Schlittenhunderennen in Hürth
Mit Vollgas um den See

Als Iris Mauderer und ihr Lebensgefährte Wolfgang Petz gemeinsam die Hunde einspannten, hüpften die Huskys an den Leinen und schienen sofort los zu wollen. | Foto: Lena Großekathöfer
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  • Als Iris Mauderer und ihr Lebensgefährte Wolfgang Petz gemeinsam die Hunde einspannten, hüpften die Huskys an den Leinen und schienen sofort los zu wollen.
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Hürth - Am Wochenende findet das erste Schlittenhunderennen, der „Cologne
Media Cup“, rund um den Otto-Maigler-See statt. Besonderheit der
Strecke ist die Tatsache, dass genau dort Veranstalter Wolfgang Petz
am 3. Dezember 1992 seine letzte Trainingsfahrt absolviert hatte,
bevor er in die ersten Rennen der Saison gestartet war. Drei Monate
später wurde er Weltmeister im Schlittenhunderennen.

Unruhig zerrten die Huskys von Iris Mauderer, mehrfache Deutsche
Meisterin, sowie Vize-Weltmeisterin und Vize-Europameisterin, im Stake
Out, dem Fahrerlager, an ihren Leinen. Bald würde es losgehen, zur
letzten Trainingseinheit auf der Strecke um den See. Noch war es leer
auf dem Parkplatz, doch wenn das Rennen startet werden 83 Teams aus
neun Nationen mit ihren Hunden auf dem Gelände vertreten sein.

So sieht es aus, wenn die Huskys endlich loslegen dürfen

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Die Tiere spürten, dass es bald soweit war. Mauderer holte die
Renngeschirre aus dem Transporter und das Jaulen ging los. „Die
können es schon gar nicht mehr erwarten“, schmunzelte Mauderer,
während sie die Geschirre anzog. „Das ist Rennroutine. Sobald die
Hunde sehen, dass der Wagen steht, werden sie laut. Die hören auch
erst beim Laufen auf.“ Keiner will zurückgelassen werden, als
Mauderer und ihr Lebensgefährte Petz gemeinsam die Hunde einspannten.
Die Huskys hüpften an den Leinen und schienen sofort los zu wollen.

Dann war es endlich soweit: Wolfgang Petz fuhr mit dem Quad vor, um
die Strecke zu sichern, und Iris Mauderer gab das Startsignal. Sofort
herrschte Ruhe unter den zehn eingespannten Hunden. Mit insgesamt 2,5
Tonnen Zugkraft zogen sie den ungefähr 100 Kilogramm schweren
Trainingswagen plus Mauderer und zwei Mitfahrern.

Die Strecke rund um den See ist mit einer Distanz von 5,5 Kilometern
eine reine Sprintstrecke ohne enge Kurven und mit nur einer kurzen
Steigung. „Es ist eine wirklich sehr schöne Strecke“, erklärte
Mauderer. Vor allem jetzt im Dezember trainieren viele Teams auf
Tempo, sodass diese sehr schnelle Strecke perfekt geeignet sei, so
Mauderer weiter. Topteams könnten sie, nach Einschätzung der
Expertin, in zehn bis zwölf Minuten fahren. Damit es zu keinen
Zwischenfällen kommen kann, wird die gesamte Strecke abgesperrt und
gesichert werden.

Mit Husky-Vollgas, Ruckeln und viel Spaß um den See

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Auf das Rennen um den See kam der aus Frechen stammende Petz nachdem
er sich mit seinem langjährigen Freund und Betreiber des OMS
Beach-Clubs, Erwin Hausmann, unterhalten hatte. „Erwin hat mich auch
daran erinnert, dass meine letzte Trainingsfahrt vor der
Weltmeisterschaft dieses Jahr schon 25 Jahre her ist“, berichtete
Petz. Er sei es auch gewesen, der gefragt hätte, ob Petz ein Rennen
um den See veranstalten könne, damit er auch im Winter genutzt werde.
Was eigentlich als kleines Rennen mit wenigen Teams geplant wurde, ist
zu einem internationalen Event geworden. „Es hat angefangen, als ein
paar Spitzensportler angefragt haben, ob sie nicht mitfahren können.
Da haben wir natürlich nicht nein gesagt. Als sich das dann
herumgesprochen hat, ist das ganze etwas ausgeufert, sodass wir bei 83
Teams die Grenze gezogen haben“, erklärte der ehemalige
Weltmeister.

Mauderers Huskys schienen in ihrem Element zu sein. Auf 22
Stundenkilometer hatten sie den Wagen beschleunigt und ließen sich
auch nicht aus der Ruhe bringen, als sie andere Hunde passierten. Auf
Schnee läge das Spitzentempo schon einmal bei bis zu 40 Kilometer
pro, so Mauderer. Nach der Trainingsrunde gab es für die Tiere erst
einmal viel Flüssigkeit in Form einer Suppe.

Für die mehrfache Deutsche Meisterin ist das Rennen ein reines
Vorbereitungsrennen. „Als Veranstalterin habe ich auch gar nicht den
Kopf dafür, mich richtig auf das Rennen zu konzentrieren. Deswegen
starte ich auch als Letzte“, berichtete Mauderer. Ihr Ziel diese
Saison seien die Qualifikationen für die Deutschen Meisterschaft und
die Weltmeisterschaft in Schweden. „Ich könnte mir gar nicht
vorstellen aufzuhören“, gab Mauderer zum Abschluss zu, „Für mich
ist das kein Hobby, sondern eine Lebensart.“

- Lena Großekathöfer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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