Seniorin übergibt 15.000 Euro und Gold
Kriminalhauptkommissar Fischer ist Betrug!

Foto: Polizei

Sankt Augustin - Mit immer perfideren Mitteln gehen Telefonbetrüger vor, um an die
Ersparnisse älterer Menschen zu kommen.

Am Dienstag, 9. Juli, um 22 Uhr klingelte das Telefon einer
81-Jährigen aus Sankt Augustin Hangelar. Es meldete sich ein
"Kriminalhauptkommissar Fischer" und gab an, dass ein Einbrecher auf
dem Weg zu ihrer Anschrift sei.

Man habe das Handy des mutmaßlichen Täters geortet und dieser sei
lediglich drei Kilometer von ihrer Wohnung entfernt. Der falsche
Polizist hielt die Seniorin in der Leitung und gab immer neue, näher
kommende, Standorte des Einbrechers durch. Um den Täter festnehmen zu
können, sei eine Drohne im Einsatz.

Als die Angerufene aus dem Fenster sah, konnte sie ein gelb blinkendes
Flugobjekt über einem Nachbarhaus sehen. Auch fuhr eine Limousine
mehrfach an ihrem Haus vorbei, bei der es sich um ein Zivilfahrzeug
der Polizei handeln sollte. Sie hatte am Telefon mithören können,
wie der falsche Polizist den grauen Wagen mit der Nummer 42 zu ihrer
Anschrift dirigiert hatte.

Die 81-Jährige war nun überzeugt mit der richtigen Polizei zu
sprechen und wurde arglos. Gegen 00.30 Uhr übergab sie dann 15.000
Euro und Goldschmuck mit bislang unbekanntem Wert an einen Abholer,
der die Wertsachen in einem "sicheren" Schließfach der Polizei
deponieren wollte.

Der Betrüger hielt das Telefonat noch einige Minuten aufrecht,
vermutlich solange bis der Abholer unerkannt fliehen konnte und
beendete das Gespräch mit der Aussage, man habe den Dieb nun
festgenommen, sie könne beruhigt schlafen.

Erst am Morgen kamen der 81-Jährigen Zweifel und sie verständigte
die Polizei. Die Täter waren mit ihren Ersparnissen bereits über
alle Berge.

Die Polizei sucht Zeugen, die im Bereich
Beethovenstraße/Schumannstraße/Richthofenstraße Verdächtiges im
Zusammenhang mit der Tat beobachtet haben. Der Abholer war ein 40-45
Jahre alter und circa 180-185cm großer Mann. Der schlanke Täter
hatte lange schwarze Haare zum Pferdeschwanz gebunden und trug ein
graues Jackett mit Krawatte. Er hatte einen dunklen Teint und
ungepflegte Zähne. Hinweise an die Polizei in Sankt Augustin unter
der Telefonnummer 02241 541-3321.

Mehr Glück bei einem Telefonbetrug hatte ein 75-jähriger Sankt
Augustiner am Morgen des 9. Juli. Bei ihm rief ein englischsprachiger
angeblicher Mitarbeiter der Firma Microsoft an. Aufgrund eines
bevorstehenden Hackerangriffs ließ der Täter sich auf den Computer
des Senioren aufschalten und erhielt dabei Zugriff auf die
Onlinebankingdaten des Mannes. Am Nachmittag rief eine Mitarbeiterin
seiner Hausbank an, die sich vergewissern wollte, ob die
Onlineüberweisung in Höhe von 2.500 Euro nach Litauen seine
Richtigkeit habe. Die Überweisung wurde umgehend gestoppt und dadurch
blieb der Vermögensschaden für den 75-Jährigen aus.

Seien Sie als Angerufene misstrauisch am Telefon, wenn es um Ihr
Geld oder um Ihre Wertsachen geht!

Händigen Sie niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen aus.
In Strafverfahren werden niemals telefonisch Geldbeträge zur
Abwendung eines Strafverfahrens gefordert.

Die Anrufer werden Sie auffordern, nicht mit anderen Menschen
darüber zu reden, da die Informationen geheim seien. Die Täter
versuchen so, Sie zu isolieren und zu verunsichern.

Die Polizei empfiehlt: reden Sie mit Angehörigen über solche
Telefonanrufe und informieren Sie immer und sofort die Polizei über
110.

Machen Sie am Telefon NIEMALS Angaben zu Ihren familiären oder
finanziellen Verhältnissen.

Öffnen Sie Fremden niemals Ihre Wohnungstür, das ist nicht
unfreundlich, sondern eine reine Vorsichtsmaßnahme. Lassen Sie keine
unangekündigten Handwerker oder Fremde in Ihre Wohnung. Sprechen Sie
als Angehörige mit Ihren Eltern oder Großeltern über diese
Betrugsmaschen, damit diese nicht in eine perfide Falle tappen.
Informieren Sie bei verdächtigen Anrufen unverzüglich die
Polizei.

Weitere Informationen zu den Tricks der Betrüger haben unsere Kölner
Kollegen hier gesammelt:
http://url.nrw/falsche_pvb

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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