werden Dank Höhenluft auch sehr
hohe Spitzengeschwindigkeiten erreicht: Esteban Ocon wurde dort
letztes Jahr auf der 890 Meter langen Start-Ziel-Geraden mit
sagenhaften 364 Stundenkilometern gestoppt!

Es sind 16 Kurvenkombinationen zu bewältigen, 52 Schaltvorgänge pro
Runde müssen per Knopfdruck am Lenkrad von den Piloten getätigt
werden. Eine absolute Besonderheit ist der Streckenverlauf durch das
Baseball-Stadion "Foro Sol", durch welches die Boliden an den stets
vollbesetzten Zuschauertribünen vorbei rasen. Über 40.000 Zuschauer
sorgten dort in den Vorjahren auf den Tribünen für eine geradezu
gigantische "Stadion-Atmosphäre".

Die Mexikaner lieben "ihren" Formel 1-Grand-Prix, insgesamt wurden
dort im letzten Jahr von Donnerstag bis Sonntag mehr als 350.000
Besucher registriert und das trotz der nicht nur "dünnen", sondern
auch besonders schmutzigen Luft in der rund neun Millionen Einwohner
zählenden Hauptstadt Mexikos.

Täglich wälzen sich dort mehr als vier Millionen Autos sowie
Tausende von LKWs und Bussen durch die Straßen der mexikanischen
Metropole, die zudem auch noch über keine allzu gute
Trinkwasserversorgung verfügt.

Das alles kann aber die Begeisterung der Mexikaner für die Formel 1
offenbar nicht trüben, man lässt sich das Spektakel der Motorsport -
Königsklasse denn auch so einiges kosten.

Der in diesem Jahr auslaufende Vertrag mit der Formel 1 wurde auf
weitere drei Jahre bis einschließlich 2022 verlängert. Man munkelt,
dass die "Antrittsgebühren" an die Formel 1-Macher sich in Mexiko pro
Jahr auf geschätzte 30 Millionen Dollar belaufen könnten und dass
dies nur Dank großzügiger staatlicher Unterstützung überhaupt
möglich gemacht wurde.

Wer am Sonntag trotz "dünner Luft den dicksten Pokal" bei der
Siegerehrung im Baseball-Stadion hochhalten darf, wird sich dann nach
305,354 gefahrenen Renn-Kilometern zeigen...vielleicht gibt es dann ja
sogar schon einen neuen Weltmeister...

Zur Einstimmung auf das Rennen hier noch mal ein paar Bilder vom
Rennen in Japan:

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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