Aktionstag "Rettet die Kastanie"
Kleine Motte, große Gefahr

Ihre Frucht erfreut nicht nur Kinder - doch der Kastanienbaum hat mit der Kastanienminiermotte einen gefährlichen Feind, dem man am besten durch Einsammeln der Blätter entgegenwirken kann. | Foto: pixabay.de
  • Ihre Frucht erfreut nicht nur Kinder - doch der Kastanienbaum hat mit der Kastanienminiermotte einen gefährlichen Feind, dem man am besten durch Einsammeln der Blätter entgegenwirken kann.
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Region - (red) Die Aufmerksamkeit zogen in diesem Jahr die Wälder auf sich.
120.000 Hektar gingen durch Dürre und Käfer verloren. Aber auch der
Kastanien geht es nicht besser. Nur dort, wo konsequent und
sorgfältig ihre Blätter gesammelt wurde, sind die Kastanien noch
grün. Erst nach dem ersten Frost setzt der Laubfall gesunder
Kastanien ein.

Doch viele Kastanien vor allem in Städten sind schon seit August
braun und haben ihre Blätter verloren. Am Aktionstag „Rettet die
Kastanien“ am 9. November ruft deshalb die Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald (SDW) wieder alle Baumliebhaber auf, in den kommenden
Wochen nach vollständigem Blattfall, das Kastanienlaub zu sammeln –
das bisher wirksamste Mittel dagegen.

Die Gefahr: Die letzte der jährlich drei Generationen der
Kastanienminiermotte überwintert in den Kastanienblättern. Werden
diese vernichtet, überleben weniger Motten den Winter. Wichtig ist
es, dass das Laub in Extrasäcken gesammelt und anschließend
verbrannt wird. Eine Zusammenarbeit mit den Kommunen ist sinnvoll.

Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus
dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne natürlichen
Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. Durch die Miniermotte
verlieren die Kastanien seit Jahren ihre Blätter bereits im
Spätsommer. Die durch zahllose Fraßstellen in den Blättern
verminderte Photosynthese und die so verkürzte Vegetationszeit
führen dazu, dass die geschwächten Bäume anfälliger gegen Pilze,
Bakterien und anderen Schädlinge werden. Leider hat sich der
Sekundärschädling, das Bakterium Pseudomonas syringae, auf den
Kastanien stark verbreitet. Es verstopft die Leitungsbahnen für
Wasser und Nährstoffe und die Kastanien sterben ab. Verluste gibt es
bundesweit und unter anderem in vielen Städten in NRW.

Deshalb ist es umso wichtiger, dass man den Kastanien beim Überleben
hilft. Allein das gewissenhafte Laubsammeln und Verbrennen kann die
Überlebenschance der Bäume erhöhen. Auch die Wissenschaft, wie
Prof. Dr. Michael Müller, Professor für Waldschutz an der TU
Dresden, unterstützt das Engagement der Waldschützer.

Die SDW bittet deshalb mitzuhelfen, rund um den Aktionstag am 9.
November, möglichst vollständig Laub zu sammeln und anschließend
zur Verbrennung zu bringen. „In Gegenden, in denen seit Jahren das
Kastanienlaub konsequent gesammelt wird, sehen die Kastanien viel
besser aus“, stellen die Waldschützer fest und hoffen auf weiterhin
gute Unterstützung der Kommunen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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