Hürther Ausbildungsbörse
Umworbener Nachwuchs

Helge Hill (links), Obermeister der Elektrotechnischen Handwerke im Rhein-Erft-Kreis, Lothar Odenthal, stellvertretender Obermeister der Metall-Innung und Kreislehrlingswart Klaus Friedrich (rechts) verteidigten in einer angeregten Diskussion am viel beachteten Gemeinschaftsstand der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft die Ausbildung und Zukunftschancen in den Handwerksberufen. | Foto: cs
64Bilder
  • Helge Hill (links), Obermeister der Elektrotechnischen Handwerke im Rhein-Erft-Kreis, Lothar Odenthal, stellvertretender Obermeister der Metall-Innung und Kreislehrlingswart Klaus Friedrich (rechts) verteidigten in einer angeregten Diskussion am viel beachteten Gemeinschaftsstand der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft die Ausbildung und Zukunftschancen in den Handwerksberufen.
  • Foto: cs
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Hürth/Region - Das Goldenberg Europakolleg, Berufskolleg für Technik, Gestaltung und
Chemie sowie berufliches Gymnasium und dualer Partner in der
handwerklichen Ausbildung, hat naturgemäß in erster Linie die
Bildung im Blick. Dass es nach dem individuellen Bildungsabschluss
dann ganz handfest weiter geht, wird hier nicht vergessen. So
präsentierten sich bei der 21. Hürther Ausbildungsbörse in den
Räumlichkeiten und auf dem Außengelände des Goldenberg
Europakollegs in Alt-Hürth über 60 Aussteller aus allen beruflichen
Sparten.

Neben zahlreichen Industrie- und Handwerksbetrieben aus der Region
informierten auch Institutionen wie die Handwerkskammer zu Köln,
Polizei, Bundeswehr und die Agentur für Arbeit über berufliche Wege
nach Beendigung der Schullaufbahn.

Wer allerdings noch einen Bildungsgang aufsatteln will, wurde
ebenfalls fündig an Informationen. Schüler und Lehrer informierten
Jugendliche und ihre Eltern über die vielfältigen Bildungsgänge und
Abschlussmöglichkeiten der Schule in den Bereichen Technik,
Gestaltung und Chemietechnik sowie über Wege zu Abitur und
Fachhochschulreife.

Tüftler zog es in die Sporthalle, in der einige technische Anbieter
mit Anschauungs- und Versuchsmaterial bereit standen, während die
Beratungsgespräche in der Schule Fahrt aufnahmen.

Höherer Schulabschluss, Ausbildung oder Studium? Der jüngeren
Generation stehen offenbar alle Möglichkeiten zu einer attraktiven
Berufsbiografie offen.

So jedenfalls schien es beim Betrachten der Werbeaufsteller an den
Informationsständen. „Komm zu uns!“, „Starten Sie mit uns
durch!“, „Zukunft ist einfach …“, „Wir helfen Ihre Zukunft
zu gestalten“, „Wir brauchen Dich“, und ähnliche Appellativa
trafen auf ein durchweg interessiertes Publikum, zu dem gar nicht mal
wenige Besucher der geburtenstarken Jahrgänge zählten, spekulativ
womöglich im Auftrag der eigenen Nachkömmlinge.

Jedenfalls: Nicht wenige Derer dürften sich manches Mal die Augen
gerieben haben ob der eindeutig werbenden Botschaften an den Nachwuchs
– hatten sie doch ihren eigenen Start ins Berufsleben in Konkurrenz
mit viel zu vielen Bewerbern oft ganz anders erlebt.

Das galt auch für Berufssparten, die heute händeringend Nachwuchs
suchen. Die geänderte Tonart in der Musik von Moll auf Dur erklärt
sich aus demografischer Sicht und aufgrund der allseits beschrieenen
Studierwut ganz von selbst. „Bewegen Sie mit uns Deutschland“ bis
hin zum devoten: „Dürfen wir uns vorstellen?“ trifft als
Botschaft auch auf einen Teil der Jugend, die Studien zufolge
zugunsten einer sogenannten Work-Life-Balance bereit ist, auf Geld und
sogar auf damit verknüpfte Sicherheit zu verzichten.

Das verleiht den Botschaftsabsorbenten eine gewisse Macht, die sie zu
der Frage führt: Was könnt ihr mir bieten?

Eine Vorstellung, die Lust machte, mit den Insidern am Stand im
Europakolleg zu diskutieren. Stimmen die alten Images noch?
Beispielsweise über die Rahmenbedingungen bei handwerklichen Berufe,
Aldi, im Versicherungswesen, bei Banken? Wie sind die
Gehaltsaussichten heute? Sind tradierte Berufsbild-Vorstellungen im
Zuge der Digitalisierung und Technologisierung womöglich längst
schon überholt? Für all diese Fragen nahmen sich die
Standbelegschaften Zeit und klärten auf, so dass die Wissbegier
gestillt werden konnte, so man sie verspürte.

Klar wurde unter anderem eines: Diese Ausbildungsbörse erwies sich
wieder als hervorragender Seismograf des Arbeits- sowie
Bildungsmarktes. Der facettenreiche alljährliche Samstag, der unter
großem Engagement der Schüler- und Lehrerschaft als
Ausbildungsbörse angelegt ist, ist ein großes Plus, insbesondere
für junge Suchende und Unentschlossene.

 

- Christina Stemmermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.