Trialog: Gespräche
bei seelischer Belastung und psychischer Erkrankung

Thomas Klein, Christian Wiegandt und Arndt Groß (v.l.) als Organsiatoren des Trialogs. | Foto: Sabine Ludwig
  • Thomas Klein, Christian Wiegandt und Arndt Groß (v.l.) als Organsiatoren des Trialogs.
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Oberberg - Wenn man sich nicht mehr aufraffen kann, die Alltagsaufgaben zu
bewältigen, wenn Ängste blockieren, wenn man sich einfach nur noch
schlecht fühlt und wenn Angehörige oder Freunde einer solchen
seelischen Krisensituation gefühlt machtlos gegenüberstehen - dann
gibt es künftig unkomplizierte Hilfe in einem Projekt der
Oberbergischen Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OGB)
und der Psychiatrischen Tagesklinik des Klinikums Waldbröl.

Im sogenannten Trialog sind Menschen zum Austausch eingeladen, die
Erfahrung mit seelischen Belastungen und psychischen Erkrankungen
gemacht haben – dies können Betroffene, Angehörige oder Freunde
sein. Unter Anleitung von Fachpersonal können sie ihre Probleme
ansprechen.

„Es geht weniger um einen therapeutischen Grundsatz, als ein Forum
zum Austausch“, stellt Oberarzt Christian Wiegandt als einer der
Initiatoren des Angebots klar. Die Gesprächsrunde soll mit Respekt
und auf Augenhöhe erfolgen und allen Teilnehmern andere Sichtweisen
vermitteln.

Es sind auch diejenigen bei den Treffen willkommen, die professionell
in diesem Bereich arbeiten. Wiegandt: „Hier können alle voneinander
lernen.“

„Ein Trialog ist sehr realitätsnah“, weiß Thomas Klein als
Mitorganisator der Gesprächsrunde aus Erfahrung. Er, der selbst an
Schizophrenie erkrankt ist, ist langjähriger Teilnehmer des Trialogs
und eigentlich, wie er selbst sagt, „ein wandelnder Trialog“. Denn
er ist nicht nur Betroffener, sondern gleichzeitig beruflich auch
Berater und Be-

handler. Klein unterstreicht: „Durch den Kontakt mit anderen
Betroffenen und Angehörigen bekommt man eine zweite Achse, in der man
aus größerer Distanz als zum eigenen Familienmitglied Sichtweisen
gespiegelt bekommt. Dies hilft, eigene Handlungsmuster zu ändern und
aus Situationen herauszukommen, die einen krank machen.“ Hinweise
des Fachpersonals würden zusätzlich für Bereicherung sorgen.

Nachdem der Trialog bisher nur in Gummersbach stattfand und
coronabedingt seit mehr als einem Jahr ausgesetzt ist, gibt es jetzt
einen Neustart - an zwei Standorten. Ist doch nicht zuletzt bedingt
durch die Corona-Pandemie damit zu rechnen, dass die Zahl von Menschen
in einer psychischen Krisensituation kreisweit steigt.

Termine

Während am Donnerstag, 6. Mai, 17 Uhr, der Trialog in Waldbröl im
Festsaal des Kreiskrankenhauses beginnt, ist der Auftakt in
Gummersbach am Mittwoch, 12. Mai, 17 Uhr, im Sitzungsraum des
Kreisgesundheitsamtes, Moltkestraße 42.

Die Teilnahme ist kostenlos. Es besteht keine Verpflichtung, sich
aktiv zu beteiligen. „Jeder kann sich die Treffen in Ruhe erst
einmal ansehen“, so Arndt Groß, der bei der OGB für den ambulanten
Versorgungsbereich zuständig ist

Aufgrund der Corona-Bestimmungen ist eine Anmeldung
(spdi.gross@ogb-gummersbach.de oder 0 22 61/80 75 86) notwendig.
Voraussetzung für die Teilnahme ist ein tagesaktueller Coronatest.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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