Formel 1: GP von Brasilien
Heißes Pflaster Sao Paulo

Eine Erfolgsgeschichte: Das Mercedes-Formel-1-Team wurde zum sechsten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister, Lewis Hamilton sicherte sich bereits zwei Rennen vor Saisonende seinen sechsten Weltmeister-Titel in der Fahrerwertung der Formel 1. | Foto: Lukas Gorys
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  • Eine Erfolgsgeschichte: Das Mercedes-Formel-1-Team wurde zum sechsten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister, Lewis Hamilton sicherte sich bereits zwei Rennen vor Saisonende seinen sechsten Weltmeister-Titel in der Fahrerwertung der Formel 1.
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Sao Paulo - Die Formel-1-Weltmeisterschaft 2019 ist zwei Rennen vor Saisonende
bereits entschieden. Das Mercedes-Team sicherte sich zum sechsten Mal
in Folge vorzeitig den Konstrukteurstitel und Lewis Hamilton genügte
vor zwei Wochen beim GP der USA in Austin ein zweiter Platz, um zum
sechsten Mal Formel-1-Weltmeister zu werden. Nachdem mit Valtteri
Bottas auch der Vizeweltmeister bereits feststeht, geht es an diesem
Wochenende zunächst beim Grand Prix von Brasilien insbesondere für
Ferrari und Red Bull darum, das Rennen in Sao Paulo und dann
möglichst auch am 1.Dezember in Abu Dhabi das Saisonabschluss-Rennen
zu gewinnen. Beide Teams kämpfen jetzt um Platz Drei in der
diesjährigen Fahrerweltmeisterschaft.

#Infobox 

Lewis Hamilton hat seinen sechsten Fahrer-WM-Titel mehr als verdient.
Er fuhr die ganze Saison über nahezu fehlerfrei, dominierte mit
bislang zehn Siegen in diesem Jahr das Geschehen und seine Bilanz ist
insgesamt beeindruckend: sechs Weltmeistertitel, bei 248 Starts 83
Siege, 150 Podestplätze und 87 Pole-Positions. Mit dem siebenfachen
Rekordweltmeister Michael Schumacher könnte er damit spätestens im
nächsten Jahr gleichziehen.

Auch rein menschlich hat der Brite deutlich an Profil gewonnen. Der
F1-Champion und heutige Multi-Millionär sprach nach dem erneuten
Titelgewinn auch über seine nicht immer einfache Kindheit und Jugend.
Aufgewachsen in eher einfachen Verhältnissen in Stevenage (GB) hatte
ihn Vater Anthony schon in seinen Anfangsjahren im Motorsport früh
beigebracht, dass er immer mehr zu kämpfen müsse als andere. Lewis
Hamilton war und ist auch der erste farbige Fahrer in der Formel 1,
engagiert sich seit vielen Jahren in diversen Kinderhilfswerken oder
für den Klimaschutz.

Er ist seit 2017 bekennender "Veganer", liebt aber auch das
"schillernde" Party-Leben und überrascht häufig mit neuen,
ausgefallenen Frisuren oder extravagantem, modischem Outfit . Titel
und Rekorde hin oder her: Beim Rennen in Sao Paulo am Sonntag wird er
wie immer ganz auf Sieg fahren, was er am meisten liebt, kann er jetzt
aber völlig ohne Druck richtig genießen.

Reichlich "Druck im Kessel" haben dagegen Ferrari und das
Red-Bull-Team, die sich in den beiden letzen Rennen jetzt noch um
Platz Drei der Fahrerweltmeisterschaft duellieren. Max Verstappen
unterstellte Ferrari nach dem US-GP sogar "Betrug", weil die "Roten"
dort plötzlich weniger Power hatten und "verdächtig schwächelten".
Leclerc rangiert vor dem Rennen in Brasilien derzeit auf Rang Drei in
der Wertung und geht am Wochenende mit 14 Punkten Vorsprung auf
Verstappen ins vorletzte Rennen.

Sebastian Vettel ist derzeit nur WM-Vierter und hat zwar rein
rechnerisch auch noch Chancen auf Platz Drei, hatte aber in den
vergangenen Rennen im teaminternen Duell mit Charles Leclerc meist das
Nachsehen. Hinzu kommt, dass der Monegasse in Sao Paulo
möglicherweise mit einem neuen, verbesserten Motor der "Generation
2020" im Ferrari auf Punktejagd gehen könnte, was aber wiederum
automatisch eine "Strafversetzung" in der Startaufstellung zur Folge
hätte...

Das "Autodromo José Carlos Pace" liegt rund zwölf Kilometer
außerhalb der knapp 13 Millionen-Einwohnermetropole Sao Paulo. Seit
1973 wurden hier 36 Rennen in der "neuen" Formel-1-Weltmeisterschaft
gefahren. Der Rennkurs entstand seinerzeit in Interlagos in einem
Sumpfgebiet, übersetzt ins Deutsche bedeutet Interlagos "zwischen den
Seen".

Das tropische Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit machen den Fahrern,
aber auch dem Streckenbelag immer wieder zu schaffen. Es gibt viele
Unebenheiten und Bodenwellen, die Piloten und ihre Boliden werden hier
förmlich durchgerüttelt und auch die alljährlich neuen, eher
"kosmetischen Sanierungen" des Pistenbelags, helfen da nur wenig.

Der Kurs mit seinen vielen Bergauf- und Bergabpassagen liegt knapp 800
Meter hoch, es gibt Höhenunterschiede von fast 50 Metern und gefahren
wird gegen den Uhrzeigersinn. Der Vollgasanteil liegt bei 70 Prozent,
die 15 Kurven erfordern 42 Schaltvorgänge pro Runde. Unberechenbar
ist das Wetter, monsunartige Regenfälle haben schon des Öfteren für
Chaos gesorgt.

Die An-und Abfahrt zur und von der Rennstrecke, vorbei an
Elendsvierteln, haben einige Teams inzwischen als "gefährlicher als
das Rennen" bezeichnet. So wurde 2017 ein Mini-Bus des Mercedes-Teams
auf dem Weg ins Hotel von bewaffneten Gangstern gestoppt, es fielen
sogar Schüsse, Teammitglieder wurden ausgeraubt, kamen aber mit dem
Schrecken davon. Auch ein Bus mit FIA-Mitarbeitern wurde schon
überfallen und der ehemalige McLaren-Pilot und Ex-Weltmeister Jenson
Button entkam 2010 nur knapp einem Raubüberfall. Ein "heißes
Pflaster" ist der Grand Prix in Sao Paulo also auch abseits der
Rennstrecke, ein "heißes Rennen" auf der Buckelpiste wäre allerdings
für Fahrer, Teams und Zuschauer viel besser.

Zur Einstimmung auf das Rennen hier noch mal ein paar Bilder vom
Rennen in den USA:

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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