Artenschutz für Fluginsekten
Dem Insektensterben Einhalt gebieten

75 Prozent der Masse an fliegenden Insekten sind seit 1989 in Europa verloren gegangen. Im Rhein Erft- Kreis will man nun dieser dramatischen Entwicklung entgegenwirken. | Foto: Pixabay
  • 75 Prozent der Masse an fliegenden Insekten sind seit 1989 in Europa verloren gegangen. Im Rhein Erft- Kreis will man nun dieser dramatischen Entwicklung entgegenwirken.
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Rhein-Erft-Kreis - (me) 75 Prozent der Masse an fliegenden Insekten sind seit 1989 in
Europa verloren gegangen. Der Landwirtschaft fehlen vermehrt Bienen
als Bestäuber. Vor allem Obstbäume und Raps brauchen Bienen um
Früchte zu entwickeln. An manchen Orten werden vermehrt Hummeln zum
Bestäuben eingesetzt, in China gar sieht man Arbeiter in den
Baumkronen mit Pinseln hantieren um die Blüten manuell zu befruchten.

Im Rhein Erft- Kreis will nun dieser dramatischen Entwicklung
entgegenwirken.

Die Jamaika Koalition hat gemeinsam mit den Freien Wählern und
Piraten einen Prüfauftrag auf den Weg gebracht. Der Prüfauftrag soll
Antworten liefern, wie der Artenschutz von Fluginsekten in den
Kreiskommunen sichergestellt werden kann und das nicht nur für ein
oder zwei Jahre. Der Prüfauftrag richtet sich an die Untere
Naturschutzbehörde, in deren Verantwortung kreisweit der Natur- und
Artenschutz liegt und die alle Kommunen bei der naturschutzfachlichen
Arbeit unterstützt. Praktische Tätigkeiten und auch die Erstellung
von Maßnahmenkonzepte werden vom Kreis teilweise an die Biologische
Station Bonn Rhein Erft vergeben. „Im Jahr 2012 wurde die Biostation
Bonn durch einen gemeinsamen politischen Beschluss auch für das
Gebiet des Rhein-Erft-Kreises zuständig. Zwei Mitarbeiter betreuen
derzeit viele Maßnahmen im Kreis. Sobald das Ergebnis des
Prüfauftrages vorliegt und ein Konzept für das weitere Vorgehen
erarbeitet ist, soll geprüft werden, wie viele Mitarbeiter auch
längerfristig benötigt werden, um dem Artensterben bei Fluginsekten
entgegenzuwirken“, erklärt Nicole Kolster, Sprecherin für Umwelt
und Kreisplanung der Grünen im Rhein-Erft-Kreis.

„Wir im Rhein Erft Kreis schauen genau hin. Wir wollen nicht, dass
es überall nur Einzelmaßnahmen gibt. Hier eine Blumenwiese im
Stadtpark, da eine Aktion mit Nisthilfen an einer Schule. In einem
Jahr ist das vielleicht alles wieder vergessen. Wenn wir mit den
Fachleuten der Biostation zusammenarbei-ten, ist gewährleistet, dass
jede Kommune die Aufgaben zum Artenschutz für Insekten auch über
Jahre bewältigen kann“, ergänzt Professor Sylvia Knecht,
Sprecherin für Umwelt und Kreisplanung der CDU Fraktion im
Rhein-Erft-Kreis.

„Sollten für die erweiterten Aufgaben für den Artenschutz bei
Insekten zusätzliche Mittel für die Biostation erforderlich sein,
ist zu prüfen, in welcher Höhe und wie lange diese erforderlich
sind, bis die Maßnahmen in einen „Normalbetrieb“ übergegangen
sind. Zu klären ist zudem, welche Kosten bis dahin auf den Kreis
zukommen und welche Fördermöglichkeiten durch das Land bestehen“,
erklärt Bernhard von Rothkirch, Sprecher für Umwelt und Kreisplanung
der FDP Fraktion im Rhein-Erft-Kreis.

Um dem Insektensterben Einhalt zu gebieten, sollen nach Auffassung der
Koalition in den Jahren 2018 und 2019 folgende Schritte in Angriff
genommen werden: Aufnahme der Ist-Situation, Identifizierung
möglicher nutzbarer Flächen im Sinne der Zielsetzung, enge
Zusammenarbeit mit den Kommunen, RWE Power (Forschungsstelle
Re-kultivierung) und der Kreisbauernschaft, damit öffentliche
Grünflächen, zu rekultivierende Flächen, Bankette an kommunalen und
kreiseigenen Wirtschaftswegen ebenfalls Berücksichtigung finden.

Darüber hinaus soll ein Handlungskonzept erarbeitet und der
Kostenrahmen zur Umsetzung der Maßnahmen definiert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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