Strompreiserhöhung?
Zeit zum Wechseln

Foto: Anete Lusina/Pexels

Post vom Stromanbieter ist meistens nicht wirklich erfreulich.
Strompreise sind seit der Jahrtausendwende ein immer wiederkehrendes
Thema, denn sie steigen von Jahr zu Jahr und das kontinuierlich. So
ist auch 2021 die Frage:

Wie teuer wird es dieses Jahr für den Verbraucher und was können
Sie dagegen tun?

Wann werden die Strompreise erhöht?

Stromanbieter erhöhen die Preise meistens einmal im Jahr. Sprich:
Jedes Jahr im Oktober werden Änderungen bei Umlagen und Netzentgelten
bekannt gegeben und dem Kunden zum Jahreswechsel mitgeteilt. Aber
aufgepasst! Auch im laufenden Jahr erhöhen viele Energieversorger die
Preise, was nicht zuletzt an der
Strompreis
Zusammensetzung
liegt.

Hier ist Vorsicht geboten. Viele Anbieter verstecken die Erhöhung des
Strompreises in E-Mail-Newslettern oder Werbeschreiben. Übrigens ist
dieser Weg nicht nur Kunden gegenüber fehlerhaft, Versorger
verstoßen damit auch gegen das Transparenzgebot. Das machen
Stromanbieter vor allem, weil Kunden sonst Gebrauch vom sogenannten
Sonderkündigungsrecht machen könnten. Prüfen Sie Ihre Post vom
Stromanbieter daher demnächst bis ins Detail.

Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Die Höhe des Strompreises wird durch mehrere Faktoren bestimmt, die
die Energieversorger bei der Kalkulation berücksichtigen müssen.
Dazu gehören der Einkaufspreis für Strom (Stromerzeugung,
Transport und Vertrieb), Kosten für
Netzentgelte
,
Steuern und Umlagen.
Diese Bestandteile machen mittlerweile 50 Prozent des Strompreises
aus, wobei Versorger keinen Einfluss auf die Kostenfaktoren haben.

Anbieterwechsel nach Strompreiserhöhung

Aktuell zahlen Verbraucher in der Grundversorgung etwa vier Prozent
mehr
für den gleichen Strom als noch im Jahr 2020. Damit kosten
5.000 kWh Strom - also ein Haushaltsverbrauch mit etwa vier Personen -
1.650 Euro pro Jahr. Ein Anbieterwechsel ist da eine gute Alternative.
Vor allem bei Strompreiserhöhungen lohnt es sich Stromtarife
zu vergleichen. Der Wechsel vom alten zum neuen Anbieter ist durch das
Sonderkündigungsrecht einfach und als Neukunde bekommen Sie von
Stromanbietern meistens bessere Konditionen und Vergünstigungen.

Sonderkündigungsrecht

Sechs Wochen vor der Preiserhöhung müssen Stromanbieter Verbraucher
über die Erhöhung und dessen rechnerische Zusammensetzung
informieren. So muss genau angegeben sein, welche Preisfaktoren
sich verändert haben
. Wenn Sie diesen Bescheid bekommen haben,
sollten Sie die Preiserhöhung nicht einfach so hinnehmen und
schnell handeln.

Das Sonderkündigungsrecht ebnet Ihnen den Weg zum neuen,
günstigeren Anbieter. Mit dem Sonderkündigungsrecht haben Sie die
Möglichkeit zeitnah aus Ihrem Stromvertrag auszutreten, da dieser zu
anderen Konditionen vereinbart wurde. In der Regel sollten Sie aber
zwei bis spätestens vier Wochen vor Eintritt der
Preiserhöhung
von Ihrem Recht Gebrauch machen und die
Sonderkündigung einreichen, am besten per Einschreiben. Nach dieser
Frist haben Sie nämlich kein Recht mehr auf Sonderkündigung.

Ebenso relevant: Bei einer Sonderkündigung ist die Kündigungsfrist
im Regelfall sehr kurz, wenn nicht sogar fristlos. Verbraucher sollten
sich daher direkt um einen neuen Anbieter kümmern.

Wie wird sich der Strompreis in den nächsten Jahren entwickeln?

Die Stromprognose sieht 2021 eine Senkung von Steuern, Abgaben und
Umlagen
um 1,03 Prozent vor und auch die Kosten für Beschaffung
und Vertrieb sind durch niedrige Großhandelspreise 2020 gesunken.
Netzentgelte hingegen werden um rund vier Prozent erhöht. Ein Problem
stellen Stromanbieter dar, die diese Konditionen nicht oder sehr spät
an die privaten Verbraucher weitergeben und somit Gewinn aus den
günstigeren Konditionen zielen - auf Kosten des Verbrauchers.
Bereits 14 Prozent der Versorger haben Strompreiserhöhungen
angekündigt, wovon etwa 2,1 Millionen Haushalte betroffen sind. Ganz
oben mit dabei: Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen.
Daher können Stromkunden auch 2021 mit Mehrbelastung rechnen.

Fazit

Rein rechnerisch sollten die Strompreise 2021 sinken, jedoch teilen
nur wenige Versorger Ihren Kunden die günstiger werdenden
Preisbestandteile mit oder lassen sich damit ausreichend Zeit. Daher
sollten Sie schon jetzt den Vergleich starten und sich einen guten
Stromanbieter suchen.

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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