15 Jahre "mit Herz" dabei
Rainer Walterscheid lebt für die Deutsche Herzstiftung

Rainer Walterscheid und sein „Herztelefon“ immer bereit für Bürgerfragen. | Foto: Heimermann
  • Rainer Walterscheid und sein „Herztelefon“ immer bereit für Bürgerfragen.
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Rhein-Sieg-Kreis -

Die im Jahre 1979 in Heidelberg gegründete Patientenorganisation
feierte mit 100 Ehrenamtlern, ihrer Schirmherrin Babara Genscher und
vielen Gästen in Mainz Mitte Mai „40 Jahre Deutsche Herzstiftung
(DHS)“. Mit einer „handvoll“ Mitglieder begann man damals, schon
ein Jahr später waren es 160. Ihr 100.000stes Mitglied feierte man
2017. Aktuell liegt die Mitgliederzahl bundesweit bei über 103 268
(Stand 2018).

Nach seiner Pensionierung bei der AOK Siegburg übernahm Rainer
Walterscheid vor 15 Jahren am 1. Juni 2004 seine ehrenamtliche
Tätigkeit als Regionalbeauftragter und Repräsentant der Herzstiftung
für den gesamten Rhein-Sieg-Kreis. Er wollte nicht „ruhen“ im
Ruhestand, sondern sich mit einer sinnvollen Aufgabe für die
Allgemeinheit einbringen. Durch seine Tätigkeit bei der AOK, wo er
für die Pressearbeit zuständig war, hatte er eine gute Basis für
sein neues Ehrenamt. Dass er selbst 1992 am Herz erkrankte, war nicht
ausschlaggebend für die neue Herausforderung, betont er. „Mein
Vorgänger gab mir eine Liste mit, was man tun kann“, berichtet
Walterscheid von seinem Start. Rund 500 Bürger zählte damals die DHS
im Kreis, die sich in 25 Jahren angemeldet hatten. Binnen fünf Jahren
stieg der Mitgliederbestand auf 871 und steigerte sich stetig. In den
letzten zehn Jahren lag die jährliche Steigerung bei jeweils sechs
bis acht Prozent und so haben sich im Rhein-Sieg-Kreis bis Mitte April
2019 1.957 Menschen zur Mitgliedschaft der bundesweiten Organisation
entschieden, davon 35 in diesem Jahr. Auf die Zahlen kann er stolz
sein. Ihm ist es auch zu verdanken, dass sich drei Krankenhäuser und
fünf Facharzt-Praxen im Rhein-Sieg-Kreis für eine DHS-Mitgliedschaft
entschieden haben. So können dort stationären und ambulanten
Patienten kostenlos patientengerecht geschriebene Fachmagazine zur
Verfügung gestellt werden, insbesondere das Magazin „Herz Heute“,
was seit 1987 erscheint und wo auch schwierige wissenschaftliche
Sachverhalte allgemeinverständlich dargestellt sind. „Eine
Patientenmitgliedschaft kostet mindestens 36 Euro, nach oben keine
Begrenzung, die sich jeder, ob jung oder alt, leisten sollte“,
erläutert Walterscheid, „denn gut informiert ist eine wichtige
Lebenseinstellung“. Mit der Patientenmitgliedschaft erhält man
vierteljährlich kostenlos das Mitgliedermagazin „Herz Heute“,
welches eine Menge Fachinformationen beinhaltet.

Früher nahm sein Ehrenamt im Schnitt 15 Stunden die Woche in
Anspruch, heute sind es rund 20. Genau 268 Anfragen, die überwiegend
von älteren Menschen per Telefon kommen, beantwortete Walterscheid im
letzten Jahr. 3.288 Anliegen von Herzkranken Menschen erledigte der
jetzt 75-Jährige in den vergangenen zehn Jahren. Er würde sich
wünschen, dass sich mehr jüngere Leute bei ihm informieren. Er
betont, dass er nur allgemein über das Herz und die Angebote der
Stiftung informiert, medizinische Beratung ist den Ärzten
vorbehalten.

Neben seinem „Herztelefon“ organisiert Walterscheid Ausstellungen
zum Thema Herz und im November die Herztage in vier Städten im Kreis.
Bei seiner Arbeit wird er besonders von der Helios-Klinik Siegburg
unterstützt.

Darüber hinaus leitete er bis Ende 2018 die im Juni 2006 mit dem
Siegburger Kardiologen Dr. Rami Rabahieh gegründete Gesprächs- und
Selbsthilfegruppe (SHG) „Rund ums Herz“. Zum Nulltarif sind hier
vier Kardiologen/Angiologen vierteljährlich ständig für die SHG
aktiv. „Und das ist sehr anerkennenswert und nicht
selbstverständlich“, so Walterscheid. Weil er Großvater geworden
ist, möchte er mit seinem Enkel Zeit verbringen. Aus diesem Grund hat
im Januar der Troisdorfer Professor Dr. Norbert Becker die Leitung der
SHG übernommen. Die Gesprächstermine der SHG besuchen im Schnitt 38
Betroffene und Angehörige. Die Gesprächsgruppe „Rund ums Herz“
bietet Selbsthilfe durch Information zur Förderung der
Herzgesundheit, informiert in Vorträgen medizinische Möglichkeiten
zur Behandlung von Herzerkrankungen und versucht, in Gesprächen mit
Fachleuten Ängste zu nehmen.

Treffpunkt ist an jedem ersten Donnerstag im Monat das
Gesundheitszentrum „Am Lindenhof“ in Sankt Augustin-Mülldorf,
Bonner Straße 81. Vorweginformationen unter 02241-899 6788 (AB),
Montag bis Freitag von 16 bis 18 Uhr.

- Alfred Heimermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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