Ehrenamt vor Ort
Dialog auf Augenhöhe

Gemeinschaftlich fürs Ehrenamt: (v.l.n.r.) Dr. Volker Anneken, Dr. Serge Embacher, Stephanie Krause, Henning Baden, Andrea Milz, Peter Worms und Daniel Hoffmann vom Forum Seniorenarbeit NRW. | Foto: GKS
  • Gemeinschaftlich fürs Ehrenamt: (v.l.n.r.) Dr. Volker Anneken, Dr. Serge Embacher, Stephanie Krause, Henning Baden, Andrea Milz, Peter Worms und Daniel Hoffmann vom Forum Seniorenarbeit NRW.
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Region - (lk) Was bedeutet ehrenamtliches Engagement vor Ort in den Städten
und Gemeinden? Und wie können Menschen mit Behinderung daran
teilhaben und mitgestalten? Dies waren zwei zentrale Fragestellungen
des Fachtages „Ehrenamt vor Ort“, der im Rahmen der Bildungsreihe
„Inklusion konkret –Besser gemeinsam!“ stattfand. Dazu hatten
die Gold-Kraemer-Stiftung und die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW nach
Frechen eingeladen.

„Das Ehrenamt ist ein zentraler Teil unserer Bürgerschaft und ein
Qualitätssiegel für unsere Demokratie. Deshalb gehen wir aktiv auf
vielfältige Weise auf die Bürgerinnen und Bürger in NRW zu, um
immer mehr Menschen zu gewinnen, sich für das Gemeinwesen zu
engagieren“, so Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und
Ehrenamt der NRW-Landesregierung.

Mit ihrer „Ehrenamtstour NRW“ ist die Landesregierung seit Anfang
September in über 54 Kreisen und Städten unterwegs.

Mit Dr. Serge Embacher vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches
Engagement referierte ein ausgewiesener Fachmann zu den Chancen und
Herausforderungen über neue Beteiligungsmöglichkeiten aller Bürger.
„Wir brauchen eine lebendige Partizipation aller Menschen im Land.
Unsere Ge-sellschaft, insbesondere unser eigenes unmittelbares
Lebensumfeld, entwickelt sich nicht in den Rathäusern oder Amtsstuben
alleine. Es entwickelt sich durch eine solidarische Nachbarschaft im
Sinne einer verantwortungsbewussten und kooperativen Demokratie“, so
Embacher, der an die Adresse aller politischen Mandatsträger auf
Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene einen deutli-chen Appell
richtete, den Dialog mit den Bürgern immer auf Augenhöhe zu führen.
Hier fehle es aber immer wieder an Bewusstsein und Mut.

Als Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen
sprach sich Henning Baden dafür aus, dass die Verantwortlichen in den
örtlichen Freiwilligenagenturen oder Ehrenamtsbörsen ihre Angebote
und Beratungsgespräche von vorne herein zum Beispiel für Menschen
mit Behinderung öffnen.

„Wir lernen immer mehr, dass Ehrenamt keine Einbahnstraße ist, bei
der ältere Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit
Behinderung ausschließlich Empfänger sind. Jeder Mensch hat
Fähigkeiten, die er in aller Regel auch gerne einsetzt. Hier müssen
wir die Angebote nicht von den Organisationen her denken, sondern von
demjenigen, der freie Zeit investieren möchte.

Die Vorsitzende der NRW-Landesarbeitsgemeinschaft Stephanie Krause
ergänzte, dass Wünsche und Erwartungen aller Beteiligten von Anfang
an klar kommuniziert werden müssten. „Ehrenamt braucht klare
Strukturen, die zum einen Orientierung und zum anderen ein
transparentes Qualitätsmerkmal aufzeigen.“

Für die Gold-Kraemer-Stiftung unterstrich der Fachgeschäftsführer
Dr. Volker Anneken die zentrale Forderung, Menschen mit Behinderung
aktiv in alle ehrenamtlichen Strukturen einzubinden.

„Wir wollen als Stiftung die Expertise aller interessierten und
engagierten Menschen einbinden und fördern. Damit fördern wir
zugleich auch die inklusive Entwicklung in Quartieren unserer Städte
und Gemeinden.“

Für die Tagungsteilnehmer bot der Fachtag auch die Gelegenheit, sich
mit Fragen und Erfahrungen miteinander auszutauschen. Kritof Klitzer,
Geschäftsführer des Seniorenzentrums St. Elisabeth in
Frechen-Königsdorf berichtete über die Entstehung eines
Kräutergartens unter Vermittlung der Ehrenamtsbörse Frechen. „Wenn
wir die Wünsche unserer Bewohner und die Wünsche ehrenamtlich
engagierter Leute zusammenbringen wollen, müssen wir offen sein und
zuhören kön-nen. Dann entsteht ein belastbares Fundament, das am
Ende allen eine echte Perspektive und Lebensfreude bietet.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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