Wieder hat der Enkeltrick funktioniert!
Senioren um 30.000 Euro betrogen

Bei Anruf, Geld weg!? Man kann insbesonderes die Senioren nicht oft genug warnen - der Enkeltrick funktioniert leider immer wieder | Foto: Birgit Reitz-Hofmann - stock.adobe.com
  • Bei Anruf, Geld weg!? Man kann insbesonderes die Senioren nicht oft genug warnen - der Enkeltrick funktioniert leider immer wieder
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Niederkassel - Man kann nicht oft genug davor warnen - wir selber haben in der
Ausgabe am 20. März das Thema noch ganz groß auf der Titelseite
gehabt - und trotzdem ist ein Niederkasseler Ehepaar wieder auf die
dreiste "Enkekltrick-Masche" reingefallen!

Am Mittwochmittag, 27. März, gegen 12 Uhr klingelte das Telefon eines
betagten Ehepaares aus Niederkassel. Die 80-jährige Ehefrau nahm das
Gespräch entgegen.

Am anderen Ende ein Mann, der die Seniorin fragte, ob sie wüsste wer
am Apparat sei. Die 80-Jährige glaubte den Lebensgefährten der
Enkelin an der Stimme erkannt zu haben und sprach den Unbekannten
daraufhin mit dem Vornamen an. Der Unbekannt stieg auf diese Vorlage
ein und gab an, sich aktuell in einer Bankfiliale aufzuhalten.

Er benötige zur Abwicklung eines Geschäftes dringend 40.000 Euro und
bat die 80-Jährige, ihm das Geld zu leihen. Die Seniorin ging auf die
Bitte ein und zählte zusammen mit ihrem 81-jährigen Ehemann das im
Haushalt vorhandene Bargeld. Dabei kamen sie auf eine Summe von über
30.000 Euro.

Der Anrufer blieb während der gesamten Zeit, circa 30 Minuten, in der
Telefonleitung. Nachdem die Senioren das Geld in Briefumschläge
verpackt hatten, gab der Hochdeutsch sprechende Tatverdächtige an,
dass sich zufällig eine Mitarbeiterin der Bank in der Nähe des
Wohnorts aufhalte und diese das Geld in seinem Namen abholen könne.

Die Übergabe des Geldes sollte dann auf der Straße erfolgen. An der
Ecke Wahner Straße/Ommerichstraße traf die 80-Jährige auf eine
elegant gekleidete Frau, die sich als Bankangestellte vorstellte. Die
Seniorin übergab das Geld und die 20-25 Jahre alte Mittäterin
steckte die Briefumschläge in eine schwarz-glänzende Handtasche.
Anschließend ging die Unbekannte über die Wahner Straße davon.

Ungefähr 30 Minuten nach der Übergabe meldete sich der "falsche
Schwiegersohn" erneut telefonisch und bedankte sich für die Hilfe. Er
kündigte sein Erscheinen zu Kaffee und Kuchen am Nachmittag an.

Nachdem am Nachmittag niemand bei den älteren Leuten erschien,
schöpften sie Verdacht und alarmierten die Polizei. Leider zu spät
....

Die Polizei sucht die Mittäterin, die als schlanke und circa 165cm
große, stark geschminkte, Frau mit mittellangen, braunen Haaren
beschrieben wird. Sie war bekleidet mit einem schwarzen Hosenanzug und
trug ein weißes Halstuch. Nach Angaben der Geschädigten hatte die
Frau ein sehr gepflegtes, südländisches Erscheinungsbild. Hinweise
zu der Verdächtigen nimmt die Polizei in Troisdorf unter der
Telefonnummer 02241 541-3321 entgegen.

Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen
Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden
Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte
aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller
Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall,
ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich
dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter
Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote
angekündigt, der das Geld abholt. 

Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst mit
Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer
grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte
oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen
Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen
kann.

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.

Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich
Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die
jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen
Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe
stehende Personen.

Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte
Personen.

Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich
die Polizei unter der Nummer 110.

Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat
unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen,
Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu
sensibilisieren und die Täter zu überführen.

Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt
wird beispielsweise H. Schmidt).

Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere
Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im
Bankschließfach. (Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der
Länder und des Bundes) (Bi)  

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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