Schutz vor dem Wolf
Herdenschutztag für Schafzüchter aus dem Rhein-Sieg-Kreis

Die mühevollen Arbeiten beim Aufstellen der Schutzzäune lassen sich mit einer Traktorramme schneller bewältigen, wie in Much gezeigt wurde. | Foto: Röhrig
  • Die mühevollen Arbeiten beim Aufstellen der Schutzzäune lassen sich mit einer Traktorramme schneller bewältigen, wie in Much gezeigt wurde.
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Rhein-Sieg-Kreis - Bei der wohl größten Veranstaltung dieser Art in Deutschland
informierten sich weit über 150 Schafzüchter aus dem
Rhein-Sieg-Kreis, dem Oberbergischen Kreis und dem
Rheinisch-Bergischen Kreis bei einem Herdenschutztag in
Much-Berghausen, wie sie ihre Tiere vor der verstärkten Gefahr durch
Wölfe schützen können. Dabei ging es überaus sachlich zu, denn
eine Diskussion pro oder contra Wolf wurde vermieden. Mehrere
Hersteller von Schutzzäunen boten bei der Veranstaltung umfangreiche
Informationen über alle Elektrozäune, die derzeit auf dem Markt
angeboten werden. Sie hatten verschiedene Zäune neben dem Hotel
aufgebaut und stellten dort auch weitere Ausrüstungen vor. Der
Delegierte des Schafzuchtverbandes NRW, Alexander Tillmann aus Much,
wertete genau wie Bezirksvorsitzender Simon Darscheid aus Hennef die
große Beteiligung der Züchter als Beweis dafür, dass sich die
Schafzüchter bemühen, ihre Tiere so weit wie möglich vor dem Wolf
zu schützen. Im Wolfsverdachtsgebiet Oberbergisches Land, zu dem
neben dem bergischen Land auch große Teile des Rhein-Sieg-Kreises
gehören, werden die Kosten für Zäune gefördert, allerdings nur die
Materialkosten. Der Hennefer Schafzüchter Simon Darscheid, der 100
Tiere auf über 20 Hektar hält, wies aber auf die lange Zeit hin, die
von der Antragstellung bis zur Förderung verstreicht. Für viele
Halter ergeben sich laut Darscheid außerdem erhebliche Probleme durch
den großen Arbeitsumfang, der für das Aufstellen der Schutzzäune
notwendig ist. Über die Fördermöglichkeiten für mobile und feste
Zäune referierte Moritz Specht, der Herdenschutzbeauftragte der
Landwirtschaftskammer. Die Fördersumme für die Materialkosten (100
Prozent) darf innerhalb von drei Jahren 20.000 Euro nicht
überschreiten. Anträge können nicht nur Voll- und
Nebenerwerbslandwirte, sondern auch Hobbyhalter stellen.
Herdenschutzhunde werden derzeit aber nur in ausgewiesenen
Wolfsgebieten gefördert, also (noch) nicht in dieser Region. Laut
Specht gibt es derzeit bereits 143 Wolfsterritorien in Deutschland,
davon allerdings bisher nur eins in NRW. Neben Tillmann
(0160-94414321) in Much und Darscheid (0173-2953904) in Hennef stehen
noch weiterte Delegierte des Verbandes als Ansprechpartner vor Ort zur
Verfügung: Monika Beckemper in Neunkirchen-Seelscheid (0170-5863269),
Tina Beuchelt (01577-1232045) und Alexander Hemmen (0177-4950018) in
Hennef.

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RAG - Redaktion

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