Verbraucherzentrale hilft 10.412 Mal
Probleme in die Hand genommen

Martin Wieler und Dr. Konstantin von Normann. | Foto: Verbraucherzentrale
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Siegburg/Troisdorf - Gratisspiele-Apps, die mit Abbuchungen auf der Telefonrechnung
überraschten. Unseriöse Werber für digitalen Fernsehempfang. Und
auch die Klassiker unter den Abzockern waren mit überzogenen
Forderungen oder tückischenGeschäftsmodellen erneut aufgefallen.

Für fast 10.500 Ratsuchende waren die Verbraucherzentralen in
Siegburg und Troisdorf 2017 nicht nur Wegweiser zu Rat und Recht.

Mit vielen Aktivitäten hat sie gezeigt, dass sie die Probleme der
Menschen vor Ort in die Hand nimmt und so ein wichtiger Baustein der
kommunalen Daseinsvorsorge ist. Die Beratungsstelle Troisdorf hat seit
dem 1. Juli 2017 mit Dr. Konstantin von Normann einen neuen Leiter.
Mit ihm gibt es nun ein Angebot zum Datenschutz.

Das Projekt „Get in“ der Verbraucherzentrale NRW ist in Troisdorf
und Siegburg erfolgreich gestartet, um geflüchtete Menschen fit für
den hiesigen Konsumalltag zu machen.

Undurchsichtige Rechnungen, satte Zuschläge – Beschwerden über
Schlüsseldienste gehörten 2017 einmal mehr zu den Dauerbrennern.

Geschickte Täuschung, damit arglose Nutzer kostenpflichtige
Bestellungen vornehmen oder in ungewollte Abos tappen – der digitale
Verbraucheralltag war wieder gespickt mit Stolperfallen. Die
Verbraucherzentrale hat 2017 besonders die Tücken vermeintlich
kostenloser Spiele-Apps für Smartphone und Tablet in den Blick
genommen. Die Verbraucherzentrale NRW fordert, dass Anbieter von
Onlinespielen Preislisten für alle Zusatzangebote offenlegen müssen.
Und für junge Gamer und deren Eltern hat sie vorsorgliche Regeln bei
„Free to play“ parat.

Bei der grassierenden Masche der massenhaften Ping-Anrufe hatten
Betrüger versucht, durch kurzes Klingeln Rückrufe zu provozieren.
Auf dem Display war dann unter dem Hinweis „Anruf in Abwesenheit“
eine Nummer zu sehen, die auf den ersten Blick wie eine lokale Vorwahl
aussah. Wer dann zurückrief, landete jedoch nicht bei den
vermeintlichen Vorwahlen deutscher Städte, sondern bei ähnlich
aussehenden Ländervorwahlen. Die Betrüger hatten dann versucht, die
Anrufer möglichst lange mit Bandansagen in der Leitung zu halten –
und verdienten an den hohen Telefongebühren mit.

Vor allem ältere Kabelkunden waren Zielgruppe von Werbern für
Produkte der Unitymedia NRW GmbH: „Bei ihren Besuchen hatten sie an
der Wohnungstür Ängste im Hinblick auf die Einstellung des analogen
TV-Programms am 30. Juni 2017 geschürt“, berichtet der
Beratungsstellenleiter. „Für den Anschluss ans digitale
Kabelzeitalter hätte es tatsächlich jedoch nur eines neuen digitalen
Receivers bedurft“, erklärt der Beratungsstellenleiter. In der
Rechtsberatung wurden Widerrufsmöglichkeiten geprüft.

Auch massive Kostentreiberei von Inkassounternehmen bot Anlass für
Verbraucherbeschwerden: „Da wurden Kosten durch die parallele
Beauftragung von Inkassobüro und Rechtsanwalt in die Höhe getrieben
oder für standardisierte Forderungsschreiben aus dem Computerprogramm
Gebühren entsprechend der „anwaltlichen Mittelgebühr“
verlangt“, berichtet Martin Wieler, Leiter der Beratungsstelle
Siegburg „insbesondere Bagatellforderungen wachsen in der Obhut von
Inkassobüros auf das Mehrfache an.“

Die Verbraucherzentrale NRW hatte daher große Auftraggeber von
Inkassounternehmen aufgefordert, als Ursprungsgläubiger für ein
seriöses Forderungsmanagement ihrer Dienstleister zu sorgen.

Bei vielen außergerichtlichen Rechtsberatungen und -vertretungen
standen einmal mehr Probleme mit Telekommunikationsanbietern im
Mittelpunkt. So wollten Ratsuchende etwa wissen, wie es um
Entschädigungsmöglichkeiten bei Geschwindigkeitsproblemen bestellt
ist.

Beschwerden gab es aber auch über Vertragsanbahnungen in örtlichen
Mobilfunkshops. Dort waren oftmals viel günstigere monatliche
Entgelte zugesichert worden als dann tatsächlich mit der
Mobilfunkrechnung abgebucht wurden.

Erfreulich: Roaming-Aufschläge fürs Surfen und Telefonieren im
EU-Ausland hatten viele Jahre für Urlauberverdruss gesorgt.

Mit der Kampagne „Dreh auf und spar“ hat die Verbraucherzentrale
auch in Siegburg und Troisdorf die richtige Einstellung zum
Energiesparen beim Duschen nahegebracht. Zudem hat sie aufgezeigt,
dass ein Wechsel des Strom- und Gastarifs viele Haushaltskassen
entlasten kann.

Informationen, was für Verbraucher in Sachen neue
Datenschutzgrundverordnung wichtig ist, hat die
Verbraucherzentraleaktuell ebenso auf dem Schirm wie die anstehenden
Änderungen beim Reiserecht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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