Medizinische Versorgung
SPD fürchtet Probleme in der Versorgung im Kreis

Die medizinische Versorgung dürfe nicht den Kräften des freien Marktes überlassen werden, sagt die SPD im Rhein-Erft-Kreis. | Foto: pixabay
  • Die medizinische Versorgung dürfe nicht den Kräften des freien Marktes überlassen werden, sagt die SPD im Rhein-Erft-Kreis.
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Region - (red) „Auch in einer Wachstumsregion wie dem Rhein-Erft-Kreis wird
die medizinische Versorgung zunehmend zum Thema“, sagt der
Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dierk Timm. Die Fraktion habe
deshalb Anfragen in den Gesundheitsausschuss eingebracht, um mögliche
Problemfelder zu identifizieren und zu überlegen, welche
Handlungsoptionen es gibt.

Die Sprecherin der SPD im Gesundheitsausschuss, Fadia Faßbender,
umreißt zwei Themenkomplexe: „Wir möchten wissen, wie es um die
Versorgung mit niedergelassenen Allgemeinmedizinern steht, wo es
bereits jetzt hakt und wo es in absehbarer Zeit eng werden könnte.“
Die wohnortnahe Versorgung sei wichtig, da kranke Menschen häufig in
ihrer Mobilität eingeschränkt seien und ihnen auch keine längeren
Anfahrzeiten zugemutet werden könnten, gerade wenn die Anbindung an
den ÖPNV nicht optimal sei.

Ähnlich ist es auch in einem aktuellen Positionspapier des Deutschen
Landkreistags formuliert. Die darin enthaltenen Thesen möchte die SPD
prüfen und möglichst auch umsetzen lassen. „Immer häufiger liest
man, dass die Notfallambulanzen der Krankenhäuser auch von Patienten
aufgesucht werden, die eigentlich auch die regulären Sprechstunden in
einer Arztpraxis oder den ärztlichen Notdienst aufsuchen könnten.

Das führe zu einer Überlastung der Ambulanzen, zu langen Wartezeiten
und schlimmstenfalls zu Aggression bei patienten und
Krankenhauspersonal gleichermaßen.

Fadia Faßbender wörtlich: „Auch hier interessiert uns, wie sich
die Situation im Kreis darstellt und was unternommen werden kann, um
die Patienten dorthin umzuleiten, wo sie besser aufgehoben sind.“

Unterstützung für

werdende Eltern

Einen weiteren Themenbereich spricht SPD-Ausschussmitglied Iris
Heinisch an. „Junge Menschen, die davor stehen, Eltern zu werden,
müssen immer mehr Zeit in die Suche nach einer Begleitung durch eine
Hebamme vor, während und nach der Geburt investieren.“ Durch die
Haftpflichtproblematik haben sich viele selbstständige Hebammen vom
Markt zurückgezogen. Die durch sie geleisteten Beratungs- und
Betreuungsleistungen können Kinderärzte und Gynäkologen nicht
auffangen. Heinisch: „Besonders Schwangere in schwierigen
Lebenslagen drohen darunter zu leiden.“

„Das Themenfeld der medizinischen Versorgung ist vielfältig und
darf nicht nur dem freien Markt überlassen werden“, mahnt Timm
abschließend. „Das Kreisgesundheitsamt ist auf vielfältige Art und
Weise tätig, was uns durch die Berichterstattung in der
Gesundheitskonferenz und im Ausschuss immer wieder vor Augen geführt
wird. Wir sind gespannt auf die Schilderungen und Ansätze zu den von
uns nun aufgeworfenen Fragestellungen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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