Organisierte Kriminalität
NRW-Polizei schöpft Millionen ab

Die Polizei hat in NRW im Jahr 2018 fast fünf Mal mehr Geld im Bereich der Organisierten Kriminalität beschlagnahmt. | Foto: Stefan Puchner/dpa
  • Die Polizei hat in NRW im Jahr 2018 fast fünf Mal mehr Geld im Bereich der Organisierten Kriminalität beschlagnahmt.
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In Köln sind es vor allem die Auseinandersetzungen der
Rocker-Banden, die immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Aber auch im
beschaulichen Pulheim (Rhein-Erft-Kreis) gab es im vergangenen Jahr
eine aufsehenerregenden Verhaftung eines mutmaßlichen
Mafia-Mitglieds. Im Bereich der o
rganisierten Kriminalität hat
d
ie Polizei nun erheblich mehr Geld beschlagnahmt - aber der
registrierte kriminelle Profit schoss noch stärker in die
Höhe. 

Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen im Bereich der Organisierten
Kriminalität 2018 fast fünf Mal mehr Geld beschlagnahmt. Das
sichergestellte kriminelle Vermögen stieg von 4,6 auf 21,7 Millionen
Euro. Hintergrund waren unter anderem die Ermittlungen wegen
Steuerhinterziehung gegen Spielhallenbetreiber, bei denen alleine 10,2
Millionen Euro abgeschöpft wurden. Diese Zahlen hat das
Landeskriminalamt jetzt in seinem neuen Lagebild «Organisierte
Kriminalität» veröffentlicht.

Wie aus dem Papier hervor geht, nahmen die Zahlen der «OK»-Verfahren
(77) und Tatverdächtigen (1222) im Vergleich zu 2017 ab.

Der registrierte kriminelle Profit nahm allerdings gewaltig zu: Von
26,5 Millionen Euro in 2017 versiebenfachte er sich auf 188,5
Millionen Euro in 2018. Der Sprung wurde vor allem durch ein Verfahren
verursacht: Das Auffliegen einer Kokainschmuggelroute der
italienischen Mafia. Sie soll für 120 Millionen Euro Kokain über NRW
nach Großbritannien gebracht haben.

In fast allen Verfahren setzte die Polizei laut LKA speziell
ausgebildete Finanzermittler ein, um «illegal erlangte
Vermögenswerte aufzuspüren und Geldwäschehandlungen zu erkennen.»
In 1136 Fällen wurden Telefone abgehört. In neun Verfahren kamen
verdeckte Ermittler zum Einsatz.

Versuchte Tötungen in der Rocker-Szene

Bei Auseinandersetzungen in der Rocker-Szene seien im vergangenen Jahr
eine Reihe von versuchten Tötungsverbrechen begangen worden. Im
Visier der «OK»-Ermittler: Clans, Mitglieder der italienischen
Mafia, Rocker und albanische Tätergruppen, aber auch lettische und
litauische Autoschieberbanden.

Als Organisierte Kriminalität definiert die Polizei die von «Gewinn-
oder Machtbestreben bestimmte, planmäßige Begehung von Straftaten»,
an denen mehrere Menschen «arbeitsteilig» mitwirken und mit
«gewerblichen oder geschäftsähnlichen Strukturen» operieren.

Detaillierte Informationen gibt es im
Bericht Lagebild
Organisierte Kriminalität 2018

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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