Regionalbahn
Der Nordkreis protestiert

Ab Mitte des kommenden Jahres soll die Erftbahn, die von Pendlern aus dem Nordkreis genutzt wird, bereits in Kerpen-Horrem abgebunden werden. | Foto: Archiv/Slomian
  • Ab Mitte des kommenden Jahres soll die Erftbahn, die von Pendlern aus dem Nordkreis genutzt wird, bereits in Kerpen-Horrem abgebunden werden.
  • Foto: Archiv/Slomian
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Bergheim/Elsdorf (hs). Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat in einer
Sitzungsvorlage schlicht mitgeteilt: ab Fahrplanwechsel im kommenden
Juni soll die Erftbahn (Regionalbahn RB 38) gleich für mehrere Jahre
mit fast allen bisher durchgängigen Zügen nach Köln schon in
Kerpen-Horrem abgebunden werden. Dann fährt die RB 38 nur noch
zwischen Bedburg - Bergheim - Horrem. Alle Fahrgäste nach Köln
müssen dann in Horrem umsteigen und Zeitverluste hinnehmen. Grund
hierfür ist eine Brückensanierung in Köln-Deutz.
„Fahrgastfreundlichkeit sieht anders aus“, stellt Elsdorfs
Bürgermeister Andreas Heller fest. Betroffen davon seien auch viele
Bahnnutzer aus Elsdorf, die an den nahegelegenen Haltestellen in
Bedburg oder Bergheim einsteigen.

„Die Kreisstadt Bergheim arbeitet seit Jahren intensiv an dem Ziel,
den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und das Angebot im
ÖPNV und SPNV für die Bergheimer Bürger, aber auch für alle
anderen Nutzer, attraktiv zu gestalten. Hierzu setzt sie sich mit
großem Engagement und persönlich vertreten im Lenkungskreis S-Bahn
für den Ausbau der RB 38 zur S-Bahn-Linie ein und wird die
weitreichende Verkehrs- und Mobilitätsthematik auch im Rahmen des
Strukturwandels stark nach vorne tragen. Die jahrelangen Bemühungen
zeigen mittlerweile gute Ergebnisse, nicht zuletzt, dass der Ausbau
der RB 38 zur S-Bahn-Linie dank aller Beteiligten Fahrt aufgenommen
hat. Diese positiven Ergebnisse werden durch eine langfristige
Einstellung des durchgängigen Fahrbetriebs der RB 38 stark
beeinträchtigt und in ihrer Wirkung reduziert. Es ist absehbar, dass
die Akzeptanz der Bürger, sich täglich mit dem rechtzeitigen
Erreichen von Anschlusszügen oder –bussen oder –bahnen
beschäftigen zu müssen, sehr gering sein wird und somit die Nutzung
des Schienenverkehrs aus und nach Bergheim abnehmen wird. Dadurch
verlagert sich der Verkehr wieder zurück auf die Straßen bzw. auf
die bereits jetzt nicht ausreichend vorhandenen Ressourcen von
außerhalb des Stadtgebiet Bergheims liegenden P+R-Plätzen, wie etwa
Weiden-West, die damit noch größerem Parkraumdruck erliegen werden.
Auch die Planung und Umsetzung der für das Rheinische Revier
wichtigen Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen, die von einer
funktionierenden und akzeptierten Anbindung an den ÖPNV und SPNV
stark abhängig sind, sehe ich hierdurch gefährdet“, befürchtet
der Bergheimer Bürgermeister Volker Mießeler.

Auch erheben der Elsdorfer Bürgermeister Andreas Heller sowie die
Elsdorfer Kreistagsabgeordneten Harald Könen, Helmut Reuter und Hans
Schnäpp klaren Protest gegen die Planungen: „Alle fordern
Klimaschutz durch Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs
(ÖPNV). Der nördliche Rhein-Erft-Kreis wird aber gerade im ÖPNV
abgekoppelt, obwohl tausende Menschen täglich hierauf angewiesen
sind.“

Heller, Könen, Reuter und Schnäpp werden daher in den verschiedenen
beteiligten Gremien für eine fahrgastfreundliche Lösung im Interesse
der betroffenen Menschen aus Elsdorf kämpfen. So könnten die Züge
der RB 38 zumindest vorübergehend dennoch am Kölner Hauptbahnhof
oder in Köln-Ehrenfeld enden, bis die für die Fahrplanänderung
ursächlichen Brückenarbeiten in Köln-Deutz abgeschlossen sind.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.