Capri von 1969
Ein Ford mit blütenweißer Weste

Marc Wawrzyniak und Freundin Franziska Krieger haben an dem weißen Sportcoupé Gefallen gefunden. Der Ford Capri aus der ersten Serie steht trotz Erstzulassung vor 50 Jahren tadellos da. | Foto: Zingsheim
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  • Marc Wawrzyniak und Freundin Franziska Krieger haben an dem weißen Sportcoupé Gefallen gefunden. Der Ford Capri aus der ersten Serie steht trotz Erstzulassung vor 50 Jahren tadellos da.
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Region/Kerpen - Einen außergewöhnlich gut erhaltenen Ford Capri nennt Marc
Wawrzyniak sein Eigen. Er fährt den 50 Jahre alten Veteranen nur bei
gutem Wetter.

Die allermeisten Exemplare hat längst die braune Pest dahin gerafft.
Der weiße Ford Capri von Marc Wawrzyniak aus Horrem steht tadellos
da, obwohl das Auto Baujahr 1969 ist. „Er hat keinen Rost, auch
nicht an den Falzkanten“, sagt der 32-Jährige und fährt mit dem
Finger über eine Kante am Kotflügel. Tatsächlich gibt es hier keine
Rostspuren, die die blütenweiße Weste beschmutzen könnten.

Dieser Ford Capri ist trotz seiner 50 Jahre außergewöhnlich gut
erhalten und erhielt auch vom Experten die Bewertungsnote eins minus.
Innen und außen ist an dem Wagen mit der langen Motorhaube und dem
kurzen Heck alles original.

Lange gehört Marc Wawrzyniak das Fahrzeug noch nicht. Er hatte bei
einer Verlosung der Kölner Früh Brauerei mitgemacht und Codes von
Kronkorken auf einer Website hochgeladen und dabei den Oldtimer
gewonnen. Gefunden hatte die Brauerei das seltene Exemplar in Italien.
Die Vorbesitzerin hatte den Wagen offensichtlich exzellent gepflegt
und nur wenig gefahren, denn das Sportcoupé hat gerade einmal 67.000
Kilometer gelaufen. Wie der Zufall es will, hat der Horremer am selben
Tag Geburtstag wie die erste Halterin. Marc Wawrzyniak ist laut
Kfz-Brief der zweite Besitzer.

Als Auto für alle Tage fährt der Horremer Autofan einen flotten
Mazda MX 5, muss sich in seinem Capri jedoch umgewöhnen. Der Wagen
hat einen 1,5-Liter-Vierzylinder mit 65 PS-Vergaser und
Hinterradantrieb. In 17,5 Sekunden beschleunigt das Kölner
Erfolgsmodell von null auf hundert und und läuft 145 Km/h Spitze.
Einfache Blattfedern sollen Unebenheiten auf der Straße ausbügeln.
„Für sein Alter ist er noch spritzig unterwegs, und er liegt gut in
der Kurve“, hat Marc Wawrzyniak festgestellt. „Aber er ist auch
laut“, findet Freundin Franziska Krieger. Dafür bietet der
Sportwagen verchromte Stoßstangen und Radkappen, während die
seitlichen Lufteinlässe nur bei höher motorisierten Versionen eine
Funktion hatten. Ein Blick in den Motorraum zeigt ein Triebwerk ohne
Ölspuren oder Rostansatz.

Übertriebenen Luxus bietet der Kölner nicht gerade, kein Radio,
einfache Lüftung und nur wenige Schalter am Armaturenbrett mit
Holzimitat müssen reichen. Auch die Sicherheitsausstattung entspricht
dem Standard von 1969: Kopfstützen und Sicherheitsgurte sind nicht
vorhanden, was nur bei Fahrzeugen mit dem H-Kennzeichen für Oldtimer
erlaubt ist.

Auch der Vater von Marc Wawrzyniak fuhr als junger Mann schon einen
Ford Capri, musste ihn jedoch für ein familientauglicheres Auto
verkaufen, als sein Sohn geboren wurde. „Solange es finanziell und
zeitlich möglich ist, werde ich den Capri behalten und fahren“,
wünscht der stolze Besitzer. Wird der Wagen nicht gebraucht, steht er
trocken in einer Garage. Mit der italienischen Signora hat Marc
Wawrzyniak nicht nur das Geburtsdatum gemeinsam, sondern auch einen
Grundsatz für den Ford Capri: Bei Regen und schlechtem Wetter bleibt
der automobile Veteran in der Garage stehen.

- Georg Zingsheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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