Beethoven-Jahr 2020
Wenn „Für Elise“ als Elektro-Pop erklingt

In seinem Studio in Bedburg arrangiert Dieter Kirchenbauer die Stücke, die unter dem Projektnamen „Beethoven Werk“ in einem Konzert im Bergheimer Medio präsentiert werden. | Foto: Zingsheim
  • In seinem Studio in Bedburg arrangiert Dieter Kirchenbauer die Stücke, die unter dem Projektnamen „Beethoven Werk“ in einem Konzert im Bergheimer Medio präsentiert werden.
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Bedburg - In einem einzigartigen Konzert will der Bedburger Dieter Kirchenbauer
Beethoven und Kraftwerk harmonisch zueinander fügen.

Ludwig van Beethoven war einer der größten Komponisten aller Zeiten.
Selbst Menschen, die sich für klassische Musik nicht interessieren,
kennen seine fünfte Sinfonie oder Klavier-Klassiker wie „Für
Elise“. Im nächsten Jahr feiern Musikfreunde in aller Welt den 250.
Geburtstag des Giganten und veranstalten Konzerte mit einer Auswahl
aus mehr als 600 Werken.

Die Düsseldorfer Band Kraftwerk begeht im nächsten Jahr ihr
50-jähriges Bühnenjubiläum. Kraftwerk? Beethoven-Freunde werden
womöglich die Schultern zucken oder sich abwenden. Was hat der
Synthiepop von Kraftwerk mit den Meisterwerken eines Beethoven zu tun?
So wie Beethoven die Musikwelt seiner Zeit beeinflusst und geprägt
hat, waren die Kraftwerker ihrer Zeit mit futuristischen Titeln wie
„Autobahn“ oder „Das Model“ weit voraus und gelten als
Vorreiter der elektronischen Musik.

Der Bedburger Komponist und Gitarrist Dieter Kirchenbauer sieht hier
trotz der Gegensätze ein interessantes Spannungsfeld, das er für ein
großes Konzert im Bergheimer Medio harmonisch glätten will. „Ich
mag es, Dinge zu brechen und gegenüberzustellen“, sagt
Kirchenbauer. Für das Beethoven-Kraftwerk-Konzert, das am 7. März
2020 stattfindet, bietet der 56-Jährige ein 40-köpfiges Orchester
sowie einen 20 Stimmen zählenden Projektchor auf. Viele der Profis
und Solisten, die unter Marcus Schinkel spielen werden, kommen aus dem
Kölner Gürzenich-Orchester. Zwei elektronische Schlagzeuge und drei
Synthesizer gehören zur Bühnenausstattung. Die Gesamtleitung hat
Dieter Kirchenbauer.

Das Publikum soll unter dem Projektnamen „Beethoven Werk“ ein
einmaliges Erlebnis bekommen, wozu auch eine Lasershow arrangiert
wird. In einer eigentümlichen Mischung wird es Kraftwerk-Hymnen
geben, die im Beethoven-Stil erklingen, wenn etwa „Das Model“
komplett durchorchestriert wird, oder wenn „Für Elise“ im Sound
von „Autobahn“ über die Synthesizer geht. „Wir wollen auch die
Leute erreichen, die vielleicht mit klassischer Musik nicht viel
anfangen können“, so Kirchenbauer. Jeweils ein Drittel der Stücke
von Beethoven und Kraftwerk soll auch deshalb im Original gespielt
werden.

„Trans Europa Express“ hieß das sechste Studioalbum von
Kraftwerk. Und unter diesem Titel soll das Beethoven-Kraftwerk-Projekt
Kirchenbauers auch eine europäische Dimension erhalten. In einer
Zugreise in mehrere europäische Hauptstädte will sich der Bedburger
auf dem Bahnsteig mit befreundeten Musikern treffen und kurze
Elektro-Sequenzen einspielen, die als Video beim Medio-Konzert zu
sehen sein sollen. Schließlich wurde die „Ode an die Freude“ aus
Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie die Hymne für Europa, das hier Pate
steht für ein einmaliges Musikereignis.

- Georg Zingsheim

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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