Ein Tor zur Vergangenheit
Carsten Konze ist Schatzsucher

Seit sechs Jahren betreibt Carsten Konze die Schatzsucherei. | Foto: Privat
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  • Seit sechs Jahren betreibt Carsten Konze die Schatzsucherei.
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Pulheim - (hs). Aufmerksame Passanten können derzeit oft einen Mann
beobachten, der mit Metalldetektor und Spaten bewaffnet Bahn um Bahn
der Liegewiese im Stommelner Freibad untersucht. Manchmal bringt er
sich sogar Kollegen zur Unterstützung mit. Gemeinsam suchen sie –
mit Genehmigung der Verwaltung – nach metallischen
Gegenständen.

„Wir haben hier schon einige Münzen gefunden", sagt Carsten Konze
und zückt einen gut gefüllten Beutel Kleingeld aus der Euro-Ära,
aber auch Münzen, die offensichtlich schon in den letzten Jahrzehnten
des vergangenen Jahrhunderts hier verloren gingen. Zu den Fundsachen
in der Aquarena gehören aber auch Kettchen und Silberringe, die alle
im Fundbüro abgegeben werden.

Beruflich betreibt Carsten Konze eine Videoproduktionsfirma, dreht
vornehmlich Imagefilme für Unternehmen. Das Schatzsuchen hat er als
Ausgleich für sich entdeckt. „Wenn ich zwei Stunden in der Natur
unterwegs bin, und nichts anderes denke, kann ich wunderbar entspannen
und abschalten", erklärt der Familienvater, der sogar im Urlaub das
Schatzsuchen nicht sein lassen kann. „Einmal konnte ich sogar den
ganzen Urlaub refinanzieren", so der Familienvater.

Meistens ist Konze auf den Spuren der Römer unterwegs, deren üppiger
Lebensstil doch viele Vermächtnisse im Boden hinterlassen hat. Der
Hobbyarchäologe ist auch leidlich erfolgreich mit seiner Suche, was
ihm die Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege
eingebracht hat. Einmal im Jahr trifft er sich mit der für ihn
zuständigen Archäologin, um die Funde durchzugehen. Die
Wissenschaftler sind an vielen seiner Objekte interessiert. So wurde
etwa ein verzierter Schlüsselgriff als so interessant eingestuft,
dass er jetzt im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt ist.
„Diesen Schlüssel hat sich wohl ein reicher Kaufmann anfertigen
lassen", sagt der Finder.

Was treibt den Schatzsucher an? „Es ist einfach faszinierend, wenn
man ein Stück in der Hand hält, das seit 2.000 Jahren keiner mehr
berührt hat", sagt Carsten Konze. Auf dem Feld findet er neben
Münzen zum Beispiel Ohrenlöffel, Gewandfibeln aus Gold oder Silber,
Schlüssel, Speerspitzen.

Immer wieder trifft Conze aber auch auf Fundstücke aus der jüngeren
Geschichte: Gewehr- und Kanonenkugeln oder auch Stahlhelme. Einmal war
sogar ein Maschinengewehrnest mit 160 Schuss Munition dabei. Da könne
einem schon mulmig werden. Bei explosiven Geschossen wendet sich der
Hobbyarchäologe dann auch an Profis, die solche Sprengkörper dann
auch entschärfen können.

Carsten Konze hat in sechs Jahren viele Erfahrungen gemacht. Sein
Hobby boomt zurzeit. Wer sich für die Schatzsuche interessiert, kann
sich auf Konzes Youtube-Channel informieren:
youtube.de/germantreasurehunter

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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