Mein Hobby: Ballonfahren
Unterwegs in luftiger Höhe

In luftiger Höhe im Heißluftballon fühlt sich Pilot Stefan Pack, hier mir Crew-Mitglied Britta Ammann, sehr wohl und kann - trotz der nötigen Konzentration - gut abschalten. | Foto: Andrea Eischeid
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  • In luftiger Höhe im Heißluftballon fühlt sich Pilot Stefan Pack, hier mir Crew-Mitglied Britta Ammann, sehr wohl und kann - trotz der nötigen Konzentration - gut abschalten.
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Oberberg - „Wenn ich im Ballon fahre, dann ist das für mich die beste
Möglichkeit zum Abschalten vom Alltag und zum Runterkommen. Ich kann
einfach das Tun genießen“, schwärmt Heißluftballon-Pilot Stefan
Pack über sein Hobby.

Seine erste Fahrt als Passagier in einem Ballon des Ballonsport-Clubs
Nümbrecht erlebte er am 4. Oktober 1985 - und war „infiziert“.
„Wenn Du Hilfe brauchst, dann komme ich jederzeit und helfe,“ so
Stefan Pack zu seinem damaligen Piloten. Schon am nächsten Tag wurde
er gerufen und seitdem lässt ihn das Ballon-Fieber nicht mehr los.
1987 trat er in den Verein ein und ist heute erster Vorsitzender.

Am 24. Juni 1989 erwarb der 57-Jährige seinen Pilotenschein. Dafür
sind unter anderem ein Gesundheitszeugnis (Fliegertauglichkeit), ein
polizeiliches Führungszeugnis - Punkte in Flensburg darf man nicht
haben - sowie eine Sprechfunklizenz nötig.

Nach bestandener Prüfung konnte Stefan Pack als Pilot ab sofort
alleine „in die Luft gehen“. Das tut er oft und gerne. Rund 1.100
Fahrten gehen mittlerweile auf sein Konto, das sind rund 15.000
gefahrene Kilometer in rund 1.500 Stunden.

Bevor ein Heißluftballon abhebt, gibt es viel zu tun. Vom Auftanken
der Propangasflaschen über das Ausladen von Ballonhülle, Korb und
restlichem Zubehör am Startplatz bis hin zum Aufrüsten des Ballons
können locker ein bis eineinhalb Stunden vergehen. Dazu sind viele
Hände nötig. „Ohne Crew ist der Pilot gar nichts“, betont Pack
immer wieder, „darum fahren die Helfer abwechselnd regelmäßig als
Dankeschön im Korb mit.“

Ist der Ballon bereit zum Abheben, lösen die Helfer das
Sicherungsseil und es geht los. Eine unbeschwerte Fahrt - es heißt
nicht Flug - im Heißluftballon mit der Kennung D-ONAE kann beginnen.

Unsere Mitarbeiterin Andrea Eischeid kam in den Genuss einer
Ballonfahrt - und entschwebte vom Kurpark Nümbrech in Richtung Sieg,
bei tollsten Wetterbedingungen und zeitweise einer Höhe von 1.150
Metern.

Mein Ballonpilot hat Geschwindigkeit, Höhe und alle anderen Dinge
stets im Auge, ebenso wie die vier Propangasflaschen an Bord, von
denen er gerne am Ende einer Fahrt immer eine volle übrig hat, wie er
verrät. Sicherheit ist das Wichtigste beim Ballonfahren.

Die Ruhe in der Höhe und die Aussicht von oben sind fantastisch und
mit Worten nicht zu beschreiben. Zeitweise ist ein „Gespräch“ mit
den Menschen in ihren Gärten möglich, die bei dem warmen Wetter
gerne mit Getränken aushelfen würden - wäre nur der
Höhenunterschied nicht.

Zu schnell vergeht so eine Stunde in der Luft - dann wird gelandet;
meistens sanft und perfekt, so auch dieses Mal. Schnell versammeln
sich viele Menschen und stellen Fragen zum Ballon, dem Korb, der
Ausrüstung, die bereitwillig beantwortet werden.

Dann wird auf das Verfolgerfahrzeug mit der Crew gewartet und
gemeinsam geht es daran, die Luft aus dem Ballon zu bekommen, die
Hülle wieder in den Hüllensack zu packen, den Korb und die
Gasflaschen in den Anhänger zu laden.

„Wenn der Anhänger zu ist, dann ist für mich die Ballonfahrt
vorbei“, so Stefan Pack. Dann wird erstmal mit einem Getränk
angestoßen und wenn jemand seine erste Fahrt gemacht hat, wird der
„Neuling“ nach alter Zunft und Sitte mit Feuer, Sekt und Erde auf
seinen Ballonfahrernamen getauft, in diesem Fall: „Großherzogin
Andrea, aus den grünen Wiesen emporgestiegene, flott gen Süden
durchs Luftmeer gleitende Abendlerche in den Auen der Sieg“ und wird
damit in den Adelsstand der Ballonfahrer aufgenommen.

Alles in allem kann eine Ballonfahrt um die vier bis fünf Stunden
dauern. Ein tolles Erlebnis!

Ballon und Zubehör gehören dem Ballonsport-Club Nümbrecht. Durch
gesponserte Kostenteilungsbasis können die Ballons fast kostenlos
genutzt werden. Dafür sorgt unter anderem die AggerEnergie, die auch
den D-ONAE gesponsert hat. Aktuell gehören drei Ballone dem Verein.
Sie halten jeweils rund 500 bis 700 Stunden. „Weil wir sehr
pfleglich damit umgehen“, betont Pack.

Der Ballon aus Polyesterstoff wiegt rund 144 Kilogramm. Ballon,
Passagiere und Korb dürfen nicht mehr als maximal 999 Kilogramm
wiegen.

Ballonfahren ist das ganze Jahr über möglich. Alleine im
Oberbergischen gibt es mehrere Ballonvereine, etwa die Bergischen
Ballonfahrer Wiehl oder der Ballon Sport Club Reichshof.

Beim Ballonsport gibt es große Nachwuchsprobleme, der Landesverband
fördert die Jugendlichen. Wer Interesse hat, melde sich beim
Ballonsport-Club Nümbrecht, Stefan Pack, Tel. 0 22 93/13 01 oder 01
75/2 01 10 54.

- Andrea Eischeid

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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