Verabschiedung

WTV-Geschäftsführer Norbert Eckschlag geht in den Ruhestand

Rhein-Sieg-Kreis - „Jeder weiß ihre Arbeit zu schätzen“, schloss Frithjof Kühn,
Vorsteher des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) seine Begrüßungsrede
bei der feierlichen Verabschiedung von Norbert Eckschlag. Nach 29
Jahren tritt der WTV-Geschäftsführer seinen wohlverdienten Ruhestand
an. In den Räumlichkeiten Siegelsknippen kamen unzählige Freunde,
Kollegen und Wegbegleiter zusammen, um Norbert Eckschlag alles Gute
für den nächsten Lebensabschnitt zu wünschen.

Wahrscheinlich war es bereits ein gutes Omen, dass er 1953 geboren
wurde, dem Gründungsjahr des WTV. Nach dem Abitur und Wehrdienst
studierte er an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule
Aachen Bauingenieurwesen und legte nach einem Referendariat in der
Wasserverwaltung des Landes NRW die große Staatsprüfung ab.
Erfahrungen sammelte er beim Landesamt für Wasser und Abfall, bevor
er 1989 als Leiter der Bauabteilung und als stellvertretender
Geschäftsführer zum WTV wechselte. 2001 besetzte er dann die
Führungsposition. In dieser Zeit zeichnete sich Norbert Eckschlag
verantwortlich für Planung, Bau und Modernisierung der
Wassergewinnungs- und Trinkwasseraufbereitungsanlagen Seligenthal,
Siegelsknippen, Hennefer Siegbogen und Meindorf, sowie für den
Rohrleitungsbau nach Sankt Augustin und Lohmar.

Er übernahm die Personalabteilung und kümmerte sich darüber hinaus
um Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. „Ein besonderer Höhepunkt
war ohne Frage die Sanierung des Talsperrendammes. Während sich die
Absenkung des Wasserspiegels zu einem öffentlichen Event entwickelte,
galt es mit größter fachmännischer Sorgfalt und Umsicht den
Staudamm und die Grundablässe wieder für die kommenden Jahrzehnte
funktionsfähig und sicher zu erhalten“, so Frithjof Kühn. Die
schwierigste Phase des Verbandes bestand zwischen 2004 und 2013, als
die Stadtwerke Bonn die Betriebsführung innehatte. „Sie haben es
vorher so gut gemacht, dass man es nicht besser machen konnte“, gab
Klaus-Peter Gilles, Bevollmächtigter der Stadt Bonn, in seinem
Grußwort zu.

Das damalige Geschäftsmodell, mit der Betriebsführung Geld verdienen
zu wollen, gilt heute als „Fehler“. Nach wiedererhaltener
Selbständigkeit setzte sich der Geschäftsführer für die Erhaltung
der hohen Qualitätsstandards des Wassers ein. Stetig verbesserte
Untersuchungsmethoden, der weitere Ausbau des Multibarrierensystems
und die Neuanschaffung einer UV-Anlage, die eine noch höhere
Reinigungsleistung bei der Aufbereitung erzielen soll, sind ebenfalls
Meilensteine. „Langeweile ist bei mir über die Jahre nicht
aufgekommen“, war das Fazit von Norbert Eckschlag in seiner
Dankesrede. Nun freut er sich jedoch auf die anstehende Zeit. „Ich
bin gespannt auf das, was kommt und stelle fest, dass meine Frau schon
wieder viele schöne Reisen in der Planung hat. Zukünftig können es
auch mehr als sechs Wochen sein“. Im Rahmen der Verabschiedung ehrte
die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Norbert Eckschlag für
seine Verdienste mit der silbernen Kammerplakette.

Fortan wird Ludgera Decking die Geschäfte des WTV leiten. Die
Diplomingenieurin ist seit 15 Jahren Geschäftsführerin der
Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) und wird zusätzlich
ihre Arbeitskraft dem Verband widmen.

- Dirk Woiciech