RWE Blöcke
„Emil“ und „Friedrich“ in Sicherheitsbereitschaft

Mehr als 750 Arbeitnehmer kamen ins Kraftwerk Niederaußem, um bei diesem Anlass ein Zeichen für die Braunkohle und für die damit verbundenen Arbeitsplätze zu setzen.  | Foto: Hanno Kühn
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Zwei Niederaußemer Kraftwerksblöcke jetzt in Kaltreserve - Mehr
als 750 Beschäftigte setzten ein Zeichen für Braunkohle und
Arbeitsplätze - RWE bleibt bei C02-Minderung auf Kurs für mehr
Klimaschutz

Bergheim-Niederaußem (red). Da kam schon etwas Wehmut auf: Es war die
letzte reguläre Schicht für „Emil“ und „Friedrich“: Die
beiden fast 50 Jahre alten 300- Megawatt-Blöcke E und F des
Kraftwerks Niederaußem sind jetzt wie geplant vom Netz genommen
worden. Bei starken Engpässen in der Stromversorgung können sie
jedoch binnen zehn Tagen aktiviert werden. Am Ende der vierjährigen
Sicherheitsbereitschaft werden sie endgültig stillgelegt. Die beiden
Einheiten produzierten insgesamt 200 Milliarden Kilowattstunden Strom
- genug, um die Einwohner der Millionenstadt Köln über 100 Jahre
lang zu versorgen. Mehr als 750 Arbeitnehmer - darunter zahlreiche
Politiker aus der Region - kamen ins Kraftwerk Niederaußem, um bei
diesem Anlass ein Zeichen für die Braunkohle und für die damit
verbundenen Arbeitsplätze zu setzen. Mit der Sicherheitsbereitschaft
und der daraus resultierenden Effizienzsteigerung im gesamten
Braunkohlebereich gehen rund 1.000 hochwertige Stellen allein bei RWE
Power verloren; davon sind rund 400 mit der Niederaußemer
Sicherheitsbereitschaft verbunden.
„Diese Arbeitsplätze werden schrittweise und sozialverträglich
abgebaut“, erklärte Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power.
„Dass die Blöcke über so eine lange Zeit mit so hoher
Verfügbarkeit betrieben werden konnten, ist dem großen Engagement
unserer Kraftwerksmannschaft zu verdanken“, so Kulik weiter. „So
verlässlich, wie wir mit den Blöcken Strom produziert haben, so
verlässlich halten wir Zusagen ein und tragen zum Erreichen der
Klimaziele bei“, erläuterte er weiter. Anders als andere
Wirtschaftsbereiche liege die Energiewirtschaft in Deutschland auf
Kurs und werde die Klimaziele für 2020 erreichen. Die
Sicherheitsbereitschaft ist Teil des Fahrplans, mit dem RWE Power den
C02-Ausstoß konsequent vermindert. Allein bis 2030 will das
Unternehmen die Emissionen um bis zu 50 Prozent gegenüber 2015
reduzieren. Rund fünf Millionen Tonnen jährlich entfallen dabei auf
die Blöcke E und F. Um einen ähnlichen Effekt im Verkehrssektor zu
erreichen, müssten fünf Millionen Pkw mit Verbrennungsmotoren durch
Elektroautos ersetzt werden.
Die Braunkohle wird als zuverlässiger Partner der Energiewende noch
lange benötigt. Die flexiblen Kraftwerke helfen, die von Natur aus
schwankende Leistung von Windkraft- und Solaranlagen auszugleichen.
Hierzu hat RWE alle Blöcke in den vergangenen Jahren mit hochmoderner
Technik ausgestattet.
Gerade Nordrhein-Westfalen ist als Industriestandort auf eine sichere,
verlässliche und vor allem bezahlbare Energieversorgung angewiesen.
An der Rheinschiene befinden sich viele energieintensive Betriebe, die
mehrere hunderttausend Arbeitsplätze bieten.
„Die Mitarbeiter der chemischen Industrie, der Aluminium- oder der
Stahlindustrie schauen mit Argusaugen auf die Energiewende. Denn
Strompreise sind ein entscheidender Standortfaktor. Wir wollen, dass
die Energiewende gelingt und dass sie gleichzeitig den
Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt. Dazu setzen wir unsere
Aufgaben in der Sicherheitsbereitschaft um. Dafür sorgt die
bezahlbare und zuverlässige Stromproduktion in unseren
Kraftwerken“, so Lars Kulik.
„Wir schicken Emil und Friedrich jetzt auf die Reservebank. Bei
einer Versorgungskrisekönnen wir sie zurück ins Spiel holen. Diese
Einsatzbereitschaft garantieren wir, indem die Kolleginnen und
Kollegen alle notwendigen Konservierungs- und Wartungsmaßnahmen am
Standort sorgfältig vornehmen“, versichert Michael Wagner, Leiter
des Kraftwerks Niederaußem. Die hierdurch entstehenden Sach- und
Personalkosten werden durch die zuständige Bundesnetzagentur
vergütet. „Geld verdienen wir mit der Sicherheitsbereitschaft
nicht“, betont Wagner.
Mit der Sicherheitsbereitschaft werden die Vorgaben der
Bundesregierung aus dem Energiewirtschaftsgesetz von 2015 umgesetzt.
Es schreibt den deutschen Kraftwerksbetreibern vor, dass sie insgesamt
2.700 Megawatt auf Basis von Braunkohle in eine vierjährige
Sicherheitsbereitschaft versetzen müssen. Bereits vor einem Jahr hat
RWE Power deshalb die beiden letzten aktiven Blöcke des Kraftwerks
Frimmersdorf konserviert. Zum 1. Oktober 2019 folgt Block C des
Kraftwerks Neurath. Insgesamt sind bei RWE Power 1.500 Megawatt
Kraftwerkskapazität betroffen. 

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