Informativer Israel-Abend
Mit neuen Freunden die Geschichte überwinden

Patrick Werneburg, Die Schülersprecher Nils Pätzold und Sajad Habibi, Stipendiatin Lisa Hassel, Marcus Lübken, Anke Riefers, Helga Busch und Schulleiterin Stephani Overhage (v.li.) freuten sich über einen gelungenen, informativen Israel-Abend an der Gesamtschule. | Foto: Gesamtschule
  • Patrick Werneburg, Die Schülersprecher Nils Pätzold und Sajad Habibi, Stipendiatin Lisa Hassel, Marcus Lübken, Anke Riefers, Helga Busch und Schulleiterin Stephani Overhage (v.li.) freuten sich über einen gelungenen, informativen Israel-Abend an der Gesamtschule.
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Menden - Schüler der Fritz-Bauer-Gesamtschule hatten zu einem Israel-Abend
eingeladen. Vor zahlreichen Gästen - unter ihnen Anke Riefers vom
Freundeskreis Mewasseret Zion, Stadtwerke-Geschäftsführer Marcus
Lübken, Schulpflegschaftsvorsitzender Lutz Hassel, Mitglieder des
Fördervereins sowie Lehrer - präsentierten sie die Arbeitsergebnisse
der Israel-AG und des Israel-Austausches. Helga Busch,
Vorstandsvorsitzende der Stiftung der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg,
überreichte Schulleiterin Stephani Overhage einen Spendenscheck über
5.000 Euro, um den Austausch langfristig finanziell zu unterstützen.

„Ich bin richtig stolz auf meine Siebtklässler. Diese Informationen
über Fritz Bauer haben sie selbstständig im Stadtarchiv
recherchiert“, erklärte der stellvertretende Schulleiter Patrick
Werneburg vor einer Stellwand mit Arbeitsergebnissen seiner Israel-AG.
Beim entspannten „Come-Together“ konnten sich die Gäste die
Schülerpräsentationen ansehen und sich am orientalischen Büffet
stärken.

Der offizielle Teil der Veranstaltung begann mit einem gemeinsamen
Grußwort der Schulleitung und den Schülersprechern Nils Pätzold und
Sajad Habibi. „Menschen sind Menschen. Wenn wir Rassismus begegnen,
müssen wir eingreifen“, so Nils Pätzold. Damit brachte er ein
wichtiges pädagogisches Ziel der Schule auf den Punkt: Die Erziehung
zu Toleranz und Zivilcourage. Der seit 2015 bestehende
Schüleraustausch mit der Hayovel High School in Israel leistet hierzu
einen besonderen Beitrag. Ada und Eddie aus der Klasse sieben hatten
eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet und berichteten mit
zahlreichen Fotos von ihren Eindrücken des vergangenen Austauschs.
Gemeinsam mit 21 weiteren Schülern reisten sie im April in Begleitung
von Stephani Overhage, Marcus Lübken und der Schulsozialarbeiterin
Anna Killewald nach Mewasseret Zion. Dort besuchten sie unter anderem
die Klagemauer in Jerusalem, machten eine Tour durch die Wüste und
badeten im Roten Meer. Der Schwerpunkt lag aber auf der aktiven
Auseinandersetzung mit der Geschichte. So nahm die Delegation aus
Sankt Augustin auch am Holocaust Memorial Day teil. „Als Frau
Overhage dort ihre Rede hielt, wollten wir alle applaudieren, aber die
Israelis erklärten uns, dass man das (in diesem Kontext) nicht
darf“, ergänzt Eddie.

Bereits im Oktober zuvor hatten die Gesamtschüler die Israelis in
Sankt Augustin zu Gast. Nachdem die Schüler zunächst Bonn und die
nähere Umgebung erkundet hatten, ging es für drei Tage nach Berlin.
Der Besuch des Jüdischen Museums, des Denkmals für die ermordeten
Juden Europas sowie des Bundestags bildeten die Highlights. Dort
trafen die Jugendlichen den Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses
des Deutschen Bundestags, Dr. Norbert Röttgen. Ada betonte, dass es
während des Austauschs viele emotionale Momente gab, insbesondere als
ein israelisches Mädchen im Museum Fotos ihrer Familie sah. „Aber
abends im Hotel war alles wieder gut und wir haben dann doch noch
Party gemacht". „Auf den Fotos vom Farewell-Abend in Tel Aviv kann
man sehen, wie schnell die Israelis und wir Freunde geworden sind“,
schloss Eddie seinen Vortrag. Ada ergänzte, dass ihr der Austausch
„richtig viel Spaß gemacht“ und dass sie „viel über die
israelische Kultur gelernt“ habe.

Nils Pätzold (EF) und Lisa Hassel (10c) durften ebenfalls eine ganz
besondere Erfahrung machen. Die beiden hatten sich erfolgreich für
das Stipendiatenprogramm der Johannes-Rau-Stiftung beworben. Eine
Woche lang wurden sie in Köln vorbereitet und durften sich dann als
deutsche Botschafter mit israelischen Jugendlichen aus ganz Israel
für eine Woche in Berlin treffen. „Das war eine wirklich prägende
Erfahrung“, sagte Lisa und bedankte sich bei der Schulleitung für
die Unterstützung.

Stephani Overhage und ihr Stellvertreter Patrick Werneburg zeigten
sich stolz darauf, ihren Schülern so viele Möglichkeiten bieten zu
können: „Wenn sich Jugendliche aus Israel und Deutschland begegnen,
rückt die Geschichte in den Hintergrund und es zählen die traurigen
und vor allem fröhlichen Momente, die man gemeinsam erlebt“. Die
Schulleitung bildet sich auf dem Gebiet der Holocaust-Didaktik stetig
fort. Patrick Werneburg war erst vor kurzem auf einer Fortbildung in
der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. Dort nahm er am "German
Desk" teil und begann mit der Planung einer weiteren
Schulpartnerschaft.

Am Ende der gelungenen Veranstaltung überreichte Helga Busch eine
5.000 Euro-Spende der Stiftung der Nachbarschaftshilfe Rhein-Sieg an
Schulleiterin Stephani Overhage. Das Geld soll den nächsten Austausch
mitfinanzieren.

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