20 aufregende Jahre
RSAG entwickelte sich professionell zu einem kleinen Konzern

Geschäftsführerin Ludgera Decking und der Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Schuster lassen die letzten 20 Jahre der RSAG Revue passieren. | Foto: Woiciech
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Rhein-Sieg-Kreis -  

„Ich habe bei keiner Sitzung gefehlt“, erzählte Sebastian
Schuster rückblickend auf seine 20-jährige Tätigkeit als
Aufsichtsratsvorsitzender bei der Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft
(RSAG). Die erste der 146 Zusammenkünfte hat er am 18. November 1999
geleitet und sah sich bereits zu Anbeginn mit enormen
Herausforderungen konfrontiert, wie etwa der Müllskandal im
Rheinland, der 2002 in der Verhaftung des früheren
RSAG-Geschäftsführers Karl-Heinz Meys mündete.
„Wichtig war es in dieser Zeit, Schaden von der RSAG abzuwenden,
Unternehmensprozesse und Entscheidungen transparenter zu machen, ein
neues Vertrauensverhältnis zwischen Aufsichtsrat und neuer
Geschäftsführung aufzubauen, dem Bürger verlorengegangenes
Vertrauen zurückzugeben und Schadensersatz zu erstreiten“. Auch
wenn sich der Vorgang über Jahre hinzog, schufen die prozessierten
Millionen den Grund, warum die Müllgebühren lange Zeit stabil
blieben.

Bis 2008 wurde das Unternehmen strukturell und organisatorisch neu
aufgestellt. Ein immenser Schritt zu mehr Eigenkontrolle war die
Rekommunalisierung der Müllabfuhr, weg von privaten Dienstleistern,
und die Abdeckung der kompletten Wertschöpfungskette, von Papier- und
Sperrmüllsortierung bis zur Verarbeitung von Bio- und Grünabfällen.
Es folgten Gründungen von Tochtergesellschaften und Kooperationen,
zum Beispiel des Abfallzweckverbandes REK (Rheinische
Entsorgungs-Kooperation) 2009.

Danach begann die gelungene Zusammenarbeit von Rhein-Sieg-Kreis und
Bonn, bei der die RSAG Bonner Altpapier, Sickerwasser, Bio- und
Grünabfälle aus alten Deponien in den eigenen Anlagen
mitverarbeitet, während der Restmüll in der Bonner
Müllverbrennungsanlage landet. Heute umfasst die REK noch fünf
weitere Mitglieder, unter anderem Neuwied und der Rhein-Lahn-Kreis.

2012 wurde die Wertstofftonne eingeführt und galt als Vorreitermodell
für die 2018 im Verpackungsgesetz vorgenommene Änderung. 2014
schloss sich die Abwandlung der RSAG in eine Anstalt öffentlichen
Rechts an. „Ferner wird regelmäßig die Kundenzufriedenheit
gemessen“, beendete Sebastian Schuster seinen Rückblick. Auf die
guten Ergebnisse der Befragungen ging Geschäftsführerin Ludgera
Decking hier näher ein. „Wir bekommen durchweg positives Feedback
für unsere Arbeit und haben einen guten Ruf in der Bevölkerung“.
Wesentliche Aspekte des ausklingenden Jahres, etwa die wöchentliche
Leerung der Biotonne, sowie der Einsatz des Detektionssystems,
spielten gleichfalls eine zentrale Rolle. „Die Aufklärung, was
nicht in die Biotonne gehört, hat nicht viel gebracht“, so
Pressesprecher Joachim Schölzel. Doch durch die Einführung des
Kontrollmechanismus, bei der die Leerung gestoppt wird, wenn der Scan
nicht organische Bestandteile in der Tonne feststellt, zeigt Erfolg.
„Sollte der Biomüll zum dritten Mal stehen bleiben, lassen die
Fehlwürfe nach“, greift Ludgera Decking das Thema auf. Eine große
Aufgabe für die Zukunft sieht man in der Biogasvergärungsanlage in
Sankt Augustin. Die bildet einen wesentlichen Teil des Klimaschutzes,
denn sukzessiv wird die Müllwagenflotte auf Gas umgestellt, um
dadurch auch abschließend die Betankung aus der eigenen Produktion zu
nutzen. „Jährlich schafft man ohnehin sieben neue Fahrzeuge an.“
Außerdem ist eine Erweiterung des Verwaltungsgebäudes in Siegburg
geplant. „Das zieht sich aber bestimmt noch vier Jahre hin“, so
Ludgera Decking. Die RSAG hat sich in den letzten zwanzig Jahren, dank
eines professionellen Managements, zu einem kleinen Konzern
entwickelt. Waren damals mal gerade 120 Menschen beschäftigt, sind es
heute rund 600 und ein Ende ist nicht in Sicht.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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