Busverkehr
REVG nimmt ihren Sitz in Kerpen-Türnich

Das Leitungs-Team der REVG um die Geschäftsführer Walter Reinarz (Mitte) und Martin Schmitz (re.) will sicherstellen, dass die Gesellschaft zum 1. Januar 2019 den Busverkehr im Rhein-Erft-Kreis abwickeln kann. | Foto: Zingsheim
  • Das Leitungs-Team der REVG um die Geschäftsführer Walter Reinarz (Mitte) und Martin Schmitz (re.) will sicherstellen, dass die Gesellschaft zum 1. Januar 2019 den Busverkehr im Rhein-Erft-Kreis abwickeln kann.
  • Foto: Zingsheim
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Ein Betriebsgelände ist jetzt vorhanden: Ab dem 1. Januar 2019
soll die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) den Busverkehr im
Rhein-Erft-Kreis abwickeln. Auf dem 43.000 Quadratmeter großen
Gelände einer Silo-Spedition im Gewerbegebiet Türnich III in Kerpen
nimmt die REVG ihren Sitz. Dort können die Fahrzeuge in einer Halle
und auf dem Parkplatz abgestellt werden, es gibt eine Werkstatt und
eine Tankstelle. Allerdings bleibt bis zur Übernahme des Busverkehrs
zwischen Bedburg und Wesseling noch eine Menge zu tun, wie die
Geschäftsleitung jetzt vor der Presse dargelegt hat. „Die
Mannschaft, die das Ganze ans Laufen bringt, ist vorhanden“, sagte
Geschäftsführer Walter Reinarz. Bis zum Start müssen noch bis zu
200 Busfahrer eingestellt werden und zunächst 109 Busse besorgt
werden, für die jetzt die Ausschreibung anläuft. Auch mit einer
Reihe von Subunternehmern soll weiterhin gearbeitet werden.

Rhein-Erft-Kreis (zi). Die Aufgabe ist gewaltig: Wenn die REVG
zum 1. Januar 2019 den Busverkehr im Rhein-Erft-Kreis abwickelt, dann
soll sie rund 3,7 Millionen Kilometer Fahrleistung im Jahr auf die
Räder ihrer rund 110 Busse bringen. Weitere 3,5 Millionen Kilometer
sollen von Subunternehmern, also freien Busunternehmen, erbracht
werden. Die REVG besteht schon seit 25 Jahren, aber sie hat bisher
nicht selbst das operative Geschäft ausgeführt, sondern dies an die
RVK übertragen. Dies sei aufgrund europäischer Richtlinien so nicht
mehr möglich, führten Geschäftsführer Walter Reinarz und
Aufsichtsratsvorsitzender Willi Zylajew vor der Presse aus. Die
Politiker im Kreistag entschlossen sich, so wie auch einige
Nachbarkreise, einen eigenen Busbetreib aufzubauen, was nicht
unumstritten ist. „Wir wollten auch mehr Transparenz auf der
Personal- und Kostenschiene“, so Zylajew. Mit Walter Reinarz als
Geschäftsführer hat die REVG einen erfahrenen Manager geholt, der im
Vorstand der Kölner Verkehrsbetriebe tätig war und seinen gut
dotierten Posten nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs verloren
hat.

Für monatlich 62.000 Euro hat die REVG jetzt in Kerpen-Türnich -
„mitten im Herzen des Rhein-Erft-Kreises“ - ein Firmengelände
gepachtet, das alle Voraussetzungen für ein großes Busunternehmen zu
haben scheint. Ein Verwaltungsgebäude soll bis 2020 entstehen. Mit
Wolfgang Orth hat die Firma einen Verkehrs- und Betriebsleiter
eingestellt, dem ab 1. April in der Aufbauphase zwei Verkehrsplaner
und IT-Fachleute zur Seite stehen.  

Herz des Unternehmens werden bis zu 200 Busfahrer sein, die jetzt
gesucht werden, rund 100 Bewerbungen seien schon eingegangen, hieß
es. Eine intensive Personalsuche mit Anzeigen und Internetwerbung soll
jetzt erst noch anlaufen, denn der Arbeitsmarkt für Busfahrer gilt
als „leergefegt“. 

Fünf Hersteller interessieren sich laut Reinarz für den Auftrag,
zunächst 109 Busse und Gelenkbusse liefern zu dürfen. Die Fahrzeuge
sollen geleast werden. Es handelt sich trotz der aktuellen
Diskussionen um Fahrverbote ausschließlich um dieselgetriebene Wagen,
denn die Alternativen wären nicht zuletzt aus Kostengründen nicht in
Frage gekommen, rechnete Reinarz vor. Die Fahrzeuge sollen bereits bis
Ende Oktober ausgeliefert werden, damit die REVG sie noch für ihre
Anforderungen umrüsten kann.

Das Leitungs-Team ist optimistisch, die ehrgeizigen Pläne umzusetzen,
damit zum Jahreswechsel ein reibungsloser Übergang vom Busverkehr der
RVK zur REVG gelingt. „Ich mache mir jedenfalls nicht in die Hose,
dass wir das nicht schaffen“, erklärte Reinarz. Und auch Zylajew
ist guter Dinge, denn die Subunternehmer seien alle bereit, für das
neue Unternehmen tätig zu werden. „Wir gehen davon aus, dass wir am
1. 1. 2018 die Busse auf der Straße sehen werden“, ist sich
Kreis-Kämmerer Martin Schmitz sicher. Als einer der beiden
Geschäftsführer der Gesellschaft kalkuliert er einen Verlust ein,
der 4 bis 4,5 Millionen unter dem bisherigen Zuschuss für den
Busverkehr liegen soll. 

Rechnen soll sich der Wechsel zur REVG auch für die Busfahrer.
Zlyjajew: „Wir zahlen nach einem ordentlichen Tarif.“ Unter
www.revg-jobmotor.de können Interessenten sich bewerben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.