Integration im Handwerk
So funktioniert es in der Praxis

Freude über die besondere Auszeichnung (von links): Dr. Ortwin Weltrich (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln), Xenia Stach von Goltzheim (müller + sohn), Rahim Naseri (müller sohn), Ibrahim Malek (müller + sohn), Andreas Stach von Goltzheim (Geschäftsführer müller + sohn). | Foto: müller+sohn
  • Freude über die besondere Auszeichnung (von links): Dr. Ortwin Weltrich (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln), Xenia Stach von Goltzheim (müller + sohn), Rahim Naseri (müller sohn), Ibrahim Malek (müller + sohn), Andreas Stach von Goltzheim (Geschäftsführer müller + sohn).
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Frechen/Köln - (red) Die Frechener Firma müller + sohn bad + heizung GmbH hat im
Rahmen des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT) erstmals den
Integrationspreis Handwerk NRW 2018 für ihr Engagement rund um die
berufliche Integration geflüchteter Jugendlicher erhalten.

„Es kommt nicht darauf an, wo Du herkommst, sondern wo Du
hinwillst“

… ein oft zitierter Satz bei der erstmaligen Verleihung des
Integrationspreises des Westdeutschen Handwerkskammertags (WHKT). Für
ihr Engagement rund um die berufliche Integration von Jugendlichen aus
Zuwandererfamilien wurden sieben Unternehmen aus NRW ausgezeichnet.
Preisträger für den Kammerbezirk Köln ist die müller + sohn bad +
heizung GmbH aus Frechen.

Die Urkunde überreichte Dr. Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder,
Familie, Flüchtlinge und Integration und Stellvertretender
Ministerpräsident.

Daneben gratulierten auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln,
Henriette Reker, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks, Hans Peter Wollseifer, sowie der Präsident des
Westdeutschen Handwerkskammertages, Hans Hund. Sie betonten die
Wichtigkeit, eine verbindliche Regelung zu schaffen, damit
Flüchtlinge nach erfolgreicher Ausbildung auch in Deutschland bleiben
und arbeiten dürfen.„Uns ist bewusst, wie gut es uns im Grunde geht
und wir möchten davon etwas zurückgeben, indem wir jungen Menschen
ermöglichen, eine Ausbildung anzufangen und etwas aus ihrem Leben zu
machen“, verdeutlicht Andreas Stach von Goltzheim.

Eine Chance auf ein neues Leben

Sein Handwerksunternehmen beschäftigt momentan 14 Mitarbeiter mit
Wurzeln in sechs Nationen, darunter zwei Flüchtlinge aus Afghanistan
und dem Irak im ersten Ausbildungsjahr.

Ibrahim Malek ist einer von ihnen. Er ist ohne Familie und
Schulabschluss aus dem Irak nach Deutschland gekommen. Da sein Vater
früh verstarb, musste er arbeiten, um seine Familie zu unterstützen
statt zur Schule zu gehen. Seit September 2017 lernt er fleißig in
dem Betrieb, sowohl die deutsche Sprache, als auch für die
Berufsschule. Der 20-Jährige sei dankbar einen Job zu haben und Geld
zu verdienen. „Trotz der Hürden hatte ich das Gefühl, dass er das
schaffen will“, freut sich der Geschäftsführer, der nicht nur
Malek eine Chance auf ein neues Leben gegeben hat, sondern auch Rahim
Naseri. Der 23-jährige Afghane ist ebenfalls alleine nach Deutschland
geflüchtet. „Jeden Tag kommt etwas Neues und ich freue mich
darüber, wenn ich was Neues lerne“, erklärt Naseri. Während er
bereits eine Aufenthaltsgenehmigung hat, wird Malek bisher nur
geduldet.

Durch die 3+2-Regelung im deutschen Aufenthaltsgesetz darf Malek
dennoch seine dreijährige Lehre bei müller + sohn beenden und
anschließend noch zwei weitere Jahre als Geselle arbeiten. Beide
Zuwanderer sind schon fest in der Belegschaft der Firma integriert.
„Unabhängig von der Herkunft freut man sich natürlich, wenn der
Schützling Angebote und Hilfestellungen annimmt und diese
bestmöglich nutzt“, betont Kundendienstleiterin Monika
Büttgenbach.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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