Verhalten im Straßenverkehr
„Radfahrausbildung“ für Grundschüler ist enorm wichtig

„Rechts vor Links“. Die Kinder gehen die Übungsstrecke ab und schauen sich die Gegebenheiten genau an. | Foto: Woiciech
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  • „Rechts vor Links“. Die Kinder gehen die Übungsstrecke ab und schauen sich die Gegebenheiten genau an.
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Rhein-Sieg-Kreis - „Die Kinder lernen das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Ziel
dabei ist das verkehrssichere Fahren auf dem Fahrrad“, umschreibt
Polizeihauptkommissarin Heike Jakob knapp das Ziel der
„Radfahrausbildung“. Sie ist eine von sieben Beamten des
Kommissariats Verkehrsunfallprävention und Opferschutz, die im
Zuständigkeitsbereich der Polizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis die 63
Grund- und Sonderschulen mit jährlich rund 6.400 Schülern im
praktischen Teil betreut. Den theoretischen Part übernehmen die
Schulen und beginnen schon im Januar mit der Vorbereitung.

Die Radfahrausbildung in NRW ist das Kernstück schulischer
Verkehrserziehung in den letzten beiden Klassen der Grundschule. Sie
ist ein verpflichtender Teil des Lehrplanes und keine freiwillige
Angelegenheit. Seit etlichen Jahren fördert die Verkehrswacht des
Rhein-Sieg-Kreises die Institutionen mit Lehr- und Lernmaterial.
Mittlerweile existiert sogar ein Online-Portal des Verkehrswacht
Medien & Service-Centers. Mit einem Zugangscode lassen sich spannende
Aufgaben, Testbögen und Spiele zum Üben, sowie ergänzende
Informationen für Eltern und Lehrer finden. Das Online-Portal ist
kostenpflichtig und kann nach Freischaltung ein Jahr lang in der
Schule und obendrein von zu Hause genutzt werden. Unterstützung
erhält die Initiative der Landesverkehrswacht NRW vom Ministerium
für Verkehr, ebenfalls vom Ministerium für Schule und Bildung in
NRW.

Richtig spannend wird es für die Kinder schließlich, wenn es dann
mit ihren Rädern auf die Straße geht, wie zum Beispiel an der
„Aggertalschule“ in Lohmar-Donrath. Vier echte Übungsstunden und
die Abnahme der praktischen Fahrradprüfung sind Teil der Ausbildung.
„Besonders das Linksabbiegen ist schwierig. Hier müssen sich die
Schüler stark konzentrieren. Aber auch die richtige Helmeinstellung
bevor man aufsteigt ist äußerst wichtig“, erläutert Heike Jakob.
Gemeinsam mit dem Nachwuchs begibt sie sich auf die Übungsstrecke und
fragt das Verhalten an jeder Ecke ab. Handzeichen, das Beachten der
Straßenschilder, Regeln wie Rechts vor Links, oder Fahren im großen
Bogen beim Linksabbiegen, kommen zunächst zur Sprache, bevor alles
auf dem Drahtesel durchexerziert wird. Bis zur eigentlichen Prüfung,
die dann zwei bis drei Kilometer umfasst, werden verschiedene
Situationen unter realen Bedingungen geprobt. Natürlich sind die
Sprösslinge dabei abgesichert, denn an jedem kritischen Punkt agieren
Eltern und Großeltern als Verkehrshelfer und haben ein Auge auf die
jungen Radfahrer.

Allerdings ist nach erfolgreicher Prüfung keinesfalls Schluss. „Das
bedeutet, dass die Schüler noch lange nicht perfekt Radfahren können
im Straßenverkehr und neue oder ungeübte Situationen sie sehr
schnell überfordern können. Hinterher ist Praxis erst recht
unerlässlich. Hier haben die Eltern die Aufgabe, noch viel mit den
Kindern zu üben, insbesondere den neuen Schulweg zur neuen,
weiterführenden Schule“. Sicherlich steigen die Ansprüche im Laufe
der Zeit, angesichts der Tatsache, dass sich immer mehr Autos auf den
Straßen tummeln.

In den vergangenen Jahren hat die Polizeihauptkommissarin beim
Nachwuchs mancherlei Defizite festgestellt. „Das ist wie mit dem
Schwimmen. Wenn keine Gelegenheit auftaucht, das zu trainieren, wird
man unsicher“. Für die anderen Verkehrsteilnehmer steuert sie noch
einen zusätzlichen Tipp bei: „Nicht winken und den Schülern
Vorfahrt einräumen, wenn es nicht den Regeln entspricht. Das verwirrt
sie und lässt sie oft einfach drauflosfahren. Sollten Sie Kinder auf
Fahrrädern sehen, fahren Sie vorsichtig weiter und halten die
Verkehrsregeln ein“.

- Dirk Woiciech

„Rechts vor Links“. Die Kinder gehen die Übungsstrecke ab und schauen sich die Gegebenheiten genau an. | Foto: Woiciech
Polizeihauptkommissarin Heike Jakob übernimmt als speziell qualifizierte Verkehrsberaterin die praktische Ausbildung der Kinder vor Ort. | Foto: Woiciech
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