Was ringelt denn da?
Keine Angst vor großen Schlangen

Die Ringelnatter sieht gefährlicher aus, als sie ist. | Foto: Christoph Buchen
  • Die Ringelnatter sieht gefährlicher aus, als sie ist.
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Region - (eif) „In den kommenden Wochen werden vermehrt große Schlangen
gesichtet: 80 bis 130 Zentimeter lange Tiere mit dunkel-silbrig bis
kupferner Grundfarbe und weiß-gelblichen Querstreifen hinter dem
Kopf“, schildert Marko Prietz vom NABU in Gummersbach.

„Es handelt sich um Ringelnatter-Weibchen, die Eier in den
Komposthaufen ablegen wollen. Der Reptilienfachmann erhält in dieser
Zeit viele Anrufe von ratsuchenden Gartenbesitzern. „Im
Oberbergischen beispielsweise gibt es keine giftigen heimischen
Schlangen. Außer der Ringelnatter kommt nur gelegentlich die
ebenfalls harmlose Schlingnatter in wärmeren Lagen vor. Kreuzottern
sind hier nicht heimisch“.

Ringelnattern leben meist abseits der Orte, am Bach, in Feuchtgebieten
oder Brachflächen. Dort jagen sie hauptsächlich Amphibien.

Die Paarung erfolgt im Mai. Und von Ende Juni bis Anfang August legen
die Ringelnatter-Weibchen ihre Eier ab. Als wechselwarme Reptilien
können sie ihre Eier nicht wie Vögel ausbrüten – sie müssen für
ihre Gelege warme Stellen finden. Normalerweise suchen sie dafür
Ansammlungen vermodernder Pflanzenabfälle, die vielleicht vom
Hochwasser angespült wurden. Darin entwickeln sich durch die
Verrottung Temperaturen von um die 30°C. Genau die wärme,bei der die
Nattern-Eier ausgebrütet werden.

Ringelnatter-Weibchen suchen gezielt solche warmen Stellen zur
Eiablage auf – und geraten so auch an Komposthaufen in den
Siedlungen. Die Schlangen legen dort zehn bis 30 Eier ab.

Ohne Störungen entwickeln sich die jungen Schlangen binnen ein bis
zwei Monaten. Nach dem Schlüpfen (von August bis September) verlassen
die Jungtiere die Ortschaften meist umgehend und wandern in die
Feuchtgebiete und Brachflächen. In den Ortschaften fehlt es an
geeigneter Nahrung. „Angst vor Ringelnattern muss niemand haben: sie
tun erst gar nicht so, als seien sie gefährlich, sondern flüchten
oder stellen sich tot.

Hochheben sollte man sie dennoch nicht. Ringelnatter können ein
stinkendes Sekret zur Abwehr einsetzen! Lassen Sie den Nattern lieber
ihre Ruhe!“ rät Christoph Buchen vom NABU Morsbach.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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