Verkehrsunfallstatistik 2017
Wieder mehr Verkehrstote

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Rhein-Erft-Kreis einen starken Anstieg von Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften. Als häufige Unfallursachen werden überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung - zum Beispiel durch Smartphones - genannt. Foto: Archiv/Lars Kindermann
  • Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Rhein-Erft-Kreis einen starken Anstieg von Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften. Als häufige Unfallursachen werden überhöhte Geschwindigkeit und Ablenkung - zum Beispiel durch Smartphones - genannt. Foto: Archiv/Lars Kindermann
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Rhein-Erft-Kreis - Mehr Unfälle, mehr Verletzte, mehr Tote: Die Verkehrsunfallstatistik
2017 für den Rhein-Erft-Kreis zeichnet ein ernüchterndes Bild.

12.838 Verkehrsunfälle wurden der Kreispolizei im vergangenen Jahr
gemeldet. 104 Unfälle mehr, als im Jahr 2016.Den größten Anstieg
verzeichnete die Direktion Verkehr im Bereich der reinen
Sachschadensfälle. Bei 1.279 Verkehrsunfällen wurden aber insgesamt
1.589 Personen verletzt, 50 Unfallopfer mehr als im Vorjahr. Die Zahl
der Schwerverletzten blieb mit 192 Personen (genau wie im Jahr 2016)
– nach Polizeiangaben – „relativ gering“.

Eklatant sei allerdings der Anstieg der Verkehrstoten von drei (2016)
auf neun. „Wir sind leider wieder in der Realität angekommen“,
erklärte Claudia Römers, Leiterin der Direktion Verkehr, auf der
Jahrespressekonferenz zur Verkehrsunfallstatistik im Rhein-Erft-Kreis.
Schon vor einem Jahr hatte sie – an gleicher Stelle –
prognostiziert, dass die drei Toten im Jahr 2016, wahrscheinlich ein
Ausnahme bleiben würden.Sieben Verkehrsteilnehmer kamen außerorts,
zwei innerorts ums Leben. Sechs der tödlich verletzten Personen
saßen in Autos. Bei den drei weiteren Verkehrstoten handelte es sich
um einen jungen Radrennfahrer, einen Motorradfahrer und einen älteren
Pedelec-(EBike)-Fahrer.

In sieben der zehn Kreiskommunen stieg die Zahl der Verkehrsunfälle
mit Verletzten. Nur in den „Unfallhochburgen“ des Jahres 2016:
Brühl, Kerpen und Hürth sank die Zahl.

Wobei Hürth mit 233 Unfallverletzten immer noch die verkehrstechnisch
gefährlichste Stadt im Rhein-Erft-Kreis bleibt. Es folgen: Kerpen
(224), Bergheim (196) und Frechen (183). Während die Zahl der
verunglückten Fußgänger von 187 (2016) auf 167 (2017)
zurückgegangen ist die Zahl der Fahrrad- und Pedelecunfälle mit
Verletzten von 403 (2016) auf 431 (2017) angestiegen.

Ein Großteil der Unfallopfer waren aber wieder Erwachsene in Autos.
Die Zahl der Verunglückten stieg mit 746 Unfallopfern über den
Jahresdurchschnitt der vergangenen vier Jahre (733). Nicht selten sei
hier überhöhte Geschwindigkeit als Grund für die Verletzungen zu
nennen, so Römer.

Ihre Direktion hat auch einen eklatanten Anstieg der Pedelec fahrenden
Senioren registriert. Insgesamt 24 Mal verletzten sich Pedelec-Fahrer
über 65 Jahre bei Unfällen im Kreis. Bei 13 dieser Unfälle galt der
Pedelecfahrer als Unfallverursacher. Häufig sei, so Römers, die hohe
Geschwindigkeit der Räder für die Senioren ein Problem.

Mit Besorgnis beobachtet die Polizei den starken Anstieg an
Verkehrsverletzten bei Außerorts-Unfällen. Hier stieg die Zahl von
430 (2016) auf 528 (2017). Als Hauptunfallursache gibt die Polizei
weiterhin überhöhte Geschwindigkeit an.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei im Rhein-Erft-Kreis
46.000 Tempoverstöße: 40.000 außerorts und 6.000 innerorts.

Aber auch die Zahl der Unfälle durch Ablenkung – meist durch die
Nutzung von Smartphones – sei gestiegen. Diese sei zwar nur in den
seltensten Fällen nachweisbar, aber 3.700 geahndete Verstöße im
vergangenen Jahr sprächen für sich. „Wir wissen alle, die
Dunkelziffer liegt viel höher“, weiß Roland Küpper, Leiter der
Polizei im Rhein-Erft-Kreis.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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