Der Herr der Tomaten
Günter Stadtfeld sammelt für kranke Pänz

3700 Pflanzen zieht Günter Stadtfeld dieses Jahr in seinem Schrebergarten heran. | Foto: Rosemarie Stadtfeld
  • 3700 Pflanzen zieht Günter Stadtfeld dieses Jahr in seinem Schrebergarten heran.
  • Foto: Rosemarie Stadtfeld

Tomaten sind seine Leidenschaft. 34 Sorten und 3700 Pflanzen zieht Günter Stadtfeld in diesem Jahr in seinem Schrebergarten in Zollstock heran. Und das, um krebskranken Kindern zu helfen.

von stephanie broch

Zollstock. Denn der 70-Jährige gibt die Pflanzen gegen Spenden für den Förderverein krebskranker Kinder e. V. ab. Im letzten Jahr kamen so 3200 Euro zusammen. „Jeder gibt so viel er will. Aber es ist noch nie jemand gekommen, der sich ganz viele Pflanzen für ganz wenig Geld nehmen wollte“, erzählt Stadtfeld.

Auf die Idee kam der ehemalige Lokführer zufällig, vor rund zehn Jahren. „Ich wollte einige robuste Tomatensorten ausprobieren. Dann hatte ich auf einmal viel zu viele Pflanzen“, schildert er. Einige gab er seinem Gartennachbarn ab, aber auch der konnte nicht alle in die Erde bringen. Zusammen überlegten sie, Pflanzen in die Kneipe des Gartennachbarn zu bringen und sie gegen Spenden den Gästen zu überlassen. Der Erlös ging damals an die Freunde des Zollstocker Dienstagszuges.

Seit der Nachbar die Kneipe vor einigen Jahren aufgab, organisiert Stadtfeld die Pflanzenabgabe in seinem Garten nahe dem Eifeltor. „Das läuft vor allem über Mundpropaganda und Facebook. Meine Tochter postet dort eine Liste von den Sorten, die wir haben und die Leute geben ihre Bestellung auf“, beschreibt der Rentner. Im vierten Jahr kommt das gesammelte Geld den krebskranken Kindern zugute. „Ich dachte, sie brauchen es nötiger“, sagt Stadtfeld.

Bei der Tomatenzucht ist die ganze Familie im Einsatz. „Im März kommen die Samen in Anzuchterde, dann ist unser Dachboden komplett voller Blumenkästen, zehn Tage später werden die Pflänzchen vereinzelt. Dabei helfen Nachbarn“, sagt Ehefrau Rosemarie.

Die Stadtfelds zogen vor einigen Jahren von Zollstock nach Meschenich. Wenn die jungen Tomaten so weit sind, kommen sie in die Gewächshäuser im Schrebergarten. Die Töchter übernehmen die Aufträge und stellen die gewünschten Pflanzen für die Abholer zusammen.

Nicht zu vergessen: Jedes einzelne Pflanzentöpfchen haben die Stadtfelds zuvor sorgfältig mit dem Sortennamen beschriftet. „Es macht mir Spaß, und ich habe einen grünen Daumen“, lacht der Hobbygärtner. Dieses Jahr kommen dank seiner Tomatenzucht wohl gut 5000 Euro für die Kinder zusammen, was Stadtfeld sehr freut.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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