Tag der Arbeit
Gewerkschaften treffen sich am Klüttenbrunnen

Foto: Screenshot dru

Region/Frechen - Der 1. Mai 2018, der "Tag der Arbeit", steht in diesem Jahr unter dem
Motto "Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit".

„Die Große Koalition hat sich für die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer einiges vorgenommen. Aber das reicht nicht. Wir wollen
mehr soziale Gerechtigkeit, mehr solidarische Politik, mehr Förderung
der Vielfalt. Wir werden die Bundesregierung drängen, die politischen
Weichen in die richtige Richtung zu stellen: Solidarität statt
gesellschaftliche Spaltung und Ausgrenzung, klare Kante gegen
Rassismus und extreme Rechte“, heißt es im diesjährigen Aufruf
für den Tag der Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

„Obwohl die Wirtschaft boomt und die Staatsfinanzen solide sind wie
lange nicht mehr, klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer
weiter auseinander und immer mehr Menschen haben das Gefühl, dass es
in unserer Gesellschaft ungerecht zugeht“, sagt Siegfried Dörr,
Vorsitzender des DGB Kreisverband Rhein-Erft und appelliert: „Diese
Koalition muss ihre Vorhaben bei der Pflege, bei der Beschäftigung
von Langzeitarbeitslosen, bei der sachgrundlosen Befristung, bei dem
Rückkehrrecht auf Vollzeit, bei den Investitionen in Bildung,
Wohnungen und Infrastruktur schnell und vollständig umsetzen. Das
kann aber nur der erste Schritt sein. Sie muss mutiger werden!“

Der Rhein-Erft-Kreis hat in der Vergangenheit immer von der Braunkohle
und der Energiewirtschaft gelebt. Deshalb sei die Gestaltung der
Energiewende ein wichtiges Zukunftsprojekt für die Menschen in der
Region. „Beim Ausstieg aus der Braunkohle muss man die Menschen
mitnehmen. Politik muss endlich handeln und den Strukturwandel in der
Region sozialverträglich gestalten“, fordert Siegfried Dörr und
ergänzt: „Beschäftigte brauchen auch in Zeiten der Veränderung
eine sichere Perspektive für ihre eigene Zukunft." Tourismus und
Nagelstudios reichten da nicht aus, um die Wirtschaftskraft in der
Region zu halten. Es gehe um die Frage gehen, mit welchen Innovationen
und Investitionen bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue
Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

Die DGB-Gewerkschaften haben klare Forderungen, die sie am 1. Mai
formulieren. „Wir fordern endlich eine gerechte Besteuerung. Reiche
müssen mehr tragen als Arme. Vermögende, aber auch Konzerne, werden
zu sehr verschont. Wir brauchen eine Steuerreform, die für mehr
Verteilungsgerechtigkeit sorgt und gleichzeitig ein zusätzliches
Aufkommen für wichtige Zukunftsinvestitionen generiert. Deshalb muss
bei der Besteuerung von Vermögen angesetzt werden“, sagt Wilfried
Otten, Gewerkschaftssekretär der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
(EVG) und diesjähriger Mairedner in Frechen.
Otten ergänzt: „Unsicherheiten und ein hoher Druck auf dem
Arbeitsmarkt sind für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seit langem
spürbar. Wir wollen, dass niemand sich fragen muss, ob der
Arbeitsplatz sicher ist, ob das Geld und später die Rente zum Leben
reichen. Für uns bedeutet soziale Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt,
ein Recht auf anständige Löhne und unbefristete Arbeitsverträge.
Für „Gute Arbeit“ brauchen wir den Schutz von Tarifverträgen und
den Ausbau der Mitbestimmung, gerade mit dem Blick auf
Herausforderungen wie die Digitalisierung. Dafür gehen wir am 1. Mai
auf die Straße. Der Tag der Arbeit ist unser Tag der Solidarität,
für Vielfalt und Gerechtigkeit.“
Die Maikundgebung beginnt um 12 Uhr am „Klüttenbrunnen“ vor dem
Rathaus mit der Eröffnung und Begrüßung durch den Vorsitzenden des
DGB-Kreisverbandes Rhein-Erft, Siegfried Dörr. Es folgt ein Grußwort
der Bürgermeisterin der Stadt Frechen, Susanne Stupp. Die Mairede
hält in diesem Jahr Wilfried Otten, Gewerkschaftssekretär der
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Maikundgebung wird
musikalisch von der Band „TSGADJE“ begleitet und auch Frechens
Bürgermeisterin Susanne Stupp wird sprechen. Verschiedene Stände
bieten die Möglichkeit, sich zu gewerkschaftlichen,
gesellschaftlichen und politischen Themen zu informieren. Für Speisen
und Getränke ist gesorgt.
 

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RAG - Redaktion

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