Die Uhr tickt

G9-jetzt! - Volksbegehren endet bald

Region - Wie lange soll mein Kind bis zu den Abiturprüfungen aufs Gymnasium
gehen? Diese Frage wird aktuell den Menschen in Nordrhein-Westfalen
gestellt: Soll es bei der verkürzten Abiturzeit G8 bleiben, oder
sollten die Uhren zurück auf G9 gedreht werden? Zum ersten Mal seit
gut 40 Jahren sind die Menschen im Rhein-Erft-Kreis aufgefordert, sich
an einem Volksbegehren zu beteiligen.

In den Rathäusern der Kommunen liegen noch bis Mittwoch, 7. Juni,
Eintragungslisten mit dem Titel „G9 jetzt! Mehr Zeit für gute
Bildung“ aus. Unterschreiben können volljährige, deutsche
Staatsbürger, die in NRW ihren Hauptwohnsitz haben.

Die meisten Städte bieten zudem auch eine Versendung der
Eintragungsblätter auf ihren Internetseiten an und haben am Sonntag,
28. Mai, von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Die Elterninitiative „G9 - Jetzt!“ braucht etwas mehr als eine
Million Unterschriften, damit sich die Politik mit einer möglichen
Gesetzesänderung und damit für die Rückkehr zum Abi nach neun
Schuljahren am Gymnasium beschäftigen muss. Die meisten Kommunen
haben mit Pressemitteilungen darauf hingewiesen und auch in sozialen
Netzwerken haben Unterstützer auf die Unterschriftenaktion
hingewiesen. Trotzdem wissen viele Erziehungsberechtigte nichts von
der Aktion.

Der Gesetzesentwurf sieht unter anderem eine allgemeine Begrenzung der
Pflichtunterricht-Jahreswochenstunden in der Sekundarstufe I (5. bis
10. Klasse) auf 180 Stunden vor. Andere Schulformen kritisieren den
Vorschlag, da sich dadurch ihre Pflichtstunden um acht Schulstunden im
Jahr reduzieren würde.

Des Weiteren sieht der Entwurf eine Reduzierung der
Pflichtunterrichtstunden in der Sekundarstufe II (11. bis 13. Klasse)
auf 90 Jahreswochenstunden (aktuell 102) vor.

Höhere Kosten sollen durch die Gesetzesänderung nicht entstehen.
„Im Gegenteil, durch den Wegfall der höheren Stundenzahlen
entstehen Einsparungseffekte“, ist die Initiative überzeugt.