Voice of Nature Kinopremiere
„Pushi, Pushi, Pushi“

Im denkmalgeschützten Lindentheater Frechen feierte die 95-minütige Dokumentation „Voice of Nature“, über den jungen, deutschen Musher Hendrik Stachnau (Foto) und seine Teilnahme am Yukon Quest 2019, Premiere. | Foto: Margarete Gau
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  • Im denkmalgeschützten Lindentheater Frechen feierte die 95-minütige Dokumentation „Voice of Nature“, über den jungen, deutschen Musher Hendrik Stachnau (Foto) und seine Teilnahme am Yukon Quest 2019, Premiere.
  • Foto: Margarete Gau
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Frechen - Im Lindentheater Frechen feierte die Dokumentation „Voice of
Nature“, im fast vollbesetzten Kinosaal, Premiere.

Die 95-minütige Produktion der Frechener Fotojournalistin Margarete
Gau begleitet den deutschen Schlittenhundegespannfahrer (Musher)
Hendrik Stachnau bei seiner ersten Teilnahme am Yukon Quest, dem
härtesten Schlittenhunderennen der Welt.

Ein Großteil des gezeigten Filmmaterials stammt vom 36-jährigen
Teilnehmer, der in weniger anspruchsvollen Abschnitten des 1600
Kilometer langen Rennens, immer wieder zum Camcorder griff und seine
Erlebnisse in Wort und Bild dokumentierte.

Besonders lustig: Um die vom Gerede ihres Herrchens abgelenkten
Schlittenhunde anzuspornen, bediente sich Stachnau – während der
Aufnahmen - immer wieder einer, als Kind selbst erfundenen,
Hundesprache mit Pfeif- und Schnalzlauten sowie Fantasiewortkreationen
wie „Pushi, Pushi, Pushi“.

Die amüsanten und immer wieder kehrenden Anfeuerungsversuche sorgten
für Heiterkeit im Publikum, dokumentieren aber auch die absolute
Hingabe des Hamburgers für den Schlittenhundesport und ganz besonders
für seine Hunde, die sich in den Rennpausen immer wieder über
ausgiebige Streicheleinheiten oder überschwängliches Lob freuen
durften.

Seit seiner Kindheit beschäftigt sich Stachnau mit den alten
Schlittenhunderassen Alaskan Malamute und Grönlandhunden, mit denen
er bereits viele Langdistanzrennen in Skandinavien bestritten hat.

„Sie haben den Nord- und den Südpol erobert, aber im
Hundeschlittensport spielen sie aktuell keine große Rolle“,
erklärte Stachnau den Kinobesuchern vor der Premiere.

Sein Ziel: Der Fachwelt beim härtesten Rennen der Welt zeigen, zu was
diese Ur-Schlittenhunderassen, bei richtiger Haltung und Vorbereitung,
in der Lage sind. Und das ist ihm gelungen: Während die anderen Teams
größtenteils auf die viel leichteren und schnelleren Alaskan Huskys
– einer Kreuzung aus Siberian Huskys mit Jagd- und Windhunden –
setzten, sorgte der Deutsche, mit seinen fast doppelt so schweren
Malamutes und den robusten Grönlandhunden der Inuit, für Aufsehen
beim Veranstalter, dem Tierarztteam, der Konkurrenz und den
hundeverrückten Fans.

Trotzten die leichteren Rennmaschinen den eisigen Temperaturen von bis
zu 50 Grad Minus nur dank kleiner Wintermäntelchen, kam das
ungewöhnliche Hundegespann Stachnaus erst bei 30 Grad Minus richtig
auf Betriebstemperatur.

Beim Bewältigen eines Berggipfels, während eines Schneesturms, zogen
seine Hunde sogar ein anderes Schlittenteam mit nach oben.Leider
fehlen solch dramatische Aufnahmen im Film größtenteils, da die -
für solche Szenen angeschaffte - GoPro-Actioncam bei den eisigen
Minustemperaturen nicht funktionierte. Somit bricht die sehenswerte
Dokumentation mit den aktuellen Sehgewohnheiten, die dramatische
Zuspitzungen der Geschehnisse selbst in harmlosen Tierdokumentationen
voraussetzt.

Von spektakulären Fahrten über fast schneefreien Flussschotter oder
eisige Abfahrtspisten hört der Zuschauer daher leider nur. Getröstet
wird er mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen des Yukon Trails
zwischen Kanada und Alaska, Einblicken in die Welt der Musher und dem
Ausblick auf lustig hin und her wackelnde Hundehintern, aufgelockert
durch beeindruckende Luftaufnahmen und kurzen Statements der anderen
Teilnehmer, aufgenommen von Margarete Gau und ihrer Crew von Arctic
Life Films.

Am Premierentag wurde „Voice of Nature“ mit viel Applaus und
vereinzelten Standing Ovations gefeiert.

Die Dokumentation wird in diesem Winter noch mehrfach in ausgesuchten
Kinos in Deutschland gezeigt. Alle Termine im Internet auf:
https://arctic-life.de.

Hendrik Stachnau ist außerdem am Dienstag, 19. November, 18.45 Uhr im
NDR-Fernsehen zu sehen.

Im denkmalgeschützten Lindentheater Frechen feierte die 95-minütige Dokumentation „Voice of Nature“, über den jungen, deutschen Musher Hendrik Stachnau (Foto) und seine Teilnahme am Yukon Quest 2019, Premiere. | Foto: Margarete Gau
Beim Frechener Publikum kam die Schlittenhunde-Doku sehr gut an. | Foto: Lars Kindermann
Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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