"Der Hambi bleibt"
50.000 setzten ein Zeichen - mit viel Musik

Die Veranstalter der Demonstration sprachen am Nachmittag von 50.000 Menschen, die aus dem ganzen Land nach Buir gekommen waren. | Foto: Martina Thiele-Effertz
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  • Die Veranstalter der Demonstration sprachen am Nachmittag von 50.000 Menschen, die aus dem ganzen Land nach Buir gekommen waren.
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Kerpen - „Wir sind so Viele, wir sind nicht mehr zu überhören und der
Hambi bleibt!“ Mit markigen Worten und von 50.000 Demonstranten, 
laut Veranstalter, mit Beifall bejubelt haute Johannes Strate,
Frontmann der Band „Revolverheld“ seine Freude heraus. Mit viel
Musik wurde an vielen weiteren Plätzen rund um den Hambacher Forst
lautstark und friedlich gefeiert...

Feierstimmung herrschte auf dem Demonstrationsgelände zwischen Buir
und dem Hambacher Forst nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster
die Rodungen im Wald vorläufig gestoppt hat und die Demonstration
doch noch stattfinden konnte. Schon gegen 11 Uhr wurden die
Parkplätze rund um den Demonstrationsbereich immer rarer. Aus ganz
Deutschland hatten sich Umweltschützer auf den Weg gemacht, wie an
den Kennzeichen abzulesen war. Später Angereiste mussten immer
längere Fußwege in Kauf nehmen. Auch aus dem Ausland waren
Demonstranten nach Buir gekommen.

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Für Therese Reichert war die Teilnahme eine Herzensangelegenheit.
„Ich finde es wichtig, Flagge zu zeigen und so ein Tag wie heute ist
es wert, dabei zu sein. Das Urteil aus Münster macht Mut“,
beschreibt die Aachenerin ihre Gefühle. Klare Worte findet auch Sonja
Boersma aus Aachen. „Wenn in einem Garten ein  alter Baum gefällt
werden soll, dann ist das ganz schön schwierig. Aber einen ganzen
alten Wald, den will man einfach so zerstören.“ „Heute tanzen wir
und wir fangen wieder an Baumhäuser zu bauen und wir gehen mit 200
Hängematten in den Wald“, versprach eine Sprecherin von Ende
Gelände auf der Bühne. Sie kündigte für Ende Oktober wieder
Massenaktionen zivilen Ungehorsams gegen die Braunkohle an.

Greenpeace-Chef Martin Kaiser bedankte sich für die weltweite
Unterstützung: Der Hambacher Wald bleibt erhalten. Das ist Wahnsinn
und wir fangen an, zu gewinnen.“ Gleichzeitig kündigte er an, dass
sich die Kohlekommission am 24. Oktober vor Ort ein Bild machen werde.

Die Breite der Gesellschaft im Land halte die Politik im Hambacher
Forst für falsch, kritisierte Kaiser. Ein Sprecher einer
afrikanischen Umweltorganisation betonte, dass der Wald nicht uns,
sondern der nächsten Generation gehöre. Und die war bei der
Demonstration in großer Zahl vertreten.

Als gegen 16 Uhr die ersten Demonstranten zu ihren Autos, zu Bussen
und zur S-Bahn zurückgezogen strömten immer wieder noch neue
Menschen auf das Feld.

- Martina Thiele-Effertz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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