Freundeskreis Eichhörnchen
Unterstützung von privaten "Eltern" verwaister junger Nager

Vereinsvorsitzende Bianca Siebertz mit einem verwaisten Eichhörnchen. | Foto: Woiciech
  • Vereinsvorsitzende Bianca Siebertz mit einem verwaisten Eichhörnchen.
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Rhein-Sieg-Kreis - „Ich liebe Eichhörnchen seit meiner Kindheit“, erzählt Bianca
Siebertz mit einem warmherzigen Lächeln. Zurzeit beherbergt die
Troisdorferin sechs verwaiste Nager, die demnächst ausgewildert
werden. „Vor kurzem hatte ich sogar 15, weil in den von uns
unterstützten privaten Auffangstationen nicht genügend Platz war“.

Der milde Winter, die häufigen Sturmböen der letzten Zeit sowie die
erhöhten Temperaturen sorgten dafür, dass weit mehr Tiere Hilfe
benötigten als üblich. „Nur wenige Menschen wissen, dass ungefähr
80 Prozent der jungen Hörnchen im ersten halben Jahr sterben“, sagt
Siebertz. Oft genug rufen Menschen beim Tierheim, Tierarzt oder einer
Auffangstation an, weil sie Jungtiere finden, die aus ihren Nestern,
den sogenannten Kobeln, gefallen sind. Häufig werden diese Opfer von
Krähen und anderen Tieren. Doch aufgrund des Wildtiergesetzes dürfen
die Tierheime die kleinen Wesen nicht aufnehmen, sondern geben sie
weiter an die Auffangstationen.

Leider arbeiten diese im privaten Rahmen und müssen für alles selbst
aufkommen. Die Station in Bergisch Gladbach hat rund 400 bis 600 Euro
pro Monat an laufenden Kosten. Spezielles Futter, Aufzuchtmilch und
Medikamente sind relativ teuer. Ebenso verschlingen die
Auswilderungsvolieren mit kompletter Einrichtung pro Stück etwa 3.000
Euro, bei einer Größe von zwölf Quadratmetern.

Um diese Ehrenamtler, die sich Tag und Nacht um unsere heimischen
Eichhörnchen kümmern, bei ihrer Arbeit und ihren Kosten zu
unterstützen, gründete Bianca Siebertz den gemeinnützigen Verein
„Freundeskreis Eichhörnchen“ mit Sitz in Troisdorf. „Wir
sammeln Geld- und Sachspenden wie Nüsse, Kiefer- und Tannensamen,
Zirbelnüsse, roter Mais, aber auch Decken und Kratzbäume“.

Allein die Aufzuchtmilch ist besonders kostspielig und muss importiert
werden. „Denn Eichhörnchen haben eine Laktoseintoleranz und
vertragen keine Kuhmilch“.

Oftmals ärgert sich die Vereinsvorsitzende über die Verbreitung von
Fehlinformationen. „Die Tiere essen zum Beispiel keine Eicheln, weil
sie davon Durchfall und Koliken kriegen. Und wenn sich Eichhörnchen
an Menschen heranwagen, dann wollen sie nicht spielen - sie brauchen
konkret Hilfe“. Hier kommen die Stationen zum Einsatz, die auch die
Jungtiere aufziehen. „Das ist wie bei einem Baby, das alle zwei
Stunden Hunger hat“. Außerdem muss man den „Waisen“
verschiedene Grundkenntnisse beibringen. „Ich habe hier ein
Eichhörnchen, das die Nüsse knackt, aber noch nicht versteht, dass
man diese essen kann, da es etwas zurückgeblieben ist und länger
braucht als die anderen. Es geht speziell um Hörnchen aus den
Städten und Stadtrandgebieten, die immer mehr verdrängt werden und
in Not geraten, diese brauchen dringende Unterstützung, um deren
Bestand für die Zukunft zu sichern. Denn es wäre doch schade, wenn
diese niedlichen Waldbewohner eines Tages nicht mehr in unseren
Bäumen herum klettern würden, weil sie keine Unterstützung erhalten
haben.

Ihren Kindern hat Bianca Siebertz mitgegeben, dass jedes Leben
wertvoll ist. Für sie ist der Einsatz in der Natur existenziell
wichtig, auch weil Eichhörnchen Nüsse vergraben und Samen
weitertragen. „Es ist so schön, wenn man die Tiere wieder in die
freie Wildbahn entlässt. Da steckt zwar viel Arbeit drin, aber es
lohnt sich“. Der Verein freut sich über „Ihre“ Spende auf das
Konto der Volksbank Köln Bonn, IBAN: DE70380601863713519013, BIC:
GENODED1BRS.

Für Spendenquittungen eine kurze E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an
freundeskreis-eichhoernchen@gmx.de. Weitere Informationen im Internet
unter
www.freundeskreis-eichhoernchen.de.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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